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Goreanische Stadtstaaten (Schriftrolle 68)

(Gorean City-State von Ubar Luther)

"Ich starrte hinab auf die Stadt. An diesen Orten vereinigten sich Komplexität und Armut, Grundsätzlichkeit und Reichtum der Welten. An solchen Orten fand man die seltenen, wertvollen Lebensräume der Kultur, die erstaunlichen, bewegenden Freuden der Kunst und Musik, die Wahrheiten des Theaters und der Literatur, die Herrlichkeiten und Allegorien der Architektur, von Menschen geschaffenen Symbolen wie Bergketten die die Bedeutung der Völker bezeugen. Auch wird in ihnen Eisen und Silber gefunden, außerdem Gold und Stahl, die Stühle der Hochfinanz und die Throne der Macht. Ich starrte auf die leuchtende Stadt. Wie aufregend sie wirkte. Solche Orte wirken wie Magnete auf die Menschen. Sie rufen nach ihm wie vergoldete Sirenen, sie locken ihn herein zu ihren schillernden Wundern, betören ihn mit ihren oft so trügerisch geflüsterten Versprechen. Sie waren Symbole der Rassen. In ihnen wurden Vermögen gesucht und Vermögen konnten gewonnen und verloren werden. In ihnen gab es Menschenmassen und Einsamkeit. In ihnen spazierte der Erfolg über die gleichen Bürgersteige wie das Versagen. In ihren Plätzen rang die Hoffnung mit der Verzweiflung und die Bedeutung aß am selben Tisch wie die Bedeutungslosigkeit. An solchen Orten gab es vielleicht die besten und die schlechtesten Taten eines Menschen. Seine Vergangenheit und seine Zukunft, sein Schmerz und sein Vergnügen, seine Dunkelheit und sein Licht, sie alle kommen in einem einzigen Brennpunkt zusammen."
(Die Söldner von GOR, S. 256-257)

Der Stadtstaat

"Die Städte auf Gor sind zahlreich und pluralistisch. Jede hat ihre eigene Geschichte, Bräuche und Traditionen." (In Sklavenketten auf GOR, S. 108) Hunderte von Städten gibt es auf Gor, auch wenn viele von ihnen in den Büchern nie genannt oder beschrieben wurden. Wir kennen die Namen von einigen goreanischen Städten wie Talmont, Cardonicus und Piemont, aber wir haben wenig oder gar keine Beschreibung von ihnen. Wir haben von einigen Städten auch teilweise Beschreibungen, aber keinen Namen. Zum Beispiel gibt es in GOR - Die Gegenerde Verweise auf die zwölf Tributstädte von Ar. Diese zwölf Städte wurden von Ar erobert und ihre Heimsteine wurden im Zentralzylinder von Ar aufbewahrt. Keine dieser Städte sind benannt und ihre Standorte sind ebenfalls unbekannt. Ihre Heimsteine werden schließlich zu ihnen zurückgebracht, aber wir erfahren keine weiteren Informationen über sie.

Einige der goreanischen Städte werden durch bestimmte Bezeichnungen zusammengefasst, beispielsweise die Hohen Städte oder die Turmstädte. Diese beiden Begriffe werden in den Büchern nicht genau definiert aber wir können über ihre Bedeutung spekulieren. Turmstädte bezieht sich am ehesten auf die goreanischen Städte die überwiegend aus zylinderförmigen Türmen bestehen, den hoch aufragenden Gebäuden, die es in vielen Städten gibt. Dazu gehören Städte wie Ko-ro-ba, Ar, Tharna und viele mehr. Die Hohen Städte sind schwieriger zu definieren bzw. zu kategorisieren. Städte, die in den Büchern als Hohe Städte bezeichnet werden sind Ar, Ko-ro-ba, Treves und Thentis. Dieser Begriff kann sich deshalb auf die wichtigsten Städte auf Gor beziehen, aber das ist nur eine Vermutung. Es bezieht sich nicht auf die Höhenlage, da nur zwei dieser Städte in den Bergen liegen.

Goreanische Städte sind im Allgemeinen "Stadtstaaten", ähnlich wie im alten Griechenland. Das griechische Wort für "Stadtstaat" war "polis" und das englische Wort "politics" (genau wie unser deutsches Wort "Politik", Anmerkung des Übersetzers) leitet sich von diesem griechischen Begriff ab. Auf Gor besteht ein Stadtstaat nicht nur aus der Stadt selbst sondern auch aus allen umliegenden Gebieten, die von der Stadt beherrscht werden. Gor kennt keine Länder oder Nationen, wie sie auf der Erde existieren. Städte, nicht Nationen, sind die wichtigste politische Gliederung auf Gor. Ein großer Teil Gors besteht aus nicht beanspruchtem Gebiet, Land, auf das niemand seinen Einfluss erstreckt. Hinzu kommt, dass genaue territoriale Grenze auf Gor nicht existieren. Territorien sind dynamisch, wachsen und schrumpfen im Laufe der Zeit, abhängig von den Schicksalen der verschiedenen Städte. Goreaner streiten sich nicht über den genauen Grenzverlauf.

Die Städte auf Gor sind leidenschaftlich unabhängig voneinander. Sie bekämpfen sich oft gegenseitig, überfallen Karawanen und begehen andere kleine Überfälle. Dennoch sind ausgewachsene Kriege selten. Es ist ungewöhnlich, dass sich Städte verbünden, es gibt jedoch ein paar wichtige Ausnahmen. In GOR - Die Gegenerde schließen sich etwa einhundert Städte zu einem Bündnis unter der Leitung des Meisterassassinen Pa-Kur zusammen, um Ar anzugreifen. Dabei könnte es sich um die größte Allianz gehandelt haben, die Gor je gesehen hat, sie hat jedoch nur etwa einen Monat gehalten. Die "Jason Marshall"-Trilogie erwähnt zwei weitere wichtige Allianzen, die Salerische Konföderation und die Vosk-Liga, die weiterhin bestehen. In der Salerischen Konföderation verbündeten sich vier Städte am Olni. Die Vosk-Liga ist eine Allianz von neunzehn Städten am Vosk.

Städte sind für Goreaner von elementarer Bedeutung, viel wichtiger, als für einen durchschnittlichen Erdenbewohner seine eigene Stadt oder sein Land ist. "Für einen Goreaner ist eine Stadt, auch wenn er selten darüber spricht, viel mehr als nur Backstein und Marmor, Zylinder und Brücken. Sie ist nicht einfach eine Stelle, eine geographische Lokation, die Menschen geeignet ansahen, ihre Wohnungen zu bauen, eine Ansammlung von Gebäuden, in denen sie am besten ihre Angelegenheiten regeln konnten." (Der Geächtete von GOR, S. 22) Eine Stadt wird beinahe wie etwas Lebendiges gesehen, ein Lebewesen mit einer Vergangenheit, einer Gegenwart und einer Zukunft. "Für sie ist die Stadt fast wie ein Lebewesen oder sogar mehr als ein Lebewesen. Es ist etwas mit einer Vergangenheit, während Steine und Flüsse keine Geschichte haben, es ist etwas mit einer Tradition, ein Erbe, Sitten und Gebräuche, Charakter, Plänen und Hoffnungen. Wenn ein Goreaner beispielsweise sagt, dass er "aus" Ar oder Ko-ro-ba stammt, dann ist das viel mehr, als sie nur über seinen Wohnort zu informieren." (Der Geächtete von GOR, S. 22) "Die Goreaner glauben im Allgemeinen nicht an die Unsterblichkeit, auch wenn es dabei Ausnahmen, vor allem in der Kaste der Eingeweihten gibt. Dementsprechend ist "aus" einer Stadt zu sein, in gewissem Sinne, Teil von etwas zu sein, das weniger vergänglich ist, als man selbst, etwas Göttliches im Sinne der Unsterblichkeit. Natürlich sind, wie jeder Goreaner weiß, auch Städte vergänglich, da sie zerstört werden und untergehen können wie Menschen. Und vielleicht lieben sie ihre Städte deshalb noch mehr, da sie wissen, dass ihre Stadt, wie sie selbst, zu einem sterblichen Ende kommt." (Der Geächtete von GOR, S. 22) Städte erziehen zu starker Loyalität und großem Stolz in ihrer Bürgerschaft. Und da viele Goreaner kaum reisen, ist ihre Stadt vielleicht der einzige Ort, den sie jemals wirklich kennenlernen.

Heimstein

Das Herz und die Seele jeder Stadt ist ein Heimstein, ein Prinzip, von dem gesagt wird, dass es für jemanden von der Erde schwer vollständig zu verstehen ist. Die am nächsten liegende Analogie auf der Erde würde die Flagge eines Landes sein aber sie ist in mehrerlei Hinsicht unvollständig. Auf der einfachsten Ebene ist ein Heimstein ein Stein. Er kann jede Art von Stein sein, von beliebiger Größe, Form, Farbe und Beschaffenheit. Er kann sehr schlicht, kunstvoll geschnitzt oder sogar mit seltenen Edelsteinen geschmückt sein. "Wie erhält eine Stadt einen Heimstein", fragte ich. "Die Männer beschließen, dass sie einen bekommen soll", sagte Tab. "Ja", sagte ich, "das ist es, wie eine Stadt einen Heimstein bekommt." (Die Piratenstadt von GOR, S. 251) Einige Städte, wie Ar, haben alte Heimsteine, während andere, wie Port Kar, ihren Heimstein erst seit etwa zwanzig Jahren besitzen. Der Heimstein einer Stadt wird üblicherweise auf der Spitze des höchsten Zylinders einer Stadt aufbewahrt und dort gut bewacht. Eine Stadt kann nicht vollständig zerstört werden, solange sein Heimstein überlebt. Als die Priesterkönige Ko-ro-ba zerstörten, behielt Matthew Cabot den Heimstein, weshalb die Stadt an sich überleben und später wieder aufgebaut werden konnte. Der Diebstahl eines Heimsteins gilt als besondere Ehre, da er eine feindliche Stadt ruiniert. Goreaner sind überaus loyal zu ihrem Heimstein. Sie unterstützen und verteidigen jeden, der denselben Heimstein mit ihnen teilt. Auch Rivalen und Feinde mit einem gemeinsamen Heimstein würden gemeinsam gegen jede Bedrohung ihres Heimsteins vorgehen. "Ja, für diese Steine und im Namen dieser Steine, dieser unauffällig erscheinenden, einfachen Objekte wurden Städte erbaut und niedergebrannt, haben Armeen einander bekämpft, haben starke Männer geweint, sind Imperien entstanden und wieder gefallen." (Die Zauberer von GOR, p.485) Goreaner stehen zu ihrem Heimstein, wenn sie darüber diskutieren, da es sich dabei um eine Frage der Ehre handelt. Wenn sich ein Mann nicht zu seinem Heimstein bekennt, kann er für dieses Vergehen sogar getötet werden.

Weitere Informationen über Heimsteine findet man in Schriftrolle 23 - Die drei Grundpfeiler von Gor

Staatsbürgerschaft

Bürger einer Stadt zu werden und somit deren Heimstein als eigenen annehmen zu können ist mehr als nur eine Frage der Geburt. Wenn man die geistige Volljährigkeit erreicht, muss man sich aktiv um die Staatsbürgerschaft und die damit einhergehenden Rechte bemühen. Das tatsächliche Alter der Volljährigkeit wird in den Büchern nicht genannt und kann sich von Stadt zu Stadt unterscheiden. Es gibt Indizien in den Büchern die andeuten, dass es häufig etwa bei 16 Jahren liegt. Jede Stadt stellt eigene Anforderungen an die Erlangung der Staatsbürgerschaft aber es gibt einige Gemeinsamkeiten. Die meisten Einbürgerungszeremonien umfassen einen Eid der Treue zur Stadt während dem der Heimstein berührt oder sogar geküsst wird. Das wird wahrscheinlich das einzige Mal im Leben eines Menschen sein, dass er den Heimstein seiner Stadt berührt. In einigen Zeremonien kann auch Brot, Feuer und Salz geteilt werden. Es kann auch spezielle Voraussetzungen für die Ablage des Eids geben. Es kann sein, dass sie einige Bürgen unter den bestehenden Bürgern benötigen, die nicht mit ihnen blutsverwandt sind. Es kann auch sein, dass sie einen Test ablegen müssen, beispielsweise über Themen wie die Geschichte und die Gesetze der Stadt. Darüber hinaus können sie auch befragt werden, ob sie würdig genug sind, Bürger zu werden. Erst wenn alle Anforderungen erfüllt sind, erhalten sie den Lorbeerkranz und den Mantel der Staatsbürgerschaft, mit allen damit verbundenen Rechten. Das goreanische Wort "civitatis" (lat. Genitiv von civitas, Bürgerschaft, von civis, Bürger, Anmerkung des Übersetzers) bedeutet "der Stadt", und bezieht sich auf jemanden, der Bürger einer Stadt ist. Zum Beispiel bedeutet "Civitatis Trevis" im Wesentlichen, dass man ein Bürger der Stadt Treve ist.

Man behält seine Staatsbürgerschaftsrechte nicht automatisch das ganze Leben lang. "Die Staatsbürgerschaft und ihre Beibehaltung auf mehr als nur einer nominellen Ebene ist in einigen Städten an Bedingungen gebunden wie die Anwesenheit bei öffentlichen Zeremonien, die Übernahme einer offiziellen halbjährlichen Schirmherrschaft und die Teilnahme an zahlreichen öffentlichen Versammlungen, von denen einige sehr kurzfristig einberufen werden." (Die Tänzerin von GOR, S. 302-303) Staatsbürgerschaft gilt als mehr ein Privileg denn als ein Recht. Die Bürger sind ihrer Stadt zur Treue verpflichtet, weshalb sie verschiedene Pflichten erfüllen müssen. Politische Apathie wird nicht geduldet. Eine weitere Verpflichtung ist, dass Bürger gemäß ihrer Kaste arbeiten müssen, auch wenn diese Pflicht mehr für Männer als Frauen gilt. "Ein Mann, der sich seinen Lebensunterhalt nicht verdiente oder versuchte, seinen Status ohne die Zustimmung des Rates der Hohen Kasten zu verändern, war per Definition ein Gesetzloser und wurde gepfählt." (GOR - Die Gegenerde, S. 46) Das gilt grundsätzlich auch für Frauen, jedoch war ein Verstoß gegen die zweite Regel häufiger als gegen die erste. In der Regel werden solche Geächteten zunächst aus ihrer Stadt verbannt oder fliehen von sich aus, während ihnen die Pfählung erst droht, wenn sie es wagen in ihre Stadt zurückzukommen. Ein Geächteter zu sein ist kein erstrebenswertes Leben. Man wird von allen Unterstützungsstrukturen abgeschnitten, hat wenn überhaupt nur wenige Freunde und muss hart um die nackte Existenz kämpfen. Wenige Goreaner sind freiwillig zu Geächteten geworden.

Es ist möglich, seine Staatsbürgerschaft zu ändern und einem neuen Heimstein die Treue zu schwören. Das passiert jedoch nur selten auf Gor. Die Treue zum eigenen Heimstein ist sehr stark und selbst wenn man gegen einzelne Aspekte seiner Stadt opponiert bleibt die Treue. Außerdem reisen viele Goreaner nicht viel und haben deshalb wenig Kontakt mit anderen Städten. In eine neue Stadt zu ziehen bedeutet die Trennung von seinen Verwandten und Kastenmitgliedern. Eine solche Trennung steht in Widerspruch zu den gängigen Normen auf Gor. Wenn jemand seine Staatsbürgerschaft wechselt, geschieht das häufig, weil sie vor negativen Konsequenzen aus ihrer ursprünglichen Stadt fliehen mussten. Beispielsweise kann jemand auf der Flucht vor Kreditgebern seine Staatsbürgerschaft ändern, da viele Städte Schutz vor ausländischen Gläubigern bieten.

Eine Familie kann ein Familienmitglied durch den Eid der Verstoßung aus ihrer Gemeinschaft verstoßen. Dabei handelt es sich um eine nicht-widerrufbare Zeremonie die nicht ohne sorgfältige Prüfung durchgeführt wird. Das Opfer verliert alle Bindungen an seine Familie und Kaste. Diese Zeremonie gibt es in vielen Städten und sie ist auch Teil des Kodex der Kriegerkaste. Beispielsweise verstieß Marlenus in Die Jäger von Gor seine Tochter Talena nach dem Ritus von Ar und seinem Kastenkodex. Dazu legte er eine Hand um das Heft seines Schwertes und die andere auf das Medaillon der Stadt und sprach den Eid der Verstoßung. Es wäre möglich, dass ein Mitglied der Kriegerkaste den Eid der Verstoßung einfach nur mit der Hand am Schwert schwört, ohne einen Stadtritus. Es ist nicht bekannt, ob andere Kasten ähnliche Schwüre der Verstoßung in ihrem Kastenkodex besitzen.

Bevölkerung

Die Gor-Bücher enthalten keine Statistiken zur menschlichen Bevölkerung auf Gor und auch nur wenige Informationen über die Bevölkerung von einigen der Städte auf Gor. Volkszählungen werden in den goreanischen Städten nicht durchgeführt. Wir besitzen jedoch ein paar geschätzte Zahlen für die Stadt Ar und können versuchen, aus diesen Zahlen weitere Daten zur Bevölkerung anderer Städte zu extrapolieren. Da Ar für die größte Stadt auf Gor gehalten wird, können wir annehmen, dass alle anderen Städte auf Gor eine geringere Zahl Einwohner haben. Von Ar wird vermutet, dass die Stadt zwei oder drei Millionen Bürger besitzt. In der Stadt leben auch etwa eine Viertelmillion andere, freie Einwohner, die keine Bürger sind. Schließlich gibt es auch eine Viertelmillion Sklaven und Sklavinnen, ein höherer Prozentsatz als der normale goreanische Durchschnitt. In den meisten Städten sind nur 2-3% der weiblichen Bevölkerung Sklavinnen. Die Anzahl männlicher Sklaven liegt im Schnitt bei 10% der weiblichen Sklavinnen. Es gibt davon jedoch einige Ausnahmen wie Ar und Tharna. In Tharna wurden fast alle Frauen in der Stadt nach dem Aufstand gegen die Silbermasken zu Sklaven.

Regierung

Es gibt nur wenige verschiedene Regierungsformen in goreanischen Städten. Städte können von einem Administrator, einem Ubar oder einer Ubara, einer Tatrix oder einem Regenten regiert werden. Ein Administrator ist der häufigste Herrscher in goreanischen Städten. Der Administrator ist ein ziviler Herrscher, der eine vorgegebene Amtszeit die Regierungsgeschäfte übernimmt. Er regiert in Verbindung mit einem Hohen Rat. Je nach Stadt wird der Hohe Rat den Administrator entweder wählen oder auf seine Position berufen. Ein Administrator muss in der Regel ein Mitglied einer Hohen Kaste sein, kann jedoch ein Mann oder eine Frau sein. Lara regierte einst Tharna als Administratorin. In den Mythen des Ersten Wissens heißt es, dass wenn ein Mitglied einer niederen Kaste jemals eine Stadt regiert, diese Stadt von großem Unglück getroffen würde. Deshalb passiert es sehr selten, dass eine Person aus einer niedrigen Kaste zum Administrator aufsteigt. Kron, ein Metallarbeiter, ist eine dieser Ausnahmen. Sein Aufstieg, letztendlich zum Administrator von Tharna erfolgte nach der Abdankung Laras. Administratoren tragen eine braune Staatsrobe, ein sehr einfaches und bescheidenes Gewand. Der Hohe Rat besteht in der Regel nur aus Mitgliedern der hohen Kasten und die Räte werden in diese Position durch die Mitglieder der hohen Kasten gewählt. Wie Administratoren werden die Mitglieder des Rates für eine festgelegte Amtszeit gewählt. Die niederen Kasten besitzen kein Stimmrecht. Diese Entmündigung bedeutet jedoch nicht, dass die Ansichten der niederen Kasten einfach ignoriert werden. Von allen niederen Kasten hat die Kaste der Händler den größten Einfluss auf Regierungsangelegenheiten und Wahlen. Wie auf der Erde kann Geld Macht und Einfluss auf Gor kaufen. Außerdem ist denjenigen, die ein politisches Amt anstreben klar, dass die niedrigen Kasten beschwichtigt werden müssen, da es sonst zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen kann. Deshalb werden diese Männer versuchen, die Gunst der Händler und anderer niedriger Kasten zu gewinnen. Beispielsweise könnten sie Gladiatorenspiele, Tarnrennen oder Feste veranstalten, um im gemeinen Volk einen besseren Ruf zu bekommen. Dieses Gunstbestreben setzt sich zur Beruhigung der einfachen Leute auch über die Wahlperiode hinaus fort.

Es gibt zwei grundsätzliche Typen des diktatorischen Herrschers auf Gor, die zivilen und die militärischen. Die zivile Herrscherin ist die Tatrix, ein weiblicher Regent, der nicht der Kriegerkaste angehört. Sie herrscht absolut in ihrer Stadt. Eine Tatrix wird in ihre Position nicht gewählt sondern nimmt sich einfach die Macht, unterstützt von loyalen Anhängern. Tharna, Corcyrus und Port Olni wurden alle irgendwann einmal von einer Tatrix regiert. Der militärische Diktator ist der Ubar, ein Mann oder die Ubara, eine Frau. Das goreanische Wort "Ubar" bedeutet wörtlich "Kriegsherr" und ist Teil des Kodex der Kriegerkaste. Der Begriff wird manchmal auch etwas allgemeiner, fast als Slang verwendet um eine besonders mächtige Person zu bezeichnen. Beispielsweise kann eine Sklavin ihren Herrn als Ubar bezeichnen. Viele gehen zu Unrecht davon aus, dass ein Ubar nur zu Kriegszeiten nach der Macht greift. Tatsächlich kann aber auch eine zivile Krise den Aufstieg eines Ubars zur Macht befördern. "In solchen Zeiten, im Licht des Versagens und der Ineffektivität einer unfähigen Zivilverwaltung, ist es für das Militär natürlich nicht ausgeschlossen, zu sehen was getan werden muss und einfach auf die Erfordernisse des Überlebens zu reagieren. Sie werden die Macht ergreifen und versuchen, den Willen zu vermitteln, die Disziplin und Ordnung, ohne die diese Katastrophe nicht verhindert werden kann." (Söldner von GOR, S. 264). Während eines Kriegs oder einer Krise regiert der Ubar als Alleinherrscher. Er kann Gesetze erlassen oder ändern, wie er will. Er ist jedoch an seine eigenen Gesetze gebunden. Ubare tragen violette Roben, eine Farbe die seit langem auf der Erde mit Königen assoziiert wird. Ihre Roben sind alles andere als schlicht und bescheiden. Das von einem Ubar oder einer Ubara behauptete Gebiet wird oft als Ubarat bezeichnet.

Gemäß dem Kodex der Kriegerkaste ist der Ubar gehalten, seine Position wieder aufzugeben, sobald der Krieg oder die Krise beendet ist. Das passiert jedoch nicht immer und kann zu zwei unterschiedlichen Situationen führen. Einerseits können die Krieger die den Ubar unterstützten sich dazu entschließen, dem Ubar ihre Unterstützung zu entziehen und ihn vielleicht sogar töten. Andererseits könnten die Krieger stattdessen weiterhin den Ubar unterstützen, der dann an der Macht bleibt. Marlenus, der Ubar von Ar, kam während des Talkriegs an die Macht. Als der Krieg zu Ende war, weigerte er sich, zurückzutreten. Seine Krieger und die Bevölkerung von Ar unterstützten ihn, deshalb blieb er als Ubar an der Macht. Einige Goreaner betrachten einen solchen Ubar als Tyrannen, als absoluten Herrscher mit größenwahnsinnigen Zielen.

Eine Ubara ist ein weibliches Mitglied der Kriegerkaste, entweder als freie Gefährtin eines Ubars oder die diese Macht selbst gewonnen hat. Beispielsweise wurde Talena, die Tochter Marlenus die Ubara von Ar in Die Zauberer von Gor. Ubara ist die höchste Position die eine Frau auf Gor erreichen kann, gleichbedeutend mit der Position die ein Mann erringen kann. "Ubara von Ar zu werden ist die herrlichste Sache, die eine Frau anstreben kann. Sie bedeutet, die reichste und mächtigste Frau auf Gor zu sein, Armeen, Flotten und Tarnkavallerien mit nur einem Wort zu bewegen. Die Steuern eines ganzen Reichs, des reichsten auf Gor würden ihr zu Füßen gelegt. Die wertvollsten Edelsteine und Juwelen wären ihres, sie würde die am meisten beneidete Frau auf dem Planeten sein." (Die Jäger von GOR, S. 300-301)

Ein Regent vertritt den Herrscher einer Stadt, solange der wahre Herrscher aus irgendwelchen Gründen abwesend ist. Als beispielsweise Marlenus Ar verließ um eine Strafexpedition gegen Treve durchzuführen, ernannte er Gneieus Lelius, hoher Rat und erster Minister zum Regenten von Ar. Die Bücher berichten uns nicht, welche genauen Befugnisse der Regent hat und ob sie die gleiche Macht besitzen wie der abwesende Herrscher oder ob es einige Beschränkungen ihrer Herrschaft gibt.

Der Herrscher einer Stadt kann bestimmte Insignien besitzen, die seine Position und Macht kennzeichnen. Das könnte eine Krone aus Tur-Blättern, ein Medaillon mit einer Replik des Heimsteins der Stadt oder ein Siegelring mit dem Wappen der Stadt sein. Diese Insignien verleihen ihrem Träger große Macht, auch wenn sie nicht der tatsächliche Herrscher sind. Zum Beispiel gibt Marlenus den Siegelring von Ar Verna, einer Anführerin der Panthermädchen und erzählt ihr, welche Macht er ihr verleiht. "Damit, sagte er, bist Du im Einflussbereich Ars sicher. Mit ihm kannst du die Kräfte der Stadt befehligen. Er gilt wie das Wort des Ubars. Mit ihm kannst du Vorräte kaufen. Mit ihm kannst du Soldaten befehligen. Jeder der gegen euch zieht und diesen Ring sieht wird wissen, dass hinter ihm die Macht Ars steht." (Die Jäger von GOR, S. 301)

Eine Stadtregierung wird eine Bürokratie von Beamten, Ministern, Stadträten und vielen mehr besitzen. Diese Personen nehmen Positionen ein aber diese Positionen bilden keine Kasten. Zum Beispiel bilden die Gardisten einer Stadt keine Kaste der Gardisten. Sie besetzen einfach nur eine Position innerhalb der Stadt. Eine Stadt kann Botschafter haben, die ihre Außenbeziehungen regeln. Solche Botschafter besitzen normalerweise diplomatische Immunität und sind vor Behinderung oder Schaden geschützt, solange sie in einer fremden Stadt sind. Herolde, spezielle Boten, besitzen eine vergleichbare Immunität. Herolde tragen einen schrägen goldenen Balken auf der linken Seite ihres Helms, um ihren Status zu kennzeichnen.

Amtsangelegenheiten

Flagge der Stadt:
Städte besitzen ihre eigene Flagge und eigene Farben. Leider enthalten die Bücher nur sehr wenig Informationen über die Flaggen auf Gor. Sie erwähnen jedoch ein paar Stadtfarben. Beispielsweise ist die Farbe von Cos blau.

Stadthymne:
Einige Städte haben eine offizielle Hymne, die während offiziellen aber auch öffentlichen Veranstaltungen gesungen wird. Die Themen der Lieder können variieren, häufig werden jedoch besondere militärische Siege beschrieben, an wichtige historische Personen erinnert oder ganz allgemein das Lob der Stadt besungen. Diese Lieder können überarbeitet werden, wenn wichtige neue Ereignisse auftreten.

Goreanischer Fuß:
Der Fuß ist eine goreanische Maßeinheit, die einen halben Zoll länger ist, als ein irdischer Fuß (31,75 cm statt 30,48 cm, Anm. d. Ü.). Im Sardargebirge gibt es eine Metallstange mit der die Länge des goreanischen Fuß standardisiert wird. Jede Stadt besitzt ihren eigenen offiziellen Stab mit dem die Länge innerhalb der Stadt standardisiert wird. Dieser Stab wurde ursprünglich mit dem Stab im Sardargebirge kalibriert. Jeder Händler kann seinen persönlichen Metallstab an der Stange der Stadt eichen lassen.

Gewicht und Stein:
Ein Gewicht ist eine goreanische Maßeinheit, die etwa vierzig irdischen Pfund entspricht. Ein Gewicht besteht aus zehn Stein, einer anderen goranischen Maßeinheit und jeder Stein entspricht etwa vier irdischen Pfund. Im Sardargebirge gibt es einen Zylinder aus Metall, der verwendet wird um das Gewicht eines Steins zu eichen. Jede Stadt besitzt wieder ihren eigenen offiziellen Zylinder um das Wiegen innerhalb ihrer Grenzen zu standardisieren. Dieser Zylinder wurde ursprünglich am Zylinder im Sardargebirge kalibriert. Jeder Händler kann seinen persönlichen Metallzylinder am Zylinder der Stadt eichen lassen.

Gesetz

"Es gibt ein Sprichwort auf Gor, dass die Gesetze der Stadt nicht weiter als ihre Mauern reichen." (Der Geächtete von GOR, S. 50). Das ist nicht ganz korrekt, da jede Stadt ihre Vormachtstellung auf ein gewisses Gebiet außerhalb ihrer Stadtmauern ausdehnt. Die Gesetze einer Stadt erstrecken sich in der Regel jedoch nicht in die Rechtsprechung einer anderen Stadt. So wird ihnen zum Beispiel ihre eigene Stadt Schutz vor Gläubigern aus einer anderen Stadt bieten. Tarn-, Tharlarion- oder Infanteriepatrouillen kontrollieren die oft unklaren und gefährlichen Grenzen des beanspruchten Gebiets einer Stadt und können Nichtbürger die das Land betreten entweder befragen, festnehmen oder direkt töten. Goreaner sind generell sehr fremdenfeindlich und das Wort "Fremder" ist identisch mit dem Wort "Feind". Nur mit Hilfe des Kontextes wird zwischen den beiden Begriffen unterschieden. "Goreanern ist nicht unbekannt, dass so etwas wie vertraue Feinde und freundliche Fremde existiert." (Die Wilden von GOR, S. 242) Der Versuch, eine Stadt ohne ausdrückliche Erlaubnis zu betreten wird oft als Kapitalverbrechen angesehen und wird mit Pfählung bestraft. Wachen beobachten die verschiedenen Tore einer Stadt und befragen oft die beabsichtigten Besucher. In einigen Städten kann ein Bürger, der sich seiner eigenen Stadt nähert, eine Handbewegung oder Geste machen, ein "Zeichen" der Stadt. Wahrscheinlich ist dieses "Zeichen" nur den eigenen Bürgern bekannt.

Es gibt zwei primäre Gerichtssysteme in den Städten von Gor, das der Zivilregierung und das der eingeweihten Kaste. Jedes dieser Gerichtssysteme besitzt ihre eigenen Gebäude um ihre Rechtsangelegenheiten zu behandeln, beispielsweise einen Justizzylinder. Die Zuständigkeiten sind manchmal etwas vage, auch wenn die Eingeweihten die höchste Autorität in allen Angelegenheiten beanspruchen. Die Stärke der tatsächlichen Beteiligung der Eingeweihten in den einzelnen Städten variiert je nach Macht der Kaste in den jeweiligen Städten. Ganz offensichtlich haben sie in einigen Gegenden einen stärkeren Halt als in anderen. In den meisten Fällen werden sie auf jeden Fall die Jurisdiktion in allen religiösen Angelegenheiten beanspruchen. Sie werden Kleinigkeiten ignorieren, von denen sie glauben, sich darum nicht sorgen zu müssen.

In einer Stadt wird man am wahrscheinlichsten den gesetzlichen Vertretern der Zivilregierung begegnen, den Kräften des Ubars oder Administrators. Diese Beamten werden gemeinhin als Richter oder Magistrat bezeichnet und es gibt eine Reihe unterschiedlicher Richter. Da Rechtsangelegenheiten unter die Zuständigkeit der Schriftgelehrtenkaste zu fallen scheinen und Rechtsanwälte eine Unterkaste der Schriftgelehrten sind, scheint es wahrscheinlich, dass die meisten Richter ebenfalls der Schriftgelehrtenkaste angehören. Richter tragen oft besondere Roben und Binden, Bänder die ihr Amt kennzeichnen. Sie können auch einen Amtsstab tragen und diese Stäbe können verborgene Klingen enthalten. Einige der verschiedenen Richter auf Gor sind Ädilen, Archonten, Prätoren, Präfekte und Tribune. Diese Titel sind alte griechische und römische Begriffe aber ihre Bedeutung hat sich auf Gor verändert. Ein Vollstrecker ist ein weiterer Richter und es kann noch andere Arten geben. Die Bücher beschreiben nicht explizit die Aufgaben oder Unterschiede zwischen den verschiedenen Magistraten. Beamte scheinen auch in der Lage zu sein, als unabhängige Notare die Rechtmäßigkeit gewisser Angelegenheiten zu bestätigen. Sie scheinen in einigen Angelegenheiten auch gleichzeitig als Richter und Jury auftreten zu können.

Handelsgesetze sind die einzigen bürgerlichen Gesetze, die sich über verschiedene Städte erstrecken. Das erlaubt viel einfacheren Handel auf Gor. Es gibt sogar Handelsrichter, die die Handelsgesetze pflegen und darüber richten. Diese Richter gehören der Kaste der Händler und nicht der Schriftgelehrtenkaste an. Sie tragen weiße Gewänder, in die Gold und Purpur eingewebt ist. Handelsrecht deckt jedoch nicht alle Aspekte des Handels ab. Beispielsweise existieren Patente und Urheberrechte nur innerhalb einer Stadt und erstrecken sich nicht auf andere Städte. Deshalb halten viele Hersteller, Autoren und sonstige Produzenten ihre Quellen und Texte verschlüsselt, um Diebstahl und Kopien zu verhindern.

Für weitere Informationen zum Recht siehe Schriftrolle 2 - Gesetze und Rechtsgrundlagen

Kastensystem

Jede Stadt besitzt ihr eigenes Kastensystem und jede Kaste ist an ihren Heimstein gebunden. Ausgenommen die Assassinen kann man keiner Kaste angehören, wenn man keinen Heimstein besitzt. Es gibt keine weltweiten Kasten auf Gor. Die Kriegerkaste von Ar ist unabhängig von der Kriegerkaste in Ko-ro-ba, die Kaste der Schriftgelehrten in Turia ist getrennt von der Schriftgelehrtenkaste von Treve. Jede Kaste in einer Stadt wird von ihrem eigenen hohen Rat regiert, besitzt ihren eigenen Kastenkodex und hat ihr eigenes Ausbildungs- und Lehrprogramm. Obwohl solche Themen in den verschiedenen Städten wahrscheinlich sehr ähnlich behandelt werden, gibt es sicher auch einige Unterschiede. Der nahezu einzige Anlass zu dem sich die Kasten verschiedener Städte treffen um allgemeine Kastenfragen zu erörtern, ist während der vier Sardarmärkten. Auf den Märkten treffen sich oft Mitglieder der Kasten verschiedener Städte, um Informationen auszutauschen. Das gilt insbesondere für die Kasten die neues erfinden, beispielsweise die Ärzte oder die Baumeisterkaste. Die Kaste der Schriftgelehrten trifft sich ebenfalls auf den Märkten und versucht Regeln zur Standardisierung zu erlassen, die jedoch überwiegend abgelehnt werden.

"Ich habe wenig Zweifel, dass die Kastenstruktur wesentlich zur Stabilität der goreanischen Gesellschaft beiträgt. Neben anderem reduziert sie Wettbewerbschaos, sowohl sozial als auch ökonomisch und verhindert den Abfluss von Intelligenz und Ehrgeiz in eine kleine Anzahl beneideter, prestigeträchtiger Berufe." (Kampfsklave von GOR, S. 211) Das Kastensystem spielt eine wichtige Rolle für das reibungslose Funktionieren einer goreanischen Stadt. Eine Kaste ist viel mehr als nur der Beruf des einzelnen. Die Kaste versorgt einen mit bestimmten Privilegien genauso wie mit Kastenschutz oder Kastenfürsorge. Das Sozialleben dreht sich oft ebenfalls um die Kaste. Kastenmitglieder sind oft sehr eng befreundet und das Wohlergehen der Kaste hat Vorrang vor den individuellen Ambitionen der einzelnen Mitglieder. Diese Loyalität ist sehr stark, fast so stark wie die Treue zu seinem Heimstein.

Weitere Informationen über das Kastensystem enthalten die Schriftrolle 23 - Die drei Grundpfeiler von Gor und die Schriftrolle 32 - Die Kasten von Gor

Münzwesen

Jede Stadt prägt üblicherweise ihre eigenen Münzen und die Münze ist oft im Zentralzylinder der Stadt untergebracht. "..., eine Münze ist eine Möglichkeit, wie eine Regierung oder ein Herrscher bescheinigt, dass eine bestimmte Menge Edelmetall an einer Transaktion beteiligt ist. Das spart das Wiegen und Testen jeder einzelnen Münze. In diesem Sinne ist eine Münze ein Objekt, dessen Wert oder Gewicht, in standardisierten Größen bescheinigt und von einer ausgebenden Behörde garantiert wird." (Kajira von GOR, S. 12) Die Münzen werden einzeln von Hand geprägt. Ein erwärmtes Metallstück wird zwischen die beiden Hälften einer Form gelegt. Jede Prägeform ist mit einem Wort, Buchstaben, Symbol oder Bild graviert. Am häufigsten zeigt eine Seite der Münze die Initialen der Stadt ihrer Herkunft und die andere Seite trägt das Bild eines Tarsk oder Tarn. Mit einem Hammer wird dann auf die Form geschlagen, wodurch sich die Gravur auf das weiche Metall überträgt. Die Münze wird dann herausgenommen und zum Härten gekühlt.

Jede Stadt definiert auch ihre eigenen Währungswechselkurse. Diese Kurse werden auf Gor nicht standardisiert und variieren deshalb von Stadt zu Stadt. Es gibt jedoch bestimmte Münzen aus einzelnen Städten, die weithin anerkannt sind und von den meisten anderen Städten als legales Zahlungsmittel akzeptiert werden. Solche Münzen sind die goldenen Tarnscheiben aus Ar, Ko-ro-ba und Port Kar und die Silbertarsk Tharnas. Die Währung der meisten Städte umfasst Tarskstücke, die Kupfertarsk, Silbertarsk und Goldtarn. Das Tarskstück ist die Münze mit dem geringsten Wert. Ein Kupfertarsk ist zwischen vier und zwanzig Tarskstücke wert. Ein Silbertarsk hat einen Wert von zehn bis einhundert Kupfertarsk. Ein Goldtarn ist in der Regel zehn Silbertarsk wert. Es gibt außerdem eine doppelte goldene Tarnscheibe, die den zweifachen Wert des Goldtarns hat. Geschäfte können auch mit Geschäftsbriefen, Kreditbriefen, Wechsel und Schecks abgeschlossen werden. Papierwährung existiert nicht auf Gor.

Zeit

Die meisten Städte besitzen ihren eigenen Kalender, in dem die Jahre oft nach dem jeweiligen Herrscher der Stadt benannt sind. Beispielsweise könnte es in einer Stadt das siebte Jahr des Administrators Hector aus Thentis sein. Eine Reihe von Städten hat jedoch das Kalendersystem der Stadt Ar übernommen. Ars Kalender wird mit "Contaste Ar", d.h. seit der Gründung Ars, vor über 10.000 Jahren, bezeichnet. Ar richtet seinen Kalender nicht nach seinen Herrschern aus. Die meisten Kalender werden von einer Frühlingstag- und Nachtgleiche zur nächsten berechnet. Einige Städte wie Turia berechnen ihren Kalender jedoch von Sommersonnwende zu Sommersonnwende. Die meisten Städte verwenden eigene Namen für die Monate eines Jahres, haben sich jedoch auf gemeinsame Namen für vier besondere Monate geeinigt, die mit den Tag- und Nachtgleichen und Sonnwenden verbunden sind. Diese Monate sind En'Kara (die Frühlingstag- und Nachtgleiche), Se'Kara (die Herbsttag- und Nachtgleiche), En'Var (die Sommersonnwende) und Se'Var (die Wintersonnwende). Außerdem haben erneut einige Städte die Namen der Monate aus Ar übernommen.

In jeder Stadt gibt es viele Zeitschienen, die jede Ahn zur Benachrichtigung geläutet werden. Ein Ahn ist das goreanische Äquivalent einer Stunde der Erde, es ist jedoch länger als eine Stunde. Eine Ahn ist im Allgemeinen etwa 72 Minuten lang. Es gibt 20 Ahn in einem goreanischen Tag und jeder Tag hat die gleiche Länge wie ein irdischer Tag. In den meisten Städten haben die Ahn alle die gleiche Länge. In einigen Städten variiert die Länge der Ahn jedoch. In diesen Städten werden zehn Ahn zur Unterteilung des Tages und zehn Ahn zur Unterteilung der Nacht verwendet. Deshalb variiert die Länge jeder Ahn entsprechend der Jahreszeit. So ist beispielsweise im Sommer eine Ahn am Tag länger als eine Ahn in der Nacht.

Jede Stadt feiert jedes Jahr ihre eigenen Feiertage. Verschiedene Städte können den gleichen Feiertag zu unterschiedlichen Zeiten feiern. Das Pflanzfest Sa-Tarna ist ein komplizierter Feiertag der in den meisten goreanischen Städten, einschließlich Ar gefeiert wird. Er wird früh in der Vegetationszeit gefeiert, wenn alle drei Monde voll sind und ist im Kern ein Gebet, um eine gute Ernte zu erhalten. Kajuralia, auch Sklavenferien oder Fest der Sklaven wird in den meisten nördlichen Städten ausgenommen Port Kar einmal im Jahr gefeiert. Der Zeitpunkt unterscheidet sich von Stadt zu Stadt. In einigen Städten wird es am letzten Tag der zwölften Passage-Hand gefeiert. In Ar und anderen Städten jedoch, liegt der Feiertag auf dem letzten Tag des fünften Monats, dem Tag vor dem Liebesfest. Das "Liebesfest" ist der gebräuchliche Name für die fünfte Passage-Hand. Es findet im späten Sommer statt und ist die wichtigste Zeitspanne für den Kauf und Verkauf von Sklaven. Diese Hand ist auch eine Zeit des großen Schlemmens, der Tarnrennen und der Spiele. In vielen Städten ist die zwölfte Passage-Hand die Zeit des Karnevals, kurz vor der eher nüchternen Zeit der wartenden Hand. Einige Städte feiern außerdem einen Feiertag am Geburtstag des Herrschers der Stadt.

Städtebau

Nur freie Menschen dürfen auf Gor Städte bauen, auch wenn Port Kar eine Ausnahme darstellt. Port Kar wurde fast komplett durch die Arbeit von Sklaven gebaut. Der Bau ist normalerweise auf die Kaste der Hausbauer beschränkt. Leider gibt es nicht viele Informationen über diese Kaste oder die Bautätigkeit auf Gor. Wir wissen jedoch, dass Goreaner über eine fortschrittliche Technologie im Bereich der Architektur verfügen. Viele Gebäude einer Stadt sind Zylinder, einige tausend Fuß (300 Meter) hoch. Das entspricht ungefähr einem Gebäude mit einhundert Stockwerken auf der Erde. Träger, Stahlrahmen und Holzeisen werden verwendet, um diese Zylinder zu errichten. Diese Baumaterialien werden in den Stahlwerken von Gor produziert. Granit ist ein weiteres, verbreitetes Baumittel. Es gibt Steinbrüche in den verschiedenen Gegenden Gors, die diesen Granit liefern. Es gibt sogar Steinbruch-Galeeren, die beim Transport des Granits über einen Fluss oder das Thassa helfen. Das Frühjahr sieht die höchsten Granitpreise, da Frühjahr die geschäftigste Zeit auf dem Bau ist. Ein typischer Baustein aus Granit ist ein rechteckiger Klotz, sechs auf sechs auf achtzehn Zoll (etwa 15 x 15 x 45 Zentimeter). Ziegel sind ein weiteres wichtiges Baumaterial, das in großen Öfen in der Stadt produziert wird. In Ar besitzt die Familie Hinrabia eine große Ziegelbrennerei, in der viele der in Ar verbauten Ziegel hergestellt werden. In den Städten der südlichen Hemisphäre von Gor sind flache, schmale Ziegel im Hausbau weit verbreitet. Holz ist ein billiger Baustoff, der in vielen Städten verwendet wird, obwohl er anfälliger für die Gefahren des Feuers ist. Die nördlichen Wälder von Gor sind die primäre Quelle von Holz, fast überall auf Gor.

Stadtmauern und Tore

Fast alle Städte auf Gor sind ummauerte Städte, von Mauern umgeben, um die Stadt vor Angriffen zu schützen. Die Höhe, Stärke und Anzahl der Mauern unterscheiden sich von Stadt zu Stadt. Zum Beispiel kann man annehmen, dass die Stadtmauern von Ar die mächtigsten Mauern einer Stadt auf Gor sind. Ar hat zwei Stadtmauern. Die äußere Mauer ist über dreihundert Fuß (100 Meter) hoch, die innere Mauer, etwa sechzig Fuß (20 Meter) von der äußeren entfernt, ist etwa vierhundert Fuß (130 Meter) hoch. Jede Mauer ist stark genug, dass sechs Tharlarionwagen nebeneinander die Mauer entlangfahren können. Zusätzlich gibt es auf der Mauer ungefähr alle fünfzig Yard (46 Meter) einen Wachturm. Die Mauern von Ar und Ko-ro-ba sind weiß gestrichen. Dadurch soll der Sonnenschein von der Mauer reflektiert werden und es Angreifern schwerer machen, etwas zu erkennen. In der Nacht werden auf der Mauer Leuchtfeuer angezündet, die als Wegweiser für heimkehrende Tarnreiter dienen.

Jede Stadt besitzt eine Reihe von Toren, die den Zugang zur Stadt ermöglichen. Die genaue Anzahl unterscheidet sich von Stadt zu Stadt. Die meisten Städte haben zumindest ein, manchmal mehrere Sonnentore. Ein Sonnentor ist nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. In der Nacht ist es sehr viel schwieriger, eine Stadt zu betreten oder zu verlassen. Einige Städte haben Nachttore, für abendliche Eintritte und Ausgänge aber an solchen Toren wird sorgfältig geprüft. Einige Städte besitzen weitere Tore, z.B. geheime Tore oder gesperrte Tore. Beispielsweise hat Ar etwa vierzig öffentliche Tore und eine zusätzliche Zahl anderer Tore. Es gibt auch einen geheimen Eingang nach Ar, durch eine Dar-Kosis Grube außerhalb der Stadt.

Städtische Straßen

Die Länge und Breite sowie das Aussehen der Straßen innerhalb einer Stadt variieren erheblich. Die Straßenoberfläche besteht gewöhnlich entweder aus unbefestigter Erde oder aus Kopfsteinpflaster. Die meisten Straßen haben weder einen Bürgersteig noch einen Bordstein. Sie neigen sich oft leicht von beiden Seiten zu einer zentralen Rinne. Einige Straßen sind sehr breit, während andere zu schmal sind um einen Wagen passieren zu lassen. Viele Straßen einer Stadt haben keinen offiziellen Straßennamen. Sie werden deshalb oft mit inoffiziellen Namen bezeichnet und unterschiedliche Menschen können eine Straße unter verschiedenen Namen kennen. Eine Straße kann beispielsweise danach benannt werden, wer in dieser Straße lebt oder arbeitet. Sie könnte ihren Namen auch nach einem besonderen Vorfall erhalten, der in dieser Straße passiert ist. Eine lange Straße kann an unterschiedlichen Stellen unter jeweils anderem Namen bekannt sein.

Das alles macht es Fremden schwer, in einer Stadt herumzureisen. Sie müssen deshalb nach dem Weg fragen, um eine bestimmte Straße zu finden. Die Leute fragen in der Regel nur jemanden aus dem eigenen Geschlecht nach dem Weg. Freie Frauen würden keinen fremden Mann fragen und die Frage eines solchen Mannes auch nicht beantworten. Sklaven jedoch, beiderlei Geschlechts, können nach dem Weg gefragt werden. Wenn Straßen einen offiziellen Namen besitzen, wird üblicherweise ein Straßenschild an die Ecke eines Hauses gemalt, einige Fuß über dem Boden. Straßenschilder werden nicht an Stangen angebracht. In einigen Städten ist es Fremden die nicht Bürger der Stadt sind verboten, eine Karte der Stadt anzufertigen oder eine Karte aus der Stadt zubringen.

Die Straßen einer Stadt werden oft sehr sauber gehalten und in der Regel einmal pro Woche gereinigt. Viele Straßen werden von den Bewohnern der Gebäude an einer Straße gereinigt. Sie sind für die Instandhaltung ihrer eigenen Straßen verantwortlich. Die größeren Straßen, Plätze und Flächen werden von staatlichen Sklaven gepflegt. Dort wo die Straßen zu schmal für Wagen sind, müssen Träger oder Karren genutzt werden, Waren zu den Häusern in diesen Gegenden zu transportieren. Auf anderen Straßen ist die Benutzung von Wagen zeitlich beschränkt, üblicherweise auf die Nacht und den frühen Morgen. Damit soll verhindert werden, dass der Fußgängerverkehr während des Tages gestört wird. Die engen Gassen liegen aufgrund ihrer Nähe zu den Häusern in der Regel den ganzen Tag im Schatten. In der Nacht sind viele kleine Straßen dunkel. Einige der wichtigen Durchgangsstraßen können jedoch durch Tharlarion-Öllampen oder Fackeln beleuchtet werden, die vom Staat unterhalten werden. Andere Straßen können beleuchtet sein, aber wenn dem so ist, dann wegen der Bewohner der Gebäude in diesen Straßen, ähnlich der Verantwortung für die Reinigung der Straßen. Viele Leute die in der Nacht reisen, tragen ihre eigene Fackel oder Lampe.

Die größten Straßen einer Stadt sind oft mit Bäumen, Pflanzen, Blumen, Springbrunnen, Kunstwerken und mehr geschmückt. Sie werden ansprechend gestaltet, da Goreaner die Schönheit lieben. Die meisten Stadtbrunnen besitzen zwei Becken, ein oberes und ein unteres. Jeder Bewohner kann Wasser aus diesen Brunnen schöpfen oder trinken, aber es gibt Einschränkungen, wer das obere Becken benutzen darf. Das obere Becken, oft das tiefere der beiden ist reserviert für freie Menschen. Das untere Becken ist für Sklaven und Tiere. In vielen Straßen gibt es auch Tharlarion- oder Sklavenringe, um diese Tiere anzubinden, während ihre Besitzer durch die Stadt bummeln. Es gibt in vielen Städten öffentliche Gärten die oft so gepflegt werden, dass sie das ganze Jahr über blühen. Solche Gärten besitzen zahlreiche Pfade durch die üppige Vegetation, von denen einige zu privaten und intimen Bereichen führen.

Stadtteile

Bestimmte Teile der Stadt bilden eigene Bezirke oder Nachbarschaften. Diese Gebiete werden oft durch eine gemeinsame Tätigkeit oder andere Gemeinsamkeit zusammengehalten. Zwei übliche Bezirke die in vielen Städten existieren sind die Straße der Brände und die Straße der Münzen. Obwohl sie mit "Straße" bezeichnet werden, bezieht sich der Name meistens auf den gesamten Bezirk. Die Straße der Brände ist das mit der Institution der Sklaverei befasste Handelsareal. Sklaven, Sklavenausrüstung und andere, Sklaverei-bezogene Gegenstände können in diesem Stadtteil erworben werden. Die Straße der Münzen ist das Gebiet, in dem verschiedene Formen der Bankgeschäfte erfolgen, beispielsweise Geld wechseln und Darlehensvergabe. Andere Stadtteile können Wohngebiete sein, vielleicht sehr arme oder sehr reiche Bezirke. In den Städten existieren manchmal sehr unterschiedliche Bezirke sehr nahe beieinander. Zum Beispiel können sehr teure Pagatavernen direkt neben einem Gebiet mit schmierigen Mietskasernen und billigen Tarksstück-Bordellen angesiedelt sein.

Brücken

Viele Städte auf Gor besitzen eine Vielzahl hoher Zylinder, die durch zahlreiche Brücken miteinander verbunden sind. Bei diesen Städten handelt es sich deshalb im Kern um mehrschichtige Städte, die in mehrere Ebenen unterteilt sind. Die höheren Ebenen sind in der Regel für die hohen Kasten und die Wohlhabenden reserviert. Die Brücken sind sehr bunt und schön. Die meisten der Brücken besitzen kein Geländer und einige können sehr schmal sein, nur drei Fuß (1 Meter) breit. Wenn die höchste Brücke tausend Fuß (300 Meter) oder höher über dem Boden gespannt ist, kann das eine sehr einschüchternde Situation ergeben. "Lass diejenigen, die fürchten über die hohen Brücken zu gehen, nicht über die Brücken gehen." (Der Geächtete von GOR, S. 248) Die Brücken dienen auch dem Zweck, die Verteidigung der Stadt zu erleichtern. Durch die Blockade von ein oder zwei Brücken können Zylinder isoliert und die Bewegungsmöglichkeiten der Eindringlinge begrenzt werden.

Gebäude in der Stadt

Tausende verschiedener Gebäude gibt es in jeder Stadt und diese Schriftrolle wird nicht auf jedes mögliche Gebäude einzeln eingehen. Sie wird viele der verschiedenen Gebäude beschreiben, die in den Romanen erwähnt werden. Diese Informationen geben ihnen ein besseres Verständnis der Zusammensetzung einer goreanischen Stadt, einschließlich der Unterschiede zu den Städten der Erde. Da viele Goreaner Analphabeten sind, benötigen viele dieser Gebäude eine Möglichkeit, ihre Funktion für diese Menschen sichtbar zu machen. Deshalb hängen außen an den Gebäuden oft Schilder mit Bildern, die die Art des Geschäfts identifizieren. Beispielsweise kann ein Schild einen Pagabecher enthalten, als Zeichen für eine Pagataverne. Ein anderes Schild kann einen Hammer und Amboss für einen Metallarbeiter zeigen, oder Nadel und Faden für einen Näher. Der genaue Name einer Einrichtung wird im Allgemeinen eher durch Mundpropaganda bekannt sein.

Zentralzylinder:
Der größte Zylinder in einer Stadt ist meistens ihr Zentralzylinder. Er ist so groß, dass er fast schon ein eigenes Gemeinwesen bildet. Der Zylinder hat gewöhnlich einen riesigen Eingang, groß genug um mehrere Tharlarion nebeneinander passieren zu lassen. Dieser Zylinder enthält die Ämter und Dienststellen, die helfen, die Stadt am Laufen zu halten. Der Herrscher der Stadt hat hier seinen Amtssitz und seine Geschäftsräume sind ebenfalls hier. Der Hohe Rat wird Büros besitzen und trifft sich in diesem Zylinder. Dieser Tagungsraum kann als Kammer des Rates bezeichnet werden. In dieser Kammer sitzen die Ratsmitglieder auf Steinbänken, die in fünf Ebenen unterteilt sind. Die Wand hinter jeder Stufe ist in der Farbe gestrichen, die zu der Hohen Kaste gehört, die auf dieser Ebene sitzt. Die höchste Kaste, die Kaste der Eingeweihten, sitzt auf der untersten Ebene. In der Mitte des Raums gibt es einen Thron für den Anführer der Stadt. Kein Ratsmitglied oder Besucher darf in diesem Raum bewaffnet sein. Andere Stadträte haben hier wahrscheinlich auch Arbeitsräume und treffen sich ebenfalls im Zentralzylinder. Dieser Zylinder steht wahrscheinlich in der Nähe der Mitte der Stadt und oft führen sehr große und wichtige Straßen zu ihm.

Kastenzylinder:
In den Büchern werden in einigen Städten eigene Zylinder für die Kasten der Eingeweihten, der Ärzte und der Krieger erwähnt. Nur wenige Details sind über diese Zylinder bekannt, es scheint jedoch, dass sie neben anderem auch Schlafräume für die Kastenmitglieder, Büros und Übungsräume enthalten. Es scheint logisch zu sein, dass es solche Zylinder auch für die Kasten der Schriftgelehrten und Baumeister, die anderen beiden hohen Kasten gibt. Weniger sicher ist, ob es eigene Zylinder für eine der niedrigen Kasten gibt. Falls sie existieren, wahrscheinlich für die wichtigeren der niedrigen Kasten einer Stadt, wie die Kaste der Händler.

Bäder:
In einer Reihe von Städten gibt es private oder öffentliche Bäder, ähnlich zu den Bädern im alten Rom. Goreanische Bäder sind oft wichtige soziale Zentren. Die meisten sind öffentlich und man muss nur eine geringe Gebühr für den Eintritt bezahlen. Sie sind nach Geschlechtern getrennt, so dass freie Männer und freie Frauen nicht gleichzeitig dieselben Bäder verwenden. Sklaven des anderen Geschlechts sind von dieser Trennung jedoch nicht betroffen. Sowohl Sklavinnen als auch Sklaven arbeiten in den Bädern, wobei die Sklaven oft diejenigen sind, die die Bäder reinigen. Bademädchen können von Männern ähnlich wie Paga-Kajirae gemietet werden. Waffen sind in den Bädern üblicherweise nicht erlaubt. Die größeren und umfangreicheren Bäder bieten viele zusätzliche Räume und Dienstleistungen wie Massageräume, Dampfbäder, Sportflächen, Freizeitgärten, Kunstgalerien, Wege für Spaziergänge, Händlermärkte, Ärzte, Lesesäle oder Musikzimmer.

Brauerei/Destillerie:
In vielen Städten gibt es Brauereien und/oder Destillerien, um eigenen Paga, Wein oder andere alkoholische Getränke herzustellen. Die Produkte einer Stadt haben ihren eigenen, unverwechselbaren Geschmack. Beispielweise werden in Städten wie Ar, Tyros, Ko-ro-ba, Helmutsport, Anango und Tharna überall eigene Paga-Marken gebraut. Ta-Wein ist nicht auf Cos beschränkt. Auch andere Städte produzieren ihren eigenen Ta-Wein, der cosische Ta-Wein gilt jedoch als der Beste.

Bordell:
In einigen Städten gibt es Bordelle, die sich erheblich unterscheiden können. Einige sind einfach nur Plätze zu denen man geht, um mit einer Sklavin Sex zu haben. Andere unterscheiden sich nur geringfügig von Pagatavernen. Der Eintritt in ein Bordell kann billig sein und nur ein Tarskstück kosten oder teuer sein und mehrere Goldtarn kosten. Bordelle sind nicht sehr beliebt auf Gor. Pagatavernen werden im Allgemeinen bevorzugt. Einige Leute glauben, dass freie Frauen freiwillig als Prostituierte in einigen dieser Bordellen arbeiten, aber mit den Büchern lässt sich das nicht belegen. Sie erwähnen jedoch, dass einige Männer, als Strafe oder zu ihrem Vergnügen eine freie Frau fangen, sie gefesselt und geknebelt halten und sie dann zwingen eine Nacht in einem Bordell zu arbeiten. Am nächsten Morgen werden die armen Frauen nackt in den Straßen freigelassen. Diese Frauen sind nicht freiwillig Prostituierte.

Carnarium:
Die Mehrzahl des Wortes lautet Carnarii. Es handelt sich um Abfallgruben, die außerhalb der Stadtmauern angelegt sind. Sie werden zur Entsorgung von Abfällen und Müll aus den Städten genutzt. Üblicherweise sammeln männliche Sklaven den Abfall in den Städten und tragen ihn zu den Carnarii. Es gibt spezielle Unternehmen, die einer Stadt solche Sklaven anbieten. Es ist nicht bekannt, was am Ende mit diesen Abfallgruben passiert. Sie können mit der Zeit einfach zugeschüttet werden oder es gibt spezielle Methoden um den Abfall zu beseitigen.

Zylinder der Dokumente:
In einigen Städten wäre dieser Zylinder ein Ort, an dem rechtliche und offizielle Dokumente aufbewahrt werden. Es kann angenommen werden, dass dieser Zylinder gut gegen die Bedrohung durch Feuer geschützt ist, da eine solche Katastrophe die Aufzeichnungen der betroffenen Stadt vernichten würde.

Justizzylinder:
Dieser Zylinder wäre der Sitz der zivilen Justizbehörden einer Stadt. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die zivilen Behörden diesen Zylinder mit der Kaste der Eingeweihten teilen, die ihn für ihre eigenen Gerichtsverfahren verwenden würden. Gefangene könnten hier festgehalten werden, insbesondere wenn sie auf ein Gerichtsverfahren warten. Prozesse, vor Richtern oder einer Jury werden hier abgehalten. Gerichtsdokumente und Gesetzesschriftrollen können ebenfalls hier aufbewahrt werden. Hinrichtungen, Verstümmelungen und andere Strafen können in diesem Zylinder exekutiert werden. Beispielsweise verfügt der Justizzylinder in Ar über einen 50 Fuß (20 Meter) hohen Speer zum Aufspießen der Verurteilten.

Gasthäuser:
Gasthäuser sind auf Gor wenig verbreitet, auch wenn es in jeder Stadt ein paar gibt. Ein Gasthaus ist ein Ort an dem jemand ein Zimmer für die Nacht mieten kann. Kaufleute auf Durchreise, fremde Abgesandte und bestimmte andere Reisende benötigen solche Zimmer. Ein Zimmer in einer Pagataverne kann man nicht mieten. Ein Gasthaus kann auch Essen und Getränke mit zu einem Zimmer anbieten. Der durchschnittliche Preis für ein Gästezimmer inklusive Essen und Paga beträgt etwa zwei oder drei Kupfertarsk pro Nacht. In einigen Gasthäusern kann man einen Schlafsaal mit anderen Gästen teilen, während vermögendere Reisende eigene private Räume bekommen. Besonders wohlhabende Gäste bringen ihr eigenes Essen oder sogar ihre eigenen Köche mit.

Pagataverne/Café:
Eine Pagataverne ist eine Kombination aus Bar, Restaurant und Bordell. In der südlichen Hemisphäre treten Cafés oft an die Stelle der Pagatavernen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine vergleichbare Lokation. Pagatavernen existieren vor allem zur Freude der Männer, aber die Annehmlichkeiten können sehr weit reichen. Männer gehen in Tavernen, um sich zu entspannen oder mit anderen zu treffen. Sie spielen dort oft Kaissa. Einige Tavernen haben sogar spezielle Tische mit einem in den Tisch eingelegten Kaissabrett. Besucher möchten sich möglicherweise Sklaventänze ansehen oder andere Männer beim Zweikampf im Sand beobachten. Tavernen sind auch ein Ort an dem Männer viel über eine Stadt erfahren und die neuesten Nachrichten hören können. Ein neuer Besucher einer Stadt kann in einer Pagataverne viel über seine neue Umgebung lernen. Eine Pagataverne ist viel mehr als nur ein Ort an den Menschen gehen, um Kajirae zu genießen. Einzelne Pagatavernen erlauben freien Frauen und sogar Kindern den Besuch. Diese Tavernen werden offensichtlich viel sittsamer und bescheidener betrieben als normale Pagataverne. Für weitere Informationen siehe Schriftrolle 8 - Paga Tavernen

Casino:
Einige Pagatavernen und Cafés enthalten Spieltische für Glücksspiele. Es ist nicht bekannt, ob es bestimmte Orte gibt in denen es ausschließlich Glücksspiel gibt, wie ein Casino. Es wäre möglich und ist sogar wahrscheinlich denn viele Goreaner genießen Wetten und Glücksspiele.

Insula:
Die Pluralform dieses Wortes ist Insulae (ein alter lateinischer Begriff). Insulae sind Mietskasernen mit vermietbaren Wohnungen. Sie unterscheiden sich von Pensionen in mehreren Punkten. Insulae werden oft für längere Laufzeiten als Gasthöfe vermietet. Gasthäuser werden auch in einem besseren Zustand gehalten. Insulae gelten als billig und schnell zu bauen. Sie werden aus Holz und Backsteinen errichtet und sind berüchtigt für ihre Gefahr, Feuer zu fangen. Aus diesem Grund sind Insulae oft nicht gegen Feuer versichert. Die Decken der Zimmer sind oft niedrig, damit auf geringem Raum mehr Stockwerke gebaut werden können. Viele Städte beschränken per Gesetz, wie hoch Insulae gebaut werden dürfen, deshalb ist der Platz wertvoll. Treppen sind ebenfalls schmal und helfen, Platz zu sparen. Am unteren Ende der Treppe befindet sich ein zentraler Bottich für Exkremente und Abfälle. Die Bewohner der Insulae können ihre eigenen Nachtöpfe in diesem zentralen Bereich entleeren. Am Ende wird der Inhalt des Bottichs dann zu den Müllgruben gebracht. Das Gesetz verlangt, dass der Bottich ständig abgedeckt bleibt, diese Regel wird jedoch nicht immer eingehalten. Außerdem kommt es vor, dass einige faulere Bewohner nicht besonders aufpassen, dass ihre Abfälle tatsächlich im Bottich landen. Um den Bottich herum kann es deshalb sehr eklig werden. Insulae sind oft auch schlecht belüftet. Einige der Insulae erlauben nicht, dass Tiere oder Sklaven dort untergebracht werden. In anderen gibt es Zwinger im Keller oder Sklavenringe in einem Innenhof. Insulae sind keine angenehmen Orte zum Leben aber ihr günstiger Preis ist attraktiv. Die meisten verlangen nur ein Tarskstück pro Nacht und sie sind für geheime Affären und Rendezvous beliebt.

Öffentliche Kindergärten:
In diesen Häusern werden sehr junge Kinder erzogen und unterrichtet. Die Grundlagen des Ersten oder Zweiten Wissens, abhängig von der Kaste der Kinder, werden ihnen hier beigebracht. Diese Grundlagen werden in Form von Geschichten den Kindern erzählt.

Bibliothek:
Die meisten Städte besitzen eine Bibliothek in der Tausende von Schriftrollen aufbewahrt werden, die alle von den Mitgliedern der Schriftgelehrtenkaste verwaltet und katalogisiert werden. Diese Bibliotheken sind offen für alle Kasten, die hohen aber auch die niedrigen Kasten. Die Bibliotheken schränken den Zugang zu Informationen auch nicht für die niederen Kasten ein. Ein Mitglied einer niederen Kaste könnte tatsächlich die Wahrheiten über das Zweite Wissen in einer Bibliothek lernen. Allerdings ist Analphabetismus weit verbreitet, vor allem unter den niederen Kasten. Nur wenige dieser Personen werden jemals diese Wahrheiten erfahren.

Palestra:
Die Pluralform dieses Wortes ist Palestrae (ein weiterer alter lateinischer Begriff). Dabei handelt es sich im Kern um Sporthallen für Männer. Eine Stadt besitzt oft mehrere unterschiedliche Palestrae und die verschiedenen Palestrae treten manchmal gegeneinander an. Sie konkurrieren jedoch selten gegen Palestrae aus anderen Städten. Bei diesen Events werden in verschiedenen Disziplinen Wettbewerbe durchgeführt, darunter Steine schleudern (ähnlich dem Kugelstoßen), Speerwurf, sowohl auf Distanz als auch Genauigkeit, verschiedene Laufwettbewerbe, Hochsprung und Ringen. Diese Wettbewerbe ähneln in gewisser Weise den Olympischen Spielen im alten Griechenland. Die Teilnehmer treten in der Regel in Altersklassen getrennt gegeneinander an. Die Gewinner erhalten Preise, oft Stoffbänder in unterschiedlichen Farben. Der absolute Champion des Turniers erhält oft eine Krone aus Blättern des Tur-Baums, ähnlich einem Lorbeerkranz.

Gladiatorenarena:
In einigen Städten erfreuen sich die Bürger an Gladiatorenkämpfen, ähnlich wie die alten Römer. Solche Städte besitzen eine besondere Arena für diese Unterhaltung. Zum Beispiel gibt es in Ar ein Stadion der Klingen für diese Kämpfe. Die meisten der Kämpfe in der Arena gehen bis zum Tod. Deshalb sind auch die meisten der Kämpfer Sklaven, Verbrecher oder arme Söldner. Mitglieder der Kriegerkaste kämpfen selten in den Arenen. Erfolgreiche Arenakämpfer können Geld oder sogar ihre Freiheit zurückgewinnen. Diese Kämpfe sind sehr beliebt bei den niederen Kasten, weshalb einige Leute versuchen, die Unterstützung des Volkes zu erhalten, indem sie Spiele in der Arena veranstalten. Jemand der in einen aktuellen Rechtstreit involviert ist, könnte sogar Spiele veranstalten um die Jury in seinem Sinne zu beeinflussen. Diese Veranstaltungen können sehr teuer sein, deshalb werden sie meistens von Händlern, Eingeweihten, Ubare oder Administratoren organisiert.

Die Arenakämpfe können sehr abwechslungsreich sein. Die Krieger können aus einer großen Auswahl an Waffen wählen. Die können gegeneinander oder gegen bösartige Tiere wie Larl und Sleen kämpfen. Sowohl in Der Geächtete von GOR als auch Die Meuchelmörder von GOR werden einige der verschiedenen Arten von Kämpfen diskutiert, die stattfinden könnten. Selbst Sklavinnen können zum Kampf in den Arenen gezwungen werden, mit Krallen aus Stahl an ihren Händen bewaffnet. Einige Arenen könnte sogar geflutet werden, um eine Seeschlacht zu veranstalten. Zu diesen Zeiten wird das Wasser auch mit Meeresräuber gefüllt werden. Da diese Gladiatorenspiele mit großen Einnahmen verbunden sein können, gibt es in einigen Städten Schulen, in denen Kämpfer ausgebildet werden.

Stadion der Tarnrennen:
In einigen Städten sind Tarnrennen sehr beliebt, vergleichbar mit den Wagenrennen der alten Römer, und diese Städte haben ein spezielles Stadion für diese Veranstaltungen. Zum Beispiel besitzt Ar ein Tarnstadion für diese Rennen. Tarnrennen sind in der Regel beliebter als Gladiatorenkämpfe und das Publikum für diese Veranstaltungen ist oft sehr unterschiedlich. Tarn-Rennteams werden nach Mannschaften unterschieden, die oft durch bestimmte Farben gekennzeichnet werden. Zum Beispiel gab es in Ar Mannschaften in den Farben Blau, Orange, Grün, Rot, Gold, Gelb, Silber und Stahl. Fans der Rennen tragen häufig ein farbiges Stück Stoff an ihrer Kleidung, das die Farbe der Mannschaft zeigt, die sie unterstützen. Neue Mannschaften können gegründet werden, aber das ist ein teures und riskantes Unterfangen. Die Rennregeln schreiben vor, dass eine neue Mannschaft einen erheblichen Teil der Rennen während der ersten beiden Rennsaisons gewinnen muss oder das Recht verliert, eine Mannschaft zu bilden.

Ein Tarnstadion besteht nicht nur aus der Rennbahn. Zum Tarnstadion gehören auch mehrere Zylinder, die Tarnställe, Büros und Schlafsäle für die verschiedenen Mannschaften enthalten. In den Rennen werden besondere Renntarns eingesetzt. Sie sind sehr leichte Vögel, können nicht viel Last tragen und besitzen auch nicht die Ausdauer der anderen Tarnrassen. Die Reiter sind deshalb in der Regel klein und leicht, wie Jockeys auf der Erde. Renntarne haben auch breitere und kürzere Flügel als andere Tarne, was ihnen erlaubt, schneller loszufliegen und besser zwischen engen Wänden zu manövrieren. Obwohl das zulässig ist, würden nur wenige Reiter statt eines Renntarns mit einem anderen Tarn antreten. Die typische Tarnrennstrecke geht durch offene, gepolsterte Ringe, die über einem Netz aufgehängt sind. Die Strecke ist ein Pasang lang und wie ein Rechteck mit abgerundeten Enden geformt. Die beiden geraden Seiten sind etwa 1700 Fuß (ca. 520 Meter) lang und das abgerundete Ende ist etwa 150 Fuß (ca. 45 Meter) breit. Die Rennstrecke wird von zwölf Ringen unterteilt, die jeweils von einem Stützturm herabhängen. Die sechs Ringe an den geraden Seiten sind rechteckig geformt, die sechs Ringe in den Ecken sind rund. Hölzerne Tarnköpfe in der Mitte der Arena werden verwendet, um die Anzahl der beendeten Runden anzuzeigen. Die Tarne starten von Sitzstangen und müssen durch die Ringe entlang der Rennstrecke fliegen.

Stadion der Tharlarionrennen:
Einige Städte, vor allem in Gegenden, in denen es gezähmte Tarne nicht gibt oder sie sehr selten sind, veranstalten Tharlarionrennen. Die Stadt Venna ist berühmt für ihre Tharlarionrennen. Spezielle Renntharlarion werden für diesen Zweck gezüchtet und sind gewöhnlich größer und agiler als normalen Satteltharlarion aber kleiner als breite Tharlarion oder Kriegstharlarion. Einige bekannte Rassen von Renntharlarion sind die Venetzia, Torarii und Thalonian.

Sklavenunterkünfte:
In den meisten Städten gibt es sowohl öffentliche als auch private Sklavenunterkünfte. Sie werden überwiegend als Ort genutzt, um Sklaven einzuquartieren, wenn ihr Besitzer die Stadt für einige Zeit verlassen muss und nicht von seinen Sklaven begleitet werden will. Die privaten Unterkünfte gelten sowohl bei Sklavenhaltern als auch Sklaven als bessere Wahl, sind jedoch auch teurer. In den privaten Unterkünften können Sklavinnen gegen eine zusätzliche Gebühr während der Abwesenheit ihrer Eigentümer auch trainiert werden.

Sklavenschließfächer/Sklavenkäfige:
In einigen Städten gibt es Käfige, in denen ein Eigentümer seine Sklavin für eine vorübergehende Zeit einsperren kann. Die Idee ist vergleichbar mit den Schließfächern auf der Erde in Sporthallen, Bahnhöfen, etc. Ein Eigentümer legt eine Münze in einen Schlitz, oft ein Tarskstück und erhält einen Schlüssel zu einem bestimmten Käfig. Dann steckt er die Sklavin in diesen Käfig. Die Tür des Käfigs hat Löcher, damit die Mädchen Luft zum Atmen bekommen. Diese Käfige können übereinander gestapelt werden. Offensichtlich kann ein Mädchen nicht zu lange in einem dieser Schließfächern gehalten werden, da sie keine Nahrung oder Wasser bekommt.

Handelshäuser der Sklavenhändler:
In jeder Stadt gibt es eine Reihe von Häusern von Sklavenhändlern, Komplexe, mit einer großen Zahl von Gebäuden und Mitarbeitern mit Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Sklaverei. Die größeren Häuser unterhalten vielfältige Einrichtungen wie Bäder, Küchen, Wäschereien, Lebensmittelausgaben, Lagerräume, medizinische Einrichtungen, Bibliotheken, Registerräume, Garderoben und Schmuckkammern, Tarnställe, Übungsräume, Aufenthaltsräume, Schlafräume, Käfige, Handwerksräume, private Verkaufsräume und Büros sowie Unterkünfte für die Angestellten, darunter Metallarbeiter, Bäcker, Kosmetikerinnen, Gerber, Färber, Weber, und Lederarbeiter. In einigen Sklavenhändlerhäusern muss jede Frau die auf Besuch ist, eine spezielle Lizenz besitzen. Sie müssen außerdem von einem freien Mann begleitet werden, der für sie verantwortlich ist. Begründet wird diese Regel teilweise damit, die Flucht einer Sklavin zu verhindern, indem sie vorgibt eine freie Frau zu sein. Ein weiterer Grund ist, die Gefühle der freien Frau zu schützen und zu verhindern, dass sie bestimmte Aspekte des Sklavenhandels bekommt, die freie Frauen besser nicht wissen sollten.

Theater:
Die meisten Städte besitzen eine oder mehrere Bühnen für Theaterproduktionen und einige dieser Bühnen sind recht aufwendig gebaut. Die verschiedenen Vorstellungen auf Gor variieren zwischen anspruchsvollen Komödien und ernsten Dramen, einfache Comedy, Burlesken, Possen und Pantomimen. Viele Schauspieler sind für ihre Rollen maskiert. In den anspruchsvolleren Dramen werden alle Teile von Männern gespielt, da der Auftritt von Frauen auf der Bühne nicht erlaubt ist. Man vermutet, dass die Stimmen der Frauen nicht so gut tragen wie die eines Mannes. Aber da die meisten Theater über eine hervorragende Akustik verfügen und einige Masken Lautstärke-Verstärker haben, ist das nicht wirklich ein Problem. In den niederen Theaterformen wird es Frauen gestattet, Rollen zu übernehmen, wobei vor allem Sklavinnen eingesetzt werden. Die Sitze im Theater können nicht im Voraus reserviert werden, mit Ausnahmen für bestimmte privilegierte Abschnitte. Die Zuschauer erscheinen einfach am Abend der Vorstellung und setzen sich auf einen freien Platz. In den niederen Formen des Theaters ist die Teilnahme des Publikums und sind Kommentare und Kritiken erwünscht. Eines der berühmtesten Theater auf Gor steht in der Stadt Ar. Das Theater des Pentilicus Tallux ist ein gewaltiger Bau und auf seiner Bühne können leicht tausend Akteure auftreten.

Tempel:
Die Kaste der Eingeweihten gibt es in fast allen Städten auf Gor und deshalb gibt es mindestens einen Tempel für die Priesterkönige in jeder Stadt. Die Baustile der Tempel sind sehr unterschiedlich. Einige sind recht kunstvolle und luxuriöse Bauten während andere sehr schlicht sind. Tempel sind so konstruiert, dass sie zum Sardargebirge, der Heimat der Priesterkönige ausgerichtet sind. In den Tempeln gibt es außer für die Eingeweihten keine Stühle oder Bänke, denn Goreaner sollen während der Gottesdienste stehen. Das Tragen von Waffen ist in den Tempeln nicht gestattet. Eine weiße Brüstung teilt die Tempel in zwei Hauptbereiche. Ein Bereich ist der, in dem die Gläubigen und Besucher stehen. Der andere Bereich ist ein heiliger Abschnitt nur für die Eingeweihten und all jene, die speziell gesalbt wurden. Im Altarbereich gibt es wahrscheinlich eine Darstellung des Symbols der Priesterkönige, eines großen goldenen Kreises. Es sind keine tatsächlichen Darstellungen der Priesterkönige, denn das gilt als Blasphemie. Je nach Reichtum des Tempels, kann das Symbol der Priesterkönige ein Kreis aus echtem Gold sein, muss aber nicht. In einigen Tempeln gibt es auch Knabenchöre, und diese Buben stehen vor der weißen Brüstung. Die Knaben sind kahl und wurden kastriert, so dass sie mit schönen Sopranstimmen singen.

Tarnställe:
Die Tarnställe sind Gebäude oder Zylinder in denen Tarne untergebracht werden. Einige Gebäude besitzen an ihren Außenwänden stählerne Stangen, die den Tarnen als Sitzstangen diesen, jedoch nur vorübergehend genutzt werden. Die längere Unterbringung der Tarne erfolgt in Tarnställen. Die Tarnställe können sehr unterschiedlich gebaut sein, manche klein, andere sind riesige Ställe. Einige Ställe sind nur einfache Drahtkäfige in denen der Tarn an einer Stange angekettet wird. Andere Ställe belegen komplette Zylinder und haben hunderte der Sitzstangen an den Wänden. Auch hier wird der Tarn üblicherweise an seiner Stange angekettet. Das Dach kann einen Zugang haben, der geöffnet und geschlossen werden kann und den Vögeln direkten Zugang zum Himmel ermöglicht. Wenn das Dach geschlossen ist, wird den Tarnen manchmal die Freiheit gegeben, im Inneren des Zylinders herumzufliegen.

Wohnhäuser:
Das typische goreanische Haus ist einfach eingerichtet, ohne das Durcheinander einer großen Anzahl von Möbeln. Die Zimmer sind oft kreisförmig gebaut, mit sieben Fuß (2,2 Meter) hohen Decken. Jedes Fenster ist sehr schmal, damit kein Mann hindurchschlüpfen kann. Die meisten Eingangstüren haben Schlösser, die in der Regel höchst kunstvoll gestaltet sind und in der Mitte der Tür eingebaut wurden. In mehrgeschossigen Wohnungen gibt es üblicherweise Wendeltreppen. Der Boden kann mit Teppichen, Pelzen oder sogar Fliesen bedeckt sein. Wenn das Haus einen Garten oder Hof besitzt, wird dieser üblicherweise innerhalb des Zylinders liegen und nicht außerhalb. Einige Privathäuser können einen Bergfried haben, der zur persönlichen Verteidigung gebaut wurde. Ein solcher Bergfried ist in der Regel ein runder, aus Stein gebauter Turm. Er enthält ausreichend Vorräte an Nahrung und Wasser, um einer kurzen Belagerung standzuhalten. Je wohlhabender oder wichtiger die Bewohner sind, umso sicherer wird der Bergfried gebaut sein. Reiche Goreaner leben offensichtlich in größerem Luxus. Ihre Häuser enthalten mehr Kunstwerke, phantasievolle Teppiche, kunstvolle Möbel und vieles mehr. Einige wohlhabende Herren haben einen Vergnügungsgarten in ihrem Heim, einem speziellen Wohnbereich für Sklavinnen. Das ist in etwa wie ein Harem auf der Erde. Obwohl eine Sklavin darin oft mit viel Luxus verwöhnt wird, kann das ein einsames Leben sein, besonders wenn sie eine von vielen Sklavinnen in diesem Lustgarten ist. So eine Kajira wird ihren Herrn möglichweise wochen-, wenn nicht monatelang nicht sehen. Jedoch besitzen nicht alle Goreaner eigene Häuser. Einige leben in Wohnheimen innerhalb des Zylinders ihrer Kaste, wie beispielsweise oft Krieger oder Eingeweihte. Andere mieten sich Zimmer in Mietshäusern, insbesondere Männer mit geringem Einkommen.

Händler und Geschäfte:
Eine Vielzahl verschiedener Kaufleute und Geschäfte gibt es in jeder Stadt. Es gibt jedoch nur wenige Kaufhäuser oder Gemischtwarenläden, die ein größeres Sortiment an Haushaltsartikeln haben. In den meisten Fällen sind die Geschäfte auf bestimmte Waren spezialisiert. Natürlich nimmt es mehr Zeit in Anspruch in vielen Läden einzukaufen statt alle Artikel in einem Geschäft zu bekommen. Viele Städte gruppieren die unterschiedlichen Geschäfte und/oder besitzen öffentliche Märkte. Die meisten Waren werden in der Nähe der Verkaufsstellen produziert. Das erlaubt den Händlern eine größere Kontrolle über die Qualität der Waren, die sie verkaufen. Nur wenige Geschäfte besitzen Fenster. Sie sind entweder zur Straße hin offen oder haben einen Schalter zur Straße. In der Nacht werden Fensterläden geschlossen und verriegelt, um den Laden zu schützen. Die teureren Läden öffnen sich nicht zur Straße hin. Stattdessen gibt es eine Tür, durch die ein innenliegender Hof erreicht werden kann, in dem die Waren ausgestellt werden. Feilschen ist an der Tagesordnung in den Märkten, da die Preise nicht festgelegt sind. Deshalb sind die Märkte laute und fröhliche Orte, voll der ständigen geschäftlichen Hektik des Handels. Sklavinnen und Sklaven dürfen die Geschäfte besuchen, aber wenn sie ohne Begleitung einer freien Person kommen, müssen sie warten, bis alle freien Herrschaften bedient wurden.

Waren die innerhalb einer Stadt hergestellt wurden und als hochwertig angesehen werden, können mit dem offiziellen Stadtsiegel gestempelt werden, um die Herkunft der Waren zu bestätigen. Beispielsweise genießen Waren aus Ar den Ruf, von exzellenter Qualität zu sein, weshalb das Siegel von Ar für viele sehr wichtig ist. Andere Städte sind für bestimmte Produkte bekannt, dann ist das Stadtsiegel nur für diese Waren wichtig. Aber auch die Stempel können und werden manchmal gefälscht, deshalb muss ein Käufer immer aufpassen, bei welchem Händler er seine Waren kauft. Einige der Kasten, deren Mitglieder Geschäfte in der Stadt besitzen sind Bäcker, Papierbleicher, Näher, Kosmetiker, Färber, Lederarbeiter, Schmiede und Metallarbeiter (einschließlich der Schmiede von Edelmetallen wie Silber und Gold), Töpfer, Teppichweber, Sattler, Tarnhüter, Tharlarionzüchter, Winzer und Weber. Andere Handwerker mit Geschäften sind auch Schnitzer, Lackierer, Tischler, Edelsteinschleifer, Juweliere, Wollkämmer, Gerber, Schuster, Lederbearbeiter, Glaser und Waffenschmiede. Es gibt sogar Kuriositätenläden die eine Vielzahl einzigartiger und ungewöhnlicher Gegenstände verkaufen. Man findet auch Lebensmittelmärkte, die eine große Auswahl von Früchten, Gemüse, Fleisch und anderen Lebensmitteln verkaufen.

Speicherzylinder für Getreide:
Städte besitzen oft große Speicherzylinder für Getreide, insbesondere um sich vor einer möglichen Belagerung zu schützen.

Wasserkavernen:
Diese großen Zylinder enthalten Vorräte von frischem Wasser. Wie die Getreidezylinder sind auch die Wasserkavernen eine Verteidigung gegen die Gefahr einer Belagerung.

Öffentliche Küchen:
Es gibt auf Gor keine "Restaurants", wie wir sie kennen. Die Leute können zum Essen in eine Pagataverne oder ein Gasthaus kommen. Es gibt aber auch öffentliche Küchen, zu denen die Menschen zum Essen gehen können. Allerdings handelt es sich dabei eher um funktionale als soziale Orte.

Öffentliche Wäscherei:
Diese Leistung wird von der Stadt allen Bürgern angeboten und in dieser Einrichtung arbeiten Sklaven. Freie Frauen haben in der Regel sehr wenig Arbeit zu Hause zu tun, es sei denn sie wollen. Solche öffentlichen Einrichtungen ermöglichen es jedem, die Arbeit von Sklaven erledigen zu lassen.

Städtische Arbeiter

Für die meisten Arbeiten in der Stadt werden Sklaven eingesetzt, es gibt jedoch bestimmte Tätigkeiten, die nicht durch Sklaven ausgeführt werden dürfen. Slaven, die im Besitz der Stadt sind, werden "Staatsklaven" bzw. städtische Sklaven genannt. Weibliche Staatssklaven müssen oft gleich geschnittene und identisch gefärbte Kleidung tragen. Beispielsweise sind alle Staatssklavinnen in Ar grau gekleidet. Staatssklavinnen können in den öffentlichen Küchen und Wäschereien eingesetzt werden, als Aufsicht für Kinder, um bei öffentlichen Festen und Essen zu servieren, zum Putzen und für eine Vielzahl weiterer Zwecke. Eine Staatssklavin ist keine beneidete Person, insbesondere da die sexuellen Bedürfnisse der Sklavin oft ignoriert werden. Gelegentlich wird eine Sklavin an die Stadtwache, Arbeiter oder männliche Sklaven ausgeliehen. Das ist jedoch nicht die Regel. Aufgrund dieses Entzugs erzielen Staatssklavinnen oft einen hohen Preis, wenn sie an eine Privatperson verkauft werden. Männliche Arbeitssklaven werden in der Regel auf Handelsschiffen, in Minen, auf großen Farmen oder als Träger auf Werften eingesetzt. In den Städten werden die Arbeitssklaven zur Arbeit üblicherweise aneinander gekettet. Eine Sklavenarbeitskette kann aus bis zu einhundert Männern bestehen. Innerhalb der Stadt müssen männliche Sklaven entweder besonders schwere oder besonders unangenehme Arbeiten ausführen, beispielsweise die Entleerung der Abfallbottiche der Stadt. Arbeitssklaven werden nicht im Straßenbau, bei der Herstellung von Belagerungswaffen, bei der Errichtung von Mauern oder dem Bau öffentlicher Gebäude eingesetzt. Diese Arbeiten sind freien Männern vorbehalten.

Es gibt zwei Gruppen freier Männer, die diese Arbeiten erledigen: freie Banden und freie Ketten. Eine freie Bande besteht aus Männern, ausgebildet oder angelernt, die für einen Generalunternehmer arbeiten. Dieser Unternehmer vermietet die Leistungen dieser Männer an verschiedene Städte. Die Bande kann in Wagen herumreisen und an vielen verschiedenen Orten arbeiten. Eine freie Kette besteht aus Verbrechern. Anstatt ins Gefängnis gesperrt zu werden, werden diese Männer an den Vermieter der freien Kette "verkauft". Für die Dauer ihrer Haftstrafe müssen diese Männer für die freie Kette arbeiten. Da die Verbrecher billig zu bekommen sind, kann die Kette günstig angemietet werden. Die Männer werden in strenger Disziplin gehalten und der Vorarbeiter hat das Recht, die Gefangenen zu töten. Einige Vorarbeiter haben umfangreiche Regeln für die Männer an ihrer freien Kette. Wenn sie eine der Regeln verletzen, wird eine zusätzliche Zeit zu ihrer Strafe addiert. Skrupellose Vorarbeiter stellen sicher, dass ihre Männer immer irgendeines Vergehens schuldig sind und sorgen so für eine längere Strafe.

Verschiedenes in einer Stadt

Akzent:
Obwohl in fast allen Städten goreanisch gesprochen wird besitzen viele Städte ihren eigenen, besonderen Akzent. Mit Hilfe dieses Akzents kann oft die Herkunftsstadt einer sprechenden Person erkannt werden.

Schrift:
Die meisten Städte verwenden die gleiche gemeinsame Schrift, trotzdem gibt es Unterschiede in der Art, wie geschrieben wird. Auch wenn die Nutzung kursiver Buchstaben recht standardisiert ist, gibt es Unterschiede, beispielsweise in der Schriftgröße, dem Zeichenabstand, den Ligaturen von Buchstaben, der Länge von Schleifen, der Form des Endstrichs und vielem mehr. Deshalb kann, wie beim Akzent, die Schrift einer Person oft verwendet werden, um die Stadt zu identifizieren aus der sie kommt. Die Völker der Tahari-Region haben ihre eigene Schrift, genannt Taharic, obwohl auch sie goreanisch sprechen.

Graffiti:
Graffitis sind in goreanischen Städten verbreitet, vor allem in den Gegenden um die Märkte und die Bäder. Diese Graffitis reichen von derben sexuellen Sprüchen bis zu feiner Poesie. Möchtegern-Dichter können so ihre Werke veröffentlichen und andere schreiben dann ihre Kommentare dazu. Graffitis werden im Allgemeinen nicht als städtisches Ärgernis empfunden.

Öffentliche Anschlagtafeln:
Diese Tafeln sind offizielle Orte an denen Nachrichten und Mitteilungen veröffentlicht werden können. Sie befinden sich in den meisten Fällen auf den wichtigsten Plätzen oder Karrees der Stadt. Es gibt zwei Hauptarten dieser Tafeln. Städtische und private Anschlagtafeln. Städtische Tafeln sind nur für offizielle Mitteilungen der Stadt und wichtige Nachrichten. Die privaten Tafeln verkaufen ihren Platz, weshalb jeder Werbung, Mitteilungen oder alles was sonst gewünscht ist, veröffentlichen kann. Herolde, Marktschreier und Tafelträger können ebenfalls für Werbung oder zum Publizieren einer Nachricht gemietet werden.

Kunst:
Kunst wird auf Gor sehr ernst genommen und wird als Verbesserung der Stadt angesehen. Deshalb beauftragen die Städte oft Künstler um Statuen, Wandbilder, Friesen und andere Kunstgegenstände für die Stadt zu schaffen. Solche Gegenstände erinnern oft an wichtige Personen oder Ereignisse in der Geschichte der Stadt. Die Schönheit ihrer Stadt ist sehr wichtig für ihre Bürger.

Versicherung:
Verschiedene Gebäudeversicherungen sind innerhalb der Städte erhältlich. Obwohl nur die Feuerversicherung speziell in den Büchern erwähnt wird, kann es auch andere Versicherungen geben. Wohnblöcke, die Insulae, erhalten oft keine Feuerversicherung, da ihr Risiko zu hoch eingeschätzt wird.

Lebenstempo:
Eine goreanische Stadt ist normalerweise nicht wie die rasanten Städte der Erde. Das Tempo des Lebens ist viel langsamer, viel entspannter. Obwohl der gewöhnliche goreanische Arbeitstag zehn Ahn lang ist, etwa zwölf Stunden, handelt es sich um ein viel gemächlicheres Arbeiten. Beispielsweise sind zwei Ahn für das Mittagessen nicht ungewöhnlich und Goreaner verlassen gerne früh die Arbeit. Auch ist eine Pause während des Tages, sogar eine längere, nicht ungewöhnlich. Goreaner können ihr Geschäft schließen, nur um einen schönen Himmel zu betrachten. Das führt dazu, den Stress im Leben der Goreaner zu reduzieren und eine gute Gesundheit zu fördern.

Stadtverteidigung

In Notfällen wie beispielsweise einer Naturkatstrophe oder einem unmittelbar bevorstehenden Angriff oder einer anderen großen Gefahr, haben die Städte oft Alarmsignale. Das sind hohle Metallrohre, die von Hämmern geschlagen werden, um die Bevölkerung zu warnen. Es ist nicht bekannt ob es verschiedene Signale für unterschiedliche Notfälle gibt. Zum Beispiel kann es einen bestimmten Alarm für einen bevorstehenden Angriff und einen anderen Alarm für einen Stadtbrand geben. Verschiedene Alarmstäbe können in verschiedenen Teilen der Stadt aufgestellt werden, um sicherzustellen, dass jeder den Alarm hört.

Feuer innerhalb einer Stadt können verheerend sein aber die Städte verfügen über Feuerwehrwagen gegen die Brände. Ein Feuerwehrwagen wäre vergleichbar mit den Fahrzeugen einer Feuerwehr auf der Erde, es ist jedoch nicht bekannt, wie so ein Wagen ein Feuer bekämpft. Ein Feuerwehrwagen, der möglicherweise von Tharlarion gezogen wird, rast durch die Straßen zu einem Feuer. Um die Fahrt zu erleichtern haben viele Gebäude an Kreuzungen abgerundete Ecken, damit der Wagen leichter abbiegen kann. Ein Wagen kann seinen eigenen Wasservorrat mitbringen, um das Feuer zu bekämpfen. Es ist nicht bekannt ob sie irgendwelche chemischen Gemische besitzen um Brände zu bekämpfen.

Die schlimmste Katastrophe die über eine Stadt hereinbrechen kann ist, von einer fremden Stadt angegriffen und erobert zu werden. Deshalb bereiten sich Städte darauf vor, um ihre Chancen bei der Verteidigung gegen so eine Invasion zu verbessern. Die Stadtmauern sind ein wichtiger Aspekt bei der Verteidigung. Einige Städte besitzen auch Wassergräben um die Stadt herum. Die Gefahr von Angriffen aus der Luft ist dank der Tarnreiter sehr real, weshalb Tarndraht erfunden wurde, um dieser Bedrohung zu begegnen. Tarndraht besteht aus sehr dünnen Drähten, die über einer Stadt gespannt sind. Wenn ein Tarn auf diese Drähte trifft, schneidet der Draht in den Vogel und trennt möglicherweise einen Flügel oder sogar den Kopf ab. Die meisten Städte spannen diese Drähte erst, wenn eine konkrete Gefahr besteht. Die Krieger einer Stadt sind ebenfalls eine wichtige Komponente der Verteidigung der Stadt. Sie müssen mutig und gut ausgebildet in der Lage sein, die Versuche der Angreifer zurückzuschlagen.

Eine Stadt wirkungsvoll anzugreifen erfordert oft Belagerungswaffen, die von ausgebildeten Belagerungsingenieuren gebaut und bemannt werden. Belagerungsmaschinen werden verwendet, um Mauern und Tore zu überwinden, die Verteidiger anzugreifen und Angreifer in die Stadt zu bringen. Katapulte, Onager, große Steinschleudern und Balliste werden genutzt, um Steine, Raketen, brennendes Öl und anderes auf die Stadt abzufeuern. Ein riesiger Anker an einer Kette kann von einer dieser Belagerungswaffen abgeschossen werden. Sobald er an einem Teil der Stadtmauer oder der Stadttore festhängt, zieht die Maschine den Anker zurück und zerstört Teile der Befestigung. Belagerungstürme mit Rammböcken können gegen die Tore einer Stadt eingesetzt werden. Angreifer können Tunnel graben und versuchen, die Stadtmauer zu umgehen. Die Verteidiger werden jedoch wahrscheinlich ihre eigenen Tunnel graben um die Angreifer zu attackieren. Eine Stadt erfolgreich anzugreifen ist jedoch eine schwierige Aufgabe und erfordert oft, dass die Angreifer den Verteidigern drei zu eins überlegen sind.

Ein Angreifer könnte auch versuchen, eine Stadt zu belagern, aber das ist auf Gor selten wirkungsvoll. Die meisten Städte besitzen ausreichende Nahrungs- und Wasservorräte um eine längere Belagerung zu überstehen. In der Regel werden den Angreifern die Vorräte vor den Verteidigern ausgehen.

Die erfolgreichsten Methoden um eine Stadt zu erobern sind List und Bestechung. Man sagt, dass der legendäre Söldnerhauptmann Dietrich von Tarnburg mehr Städte mit Gold als mit Eisen erobert hat. "Mehr Tore wurden mit Gold als mit Eisen geöffnet." (Die Zauberer von GOR, S. 188). "Manchmal sagt man, dass jede Stadt fällt, wenn hinter ihre Mauern eine Tharlarionwagenladung Gold gebracht werden kann." (Die Söldner von GOR, S. 101). "Ich kann jede Stadt einnehmen", sagte Marlenus, "hinter dessen Mauern ich einen Tarn mit Gold bekomme" (Die Jäger von GOR, S. 140). Die Stadt Turia, eine Stadt die niemals zuvor erobert werden konnte, wurde von den Wagenvölkern in Die Nomaden von GOR durch eine List eingenommen. Die Stadt Ar wurde in Die Zauberer von GOR von Cos durch Bestechung und Betrug erobert, da eine Reihe von Bürgern aus Ar bereit waren, die Stadt an die Cosianer zu verraten.

Wenn eine Stadt erobert wird, beanspruchen die Sieger oft eine Kriegsbeute, die üblichen Abgaben, die von den Eroberern eingesammelt werden. Die Höhe dieser Abgaben wird so bemessen, dass jede zukünftige Bedrohung durch die eroberte Stadt ausgeschlossen werden kann. Die folgende Liste enthält typische Abgaben wobei die konkreten Vorgaben nach den Wünschen der Eroberer variieren. Die Bevölkerung wird entwaffnet und der Besitz einer Waffe wird zu einem Kapitalverbrechen erklärt. Alle Offiziere in der Kriegerkaste und ihre Familien werden gepfählt. Tausend der schönsten freien Frauen werden den höchsten Offizieren des Eroberers als Sklavinnen gegeben. Dreißig Prozent der verbliebenen freien Frauen werden zu Sklavinnen für die Truppe. Siebentausend freie Männer werden zu Belagerungssklaven. Alle Kinder unter zwölf Jahren werden zufällig zwischen den anderen freien Städten verteilt. Das scheint auch das Argument zu stützen, dass es auf Gor Adoptionen gibt. Alle Sklavinnen in der Stadt werden dem ersten Mann gehören, der ihnen ein neues Sklavencollar umlegt. Wie leicht zu erkennen ist, verwüsten solche Forderungen eine eroberte Stadt.

Weitere Informationen über den Krieg enthält die Schriftrolle 12 - Die Kaste der Krieger

Außerhalb der Stadt

Straßen:
Die Städte auf Gor können über ein System von Straßen erreicht werden, die oft in sehr gutem Zustand erhalten werden. Auf diesen Straßen halten sich Goreaner üblicherweise auf der linken Seite, um Gegenverkehr passieren zu lassen. Das ermöglicht es dem Reisenden, seinen Schwertarm, üblicherweise der rechte Arm, in die Richtung der anderen Person zu halten. Wagen fahren üblicherweise in der Mitte der Straße, außer wenn Verkehr passieren will. Das führt häufig zu Spurrillen in der Mitte der Straße. Auf den meisten Straßen wird in der Nacht nicht gereist, da das als zu gefährlich gilt. Wichtige Straßen sind oft durch zylinderförmige Pasangsteine gekennzeichnet. Diese Steine werden mit dem Symbol der nächstgelegenen Stadt beschriftet und geben die ungefähre Entfernung in Pasang an, um diese Stadt zu erreichen. Es gibt drei Haupttypen der Straßen: Hauptstraßen, Nebenstraßen und tertiäre Straßen. Die Hauptstraßen sind häufig in der Umgebung großer Städte gebaut und oft militärisch genutzte Straßen. Sie sind sehr stabil aus Stein gebaut und sollen längere Zeit halten. Sie sind am besten vergleichbar mit einigen der besten Straßen im alten Rom. Nebenstraßen sind meist Schotterstraßen, können jedoch gelegentlich auch mit Holzbalken oder beschichteten Steinen gepflastert sein. Bei Regenwetter kann es schwierig sein, sie zu passieren. Tertiäre Straßen sind kleine Wege, oft einfache Wanderwege. Schlechtes Wetter macht diese Wege oft unpassierbar. Einige Städte warten ihre Straßen absichtlich nicht, damit sie aus anderen Städten nur schlecht erreichbar sind. Besnit ist beispielsweise eine dieser Städte.

Dörfer:
In der näheren Umgebung der Städte gibt es mehrere Dörfer. Diese Dörfer versorgen die Stadt oft mit den benötigten Lebensmitteln wie Fleisch, Milch, Obst, Gemüse und Getreide. Die Dörfer können Tribut an die Stadt leisten müssen, üblicherweise bleiben sie jedoch frei. Die Kaste der Bauern ist eine stolze Kaste, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit hütet. Wenn ein Dorf einer Stadt Lebensmittel liefert, egal ob als Tributzahlung oder gegen Bezahlung, wird die Stadt bei der Verteidigung des Ortes helfen. Das wird, obwohl traditionell und keine tatsächliche Verpflichtung, von allen Städten so befolgt. Denn wenn eine Stadt ein Dorf nicht beschützen könnte, würde das Dorf die Stadt wahrscheinlich nicht bereitwillig mit ihren Produkten versorgen.

Bauernhöfe/Obstgärten/Farmen:
Neben den landwirtschaftlichen Flächen die den Dörfern gehören gibt es auch Unabhängige, die Felder, Bauernhöfe, Obstplantagen und Farmen besitzen können. Farmen mit Bosk, Hurt und Verr findet man häufig. Bosks werden üblicherweise wegen ihrer Milch und ihres Fleisches gehalten, während Hurt und Verr hauptsächlich wegen ihrem Fell aufgezogen werden. Winzer besitzen oft Ka-la-na- und Traubengärten. Sul- und Sa-Tarna-Felder findet man in der Regel auch in der Nähe von Städten.

Minen:
Minen für verschiedene Metalle wie Silber, Eisen und Kupfer befinden sich in hügeligen und bergigen Regionen. Solche Minen sind ein wertvoller Besitz und Streit über ihr Eigentum sind auf Gor weit verbreitet. Man sagt, Tharna besitzt einige der größten Silberminen auf Gor. In anderen Städten wie Treve und Argentum gibt es ebenfalls Silberminen, diese sind jedoch nicht so wertvoll.

Landhäuser/Villen:
Nicht jeder will in der Stadt leben, allerdings wollen die meisten in der Nähe der Stadt bleiben. In kleinen Dörfern wollen diese Leute ebenfalls nicht leben. Eine Möglichkeit ist, in einer Villa zu wohnen, die nur wenige Pasang von der Hauptstadt entfernt ist. Beispielsweise gibt es in der Nähe von Ar in den Fulvianischen Hügeln eine wichtige Villengegend. Es gibt auch Landhäuser in der Nähe von Lydius.

Dar-Kosis-Gruben:
In einigen Städten gibt es Dar-Kosis-Gruben außerhalb der Stadtmauern. Diese Gruben sind dafür gedacht, die ansteckenden Opfer der gefürchteten Dar-Kosis-Krankheit dauerhaft unterzubringen. Die Gruben sind häufig wie Brunnen gebaut, jedoch sind sie recht groß, etwa 100 Fuß (etwa 30 Meter) tief und 200 Fuß (etwa 60 Meter) weit. In die Wände der Gruben sind Höhlen gegraben, die Wohnbereiche der Infizierten. In der Mitte jeder Grube gibt es üblicherweise eine Zisterne für die Wasserversorgung. Außerhalb der Mauern von Ar findet man Dar-Kosis-Gruben.

Stadterweiterung

Es gibt für eine Stadt vielfältige Möglichkeiten, ihr Hoheitsgebiet, ihre Macht und ihren Einfluss auszudehnen. Das Militär der Stadt kann eingesetzt werden, andere Städte zu erobern. Beispielsweise war Ar in der Lage, zwölf andere Städte zu erobern und war eher ein Imperium als ein einfacher Stadtstaat. Allerdings ist die Eroberung anderer Städte eine schwierige Aufgabe, für die umfangreiche Ressourcen benötigt werden. Und sie ist oft nicht erfolgreich. Es gibt einfachere und effizientere Wege zu expandieren. Städte können versuchen, ihren Einfluss durch Handel und finanzielle Unterstützung auszudehnen. Eine gewisse Zeit lang versuchten Ar, Cos und Tyros, die Städte am Vosk finanziell zu beeinflussen und wetteiferten um die Kontrolle über den Fluss. Diese Art der Einflussnahme funktioniert am besten, wenn die Stadt über Ressourcen verfügt, die von einer anderen Stadt benötigt werden und für diese Stadt nur schwer anderweitig zu erwerben wären.

Die Kolonisation neuer Länder ist eine weitere, gebräuchliche Methode für Städte, zu expandieren und es gibt zwei Haupttypen von Kolonien. Die traditionelle Kolonie wird irgendwann zu einer eigenständigen Einheit von der Hauptstadt. Sie entstehen oft, wenn die Hauptstadt überbevölkert ist oder es eine ernste politische Spaltung in der Stadt gibt. Die Besiedelung wird sorgfältig geplant und bevor die Kolonisten ihre Herkunftsstadt überhaupt verlassen, werden eine Charta, eine Verfassung und Gesetze abgefasst. Die Kolonie erwirbt ihren eigenen Heimstein und bestätigt damit ihre Unabhängigkeit. Obwohl die Kolonie unabhängig ist, wird sie trotzdem Verbindungen in die ursprüngliche Stadt halten, beispielsweise im Handel. Die andere Art von Kolonie ist eher ein Außenposten als eine echte Kolonie. Diese Außenposten halten enge Verbindungen zu ihrer Heimatstadt und sind nicht berechtigt, ihren eigenen Heimstein zu erwerben. Sie sind einfach eine Erweiterung der Hauptstadt. Zum Beispiel war Port Cos am Fluss Vosk eine klassische Kolonie die von Bürgern aus Cos gegründet wurde. Ar-Station, ebenfalls am Vosk war jedoch nur ein Außenposten, eine Erweiterung von Ar. Wenn eine Kolonie, ein Außenposten oder sonst eine neue Gemeinschaft gegründet wird, muss diese zuerst ihr neues Land beanspruchen. Das zu tun erfordert den gelben Stab des Besetzers. Um das neue Land zu beanspruchen muss man den gelben Stab des Besetzers am Morgen in den Boden stecken. Dann muss man dort bleiben und den Stab bis zum Sonnenuntergang verteidigen. Wenn man bei Sonnenuntergang noch auf dem Land ist und niemand die Besetzung angefochten hat, gehört einem das Land und der Heimstein kann dort abgelegt werden.

"Gute Menschen findet man in allen Städten."
(Die Zauberer von GOR, S. 240)

(Übersetzung von Fiasco)

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