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(Diese Kurzgeschichte ist der erste Teil einer Trilogie, die von einem entschlossenen Bauern und seiner Rache an den Räubern aus Treve handelt.)

Treve und der Ochse (Teil 1)

(Treve and the Ox von Ubar Luther)

"Es ist schwierig zu erfahren, was die Nebel des Morgens bringen mögen. Vieles hängt davon ab, was für ein Mensch man selbst ist. Vieles hängt davon ab, was man selbst für sich entscheidet, zu sein." (Die Erforscher von GOR, S. 230)

Ich werde den Heimstein von Treve stehlen.

Das ist mein stiller Gesang, den ich jeden Tag wiederhole. Das ist mein einziges Ziel, mein einziger Grund zu leben. Ich sehne mich danach, das Herz von Treve auszureißen und seine elende Existenz zu beenden.

Ich bin ein Bauer. Ein Ochse, auf dem der Heimstein ruht. Einer, der die Felder fruchtbar macht. Ein einfacher Mann aus der niedrigsten der Kasten.

Aber sogar wir haben Träume.

Es begann an einem strahlenden Morgen. Die Sonne schien hell und die Ernte war so gut wie eingefahren. Meine wundervolle Begleiterin, Dyra, hatte gerade angekündigt, dass sie mit unserem zweiten Kind schwanger sei. Ich fühlte mich wie ein reicher Mann.

Dann füllte sich der Himmel mit Schatten.

Tarnreiter. Räuber aus Treve. Verdammt! Sie verweigerten sich der Landwirtschaft, deshalb raubten sie die Früchte anderer Leute Arbeit. Sie schwärmten während der Erntezeit aus und stahlen unser Getreide, Gemüse und Obst. Was sie nicht forttragen konnten verbrannten sie, oder zerstörten es auf andere Weise. Damit verhinderten sie, dass ihre Feinde genug Vorräte für einen Winterfeldzug gegen sie anlegen konnten.

Es gab nur wenig, dass ich tun konnte. Ich war geübt im Umgang mit dem Stock, aber ich konnte nicht darauf hoffen, eine Einheit Rarii auf Tarnen zu besiegen. Ich rannte in Deckung und hielt in den Feldern Ausschau nach meiner Frau und meinem Sohn. Ich wurde fast rasend, als ich sie nicht sehen konnte. Ich rief ihren Namen und hörte eine leise Antwort aus den Obstgärten.

Ich lief in ihre Richtung. Die Tarnreiter plünderten, sie ignorierten mich, als sie meine Ernte einforderten. Die Obstgärten lagen am anderen Ende meiner Farm, deshalb würde ich ein paar Ehn brauchen bis ich sie erreichte. Als ich dem Obstgarten näher kam, erspähte ich Dyra und meinen Sohn Onarius. Und sich sah einen Räuber aus Treve neben ihnen.

Ich schrie und versuchte, noch schneller zu laufen. Meine Brust schmerzte vor Anstrengung.

Der Krieger schlug meinen achtjährigen Sohn, der zu Boden fiel. Dann packte der Krieger Dyra und fesselte sie in wenigen Ihn. Er warf sie über den Sattel seines Tarn, bestieg den Vogel und verschwand im Himmel.

Als ich in den Obstgarten stürmte war es zu spät. Ich brüllte meine Wut auf den Krieger heraus aber bekam nur ein leises Lachen als Antwort.

Tränen traten in meine Augen, als ich mich umdrehte um mich um meinen Sohn zu kümmern.

Onarius lag auf dem Gras, anscheinend bewusstlos. Der Schlag des Kriegers schien nicht sehr stark gewesen zu sein aber ich wusste nicht viel von der wahren Stärke eines Kriegers. Ich kniete mich ins Gras und nahm meinen Sohn in die Arme. Da bemerkte ich die Feuchtigkeit unter dem Kopf meines Sohnes. Es war Blut.

Ich schaute hinunter ins Gras und sah einen blutbespritzten Stein. Daran musste er sich den Kopf angeschlagen haben. Als ich seine Wunde berührte, erkannte ich, wie schwer die Verletzung war. Und es gab keinen Arzt in der Nähe.

Mein Junge lag im Sterben.

Ich wiegte seinen schlaffen Körper in meinen Armen und weinte. Es war bereits dunkel, als ich aufhörte.

Ich begrub meinen Sohn in dieser Nacht. Ich hatte meine Lebensgefährtin, meinen Sohn und mein ungeborenes Kind verloren. Mein Bauernhof war angezündet worden. Meine Ernte war gestohlen oder vernichtet. Meine wenigen Tiere, ein Bosk und ein paar Verr waren geschlachtet worden. Alles von Bedeutung für mich war mir gestohlen worden.

Und Treve war der Dieb.

Sie würden dafür bezahlen!

Ich war nicht der einzige Bauer, der seine Ernte verloren hatte. Ich war auch nicht der einzige Bauer, der Familienmitglieder verloren hatte. Die Räuber hatten diese Region schwer getroffen. Sie würden für einen weiteren Winteraufenthalt in ihrem Bergversteck gut gerüstet sein.

Die Opfer trauerten zusammen, viele schworen Rache. Ich wusste, dass sie nichts tun würden. Ihre Worte kamen aus dem Herzen aber die Notwendigkeiten würden bald überwiegen. Was könnte eine Gruppe von Bauern gegen die mächtige Stadt Treve unternehmen? Sie würden widerwillig in ihr Leben zurückkehren und beten, dass sie nicht erneut überfallen würden.

Aber ich war anders.

In meiner Brust brannte das Feuer. Mein Rachegelöbnis war kein leerer Schwur. Ich beabsichtigte wirklich, im Herzen des Feindes zurückzuschlagen. Ich wollte Treve leiden sehen. Ich wollte, dass Treve stirbt.

Ich besaß keine Armee, um Treve zu erobern. Ich war nur ein einzelner Mann, ein einfacher Bauer. Doch Tarl Cabot hatte gezeigt, was ein einzelner Mann vollbringen konnte. Er hatte den Heimstein des mächtigen Ars gestohlen.

Ich würde das gleiche mit Treve machen. Ihren Heimstein stehen und damit die Stadt zerstören.

Ich verbrachte ein paar Hand damit, meinen Nachbarn zu helfen, ihre Häuser zu reparieren und wieder aufzubauen. Wir teilten uns die verbliebenen Lebensmittel. Wir unterstützten uns gegenseitig in unserer Trauer.

Ich sammelte dann ein paar Gegenstände aus der Asche, den Überresten, die mein Heim waren. Ich holte aus meinem geheimen Versteck die Münzen, fast fünf Silbertarsk. Es hatte mehrere Jahre gedauert, diesen Schatz zu sammeln.

Ich zog in die Stadt Vonda. Ich brauchte Ressourcen, die nur eine Stadt bereitstellen konnte, um den Plan für meine Rache zu entfalten.

In Vonda mietete ich ein Zimmer in einem billigen Wohnheim. Das Zimmer war heiß und eng. Insekten waren eine ständige Belästigung aber ein paar Frevets durchstreiften die Hallen um sie zu beseitigen. Ich hatte nur wenige Bedürfnisse, deshalb war das Zimmer ausreichend.

Ich verbrachte die nächsten vier Tage mit der Analyse meiner Situation und versuchte, einen Aktionsplan zu entwickeln. War Rache überhaupt möglich? Hing ich nur einer Fantasie nach?

Es musste einen Weg geben. Wenn der Heimstein des glorreichen Ars gestohlen werden konnte, dann konnte selbst Treve nicht sicher sein. Irgendwie, auf irgendeine Weise würde ich das schaffen.

Treve war eine versteckte Stadt, irgendwo in den Voltai-Bergen. Die wenigen Außenstehenden, denen Eintritt gestattet wurde, einige Händler und Botschafter, mussten die Stadt mit einer Kapuze über dem Kopf betreten, damit sie die Lage der Stadt nicht kennenlernen konnten. Es war ihnen verboten, einen der Zylinder von Treve zu verlassen. Sie konnten nicht durch die Straßen wandern. Es war ihnen nicht erlaubt, irgendetwas zu sehen, dass ihnen später hätte helfen können, die Stadt zu finden. Sie konnten keine Orientierungspunkte erkennen. Jeder Versuch, diese Regeln zu umgehen, führte zum Tod des Täters.

Die Stadt konnte nur mit dem Tarn erreicht werden. Tatsächlich könnte ein erfahrener Bergsteiger in der Lage sein, die Stadt zu erreichen, aber das wäre extrem schwierig. Das Voltai besaß noch seine eigenen Gefahren. Larls strichen durch die Hänge und die Berge waren von den Festungen anderer Banditen übersät.

Die Krieger aus Treve waren grimmige Männer, an der Waffe geschult und überragende Tarnreiter. Tarnpatrouillen würden ständig nach Eindringlingen Ausschau halten.

Wenn ich Erfolg haben wollte, würde ich sehr geduldig sein müssen.

Ich musste neue Fähigkeiten lernen, mich möglicherweise sogar einer neuen Kaste anschließen. Mein Leben als Bauer hatte mir nicht beigebracht, wie man einen Heimstein stiehlt. Ich kämpfte gut mit dem Stock, aber ich wollte mich nicht gegen einen Gladius auf diese Fähigkeiten verlassen müssen. Ich wusste nicht wie man einen Tarn fliegt. Ich konnte nicht lesen. Ich kannte nur die Landwirtschaft.

Die Vorbereitungen würden Jahre dauern. Aber ich wusste nichts anderes mit meinem Leben anzufangen. Ich würde Geduld haben. Ich würde mich vorsichtig um das Feuer in meiner Brust kümmern, es am Leben halten aber darauf achten, dass es nicht außer Kontrolle geriet.

Welche Kaste sollte ich wählen?

Ein Tarnkämpfer sah nach der offensichtlichen Wahl aus. Aber ich entschied mich dagegen. Die direkte, erzwungene Annäherung würde nicht funktionieren. Das würde verlangen, ihre Kräfte gegen vergleichbare Kräfte auszuspielen. Tarl Cabot hätte das vielleicht schaffen können, aber nicht ich. Außerdem hatte ich auf dem Bauernhof gelernt, dass Zwang immer nur das letzte Mittel sein konnte. Einen sturen Bosk zu schieben, um ihn zu bewegen funktionierte nie. Man musste ihn locken, sich selbst zu bewegen.

Ich musste subtiler vorgehen. Ich musste Treve davon überzeugen, mich in ihre Stadt einzuladen, dass sie mich haben wollten.

Die Eingeweihten? Die ranghöchsten Mitglieder erworben eine starke Magie. Aber das würde eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen und ich zweifelte, dass Treve an einem Eingeweihten interessiert wäre.

Schriftgelehrter? Arzt? Baumeister? Alle werden in Treve gebraucht, aber keiner von ihnen kann etwas Außergewöhnliches bieten.

Was gefiel Kriegern? Krieg, Sklavinnen und Paga.

Ich lächelte. Das bedeutete Waffenschmied, Sklavenhändler oder Brauer.

Sie stahlen in der Regel alle Sklavinnen, die sie wollten. Also streichen wir Sklavenhändler. Ein guter Waffenschmied oder Brauer könnte jedoch funktionieren. Aber was sollte ich wählen?

Meine natürlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse als Bauer ließen Brauer die bessere Wahl erscheinen. Ich wusste alles über Sa-Tarna und anderes Getreide. Diese Information könnte sehr nützlich bei der Produktion von gutem Paga sein.

Ich begann, mich in Paga-Tavernen und Brauereien herumzutreiben um einzelne Brocken an Informationen aufzulesen. Ich wollte etwas Hintergrundwissen, bevor ich daran ging, meine Kaste zu wechseln.

Nach einiger Zeit schrieb ich dann eine Petition, um mich der Kaste der Brauer anzuschließen. Sowohl der Hohe Rat der Stadt als auch die Brauerkaste mussten dem Antrag zustimmen. Ich durchlief mehrere Befragungen bei denen meine Fähigkeiten und Kenntnisse beurteilt wurden. Sie vertieften sich auch in meine Motive für den Wunsch, Brauer zu werden. Meine tragische Geschichte berührte ihre Sympathien und sie verstanden, warum ich meine Kaste wechseln wollte. Meine Rachepläne erzählte ich nicht. Ich erwähnte auch nicht, dass es Räuber aus Treve gewesen waren.

Der gesamte Prozess dauerte mehrere Wochen. Am Ende akzeptierten sie mich. Ich begann meine Ausbildung, das Erlernen der grundlegenden Kenntnisse meiner neuen Arbeit. Kein anderer Lehrling arbeitete auch nur halb so schwer wie ich. Meine Arbeit führte zu schnellen Fortschritten. Meine Mentoren waren beeindruckt und die anderen Lehrlinge neidisch.

Fünf Jahre vergingen.

Die Zeit verging zuerst mit dem Erlernen der Grundlagen und dann den Experimenten. Ich versuchte, verschiedene Varianten des Paga mit verschiedenen Geschmäckern und verschiedenen Texturen zu kreieren. Ich widmete mich der Erschaffung des perfekten Paga, ein Geschmack, gut genug für die Priesterkönige. Ich wollte, dass Ubare über meinem Gebräu in Ohnmacht fallen. Ich arbeitete Tag und Nacht.

Ich begann, mit meinen neuen Rezepten, Geld zu verdienen und mein Ruf in Vonda wuchs. Ich hatte sogar die Fähigkeiten einiger meiner Lehrer übertroffen. Um meine Produkte zu bewerben, schenkte ich häufig kostenlose Proben aus. Ich spendete Fässer an die umliegenden Höfe und Dörfer. Ich stellte sicher, dass die Tavernen, die Fremde und Besucher beherbergten, mit meinen Getränken versorgt waren. Ich wollte, dass sich mein Name verbreitete.

Und ich arbeitete an noch besseren Gebräuen.

Nach zwei Jahren war ich einer der berühmtesten Brauer im nördlichen Gor. Ich hatte sogar Aufträge aus dem fernen Turia erhalten. Ich verkaufte meine Waren an Kaufleute, von denen ich wusste, dass sie mit Treve handelten. Ich versorgte Bauernhöfe von denen ich sicher war, dass Treve sie überfallen würde. Sie mussten inzwischen von meinem Ruf erfahren haben.

Dann gab ich bekannt, dass ich meine eigene Brauerei suchte. Ich brauchte finanzielle Unterstützung und war einem Umzug nicht abgeneigt. Und dann wartete ich.

Die Angebote kamen aus Dutzenden von Städten. Aber nicht aus Treve.

Jedes Angebot versuchte, die anderen zu übertreffen. Ich spielte die wetteifernden Städte gegeneinander aus, verzögerte und verzögerte. Städte stiegen aus dem Bieterstreit aus, als der Preis zu hoch stieg. Ar machte die besten Angebote und ich gab erste Hinweise, dass ich wahrscheinlich dorthin gehen würde.

Treve hasste Ar. Ich hatte gehofft, dass sie vielleicht eingreifen würden, und sei es nur, um Ar meiner Dienstleistung zu berauben.

Thentis und Ar blieben übrig. Dann stieg Thentis aus. Ich machte Pläne für eine Reise nach Ar um die finalen Verhandlungen abzuschließen. Dann machte Treve ein Angebot.

Ich hatte es geschafft.

Treve war mein.

Ich nahm das Angebot von Treve nicht sofort an. Ich erlaubte Ar, ein Gegenangebot zu machen. Ich wusste, Treve würde alles mitgehen, was Ar vorschlug. Ar wurde der Angelegenheit überdrüssig und zog zurück. Ich akzeptierte Treves Angebot aber versteckte mein Lächeln in mir.

Sie hatten mich überprüft. Aber sie fanden keinen Grund, mir zu misstrauen. Sie sahen einen einfachen Brauer. Sie erkannten nicht, dass ihre Räuber meine Gefährtin mit meinem Kind im Mutterleib geraubt und meinen Sohn getötet hatten. Sie hielten mich für harmlos.

Sie sahen genau das, was ich sie sehen lassen wollte.

Ich wurde nach Treve gebracht, mit Kapuze. Endlich in der Stadt, musste ich mich mehreren Verhören stellen, keinen einfachen Befragungen. Trotz ihrer Überprüfung meiner Vergangenheit gingen sie noch immer kein Risiko ein. Angeborene Paranoia. Aber meine Antworten befriedigten sie.

Ich wurde schließlich akzeptiert und zu einem Staatsbürger gemacht. Ich schwor auf den Heimstein von Treve und küsste ihn. Jetzt wusste ich, wie er aussah.

Danach beriet ich mich mit einigen Baumeistern um ihnen zu erklären, was ich für meine Brauerei benötigte. Ich beriet mich mit einigen Kaufleuten und nannte ihnen die Zutaten und das Material, das ich brauchen würde. Ich traf die anderen Brauer der Stadt. Sie zeigten mir die kalte Schulter, möglicherweise geschäftlicher Neid.

Und ich durfte frei durch die Straßen von Treve laufen.

Es war seltsam, Freie Frauen in den Straßen zu sehen, ohne Bewacher und ohne Schleier. Aber, welchen Bedarf hatten sie an diesen Dingen? Treve wurde nicht von anderen überfallen. Es war eine sichere Stadt.

Die Krieger schienen allgemein respektiert zu werden. Waren es nicht sie, die Lebensmittel für den Rest der Bevölkerung besorgten? War nicht Rask aus Treve ein geehrter Held? Der Ubar von Treve wurde von seinem Volk geliebt.

Alle Menschen schienen glücklich. Sie schienen blind gegenüber dem Leid, das ihre Räuber verursachten. Das Schicksal anderer war ihnen völlig gleichgültig. Sie allen sollten verdammt sein.

Mein Plan war einfach. Je einfacher, desto besser, denn dann konnte weniger schief gehen. Der Heimstein wurde auf dem höchsten Zylinder aufbewahrt. Nur drei Wachen besetzten diesen Posten. Ein Angriff war sehr unwahrscheinlich, deshalb gab es wenig Bedarf für zusätzliche Sicherheit.

Der Zugang zum Zylinder war kein Problem.

Ich würde eine Charge speziellen Pagas mit einer Droge versehen, die einen Mann nach nur wenigen Schlucken bewusstlos werden lässt. Ich würde ein spezielles Geschenk an die Männer liefern, die den Heimstein bewachten. Sie würden sich mindestens einem Schluck hingeben und das wäre ausreichend.

Während ihrer Bewusstlosigkeit würde ich hineinschleichen, die schlafenden Wachen töten und den Heimstein stehlen. Dann würde ich mich in einem Fass Paga verstecken, das in einer anderen Stadt verkauft würde.

So einfach wie Niesen.

Ein Jahr verging. Die Brauerei wurde fertiggestellt und produzierte am laufenden Band Fässer über Fässer mit Paga. Ich war sehr großzügig mit der Bereitstellung von Proben für die Krieger. Ich wurde ein sehr beliebter Bürger. Mein Paga wurde in jeder Kneipe der Stadt serviert.

Ein Teil davon wurde zu Wucherpreisen exportiert.

Ich hatte die Dienstpläne der Wachen des Zylinders in dem der Heimstein aufbewahrt wird in Erfahrung gebracht. Ich wusste, welche Wachen am ehesten meinem versetzten Paga zusprechen würden. Ich war nervös denn es schien alles so einfach zu werden.

Aber ich hatte nie in Betracht gezogen, dass ich meinem Sohn begegnen könnte.

Den ungeborenen Sohn, den ich nie kannte. Er war jetzt acht Jahre alt, das Ebenbild seiner Mutter. Ich hatte keine Zweifel bezüglich seiner Identität. Er hatte sogar mein Kinn. Ich sah ihn auf dem Markt, spielend mit ein paar anderen Jungen. Ich beobachtete ihn zwei Ahn, während er spielte.

Ein Rarius näherte sich ihm und das Kind eilte an seine Seite und umarmte ihn fest. Das musste sein neuer "Vater" sein. Die beiden gingen und ich folgte ihnen. Er war kein Krieger, den ich kannte. Ich folgte ihnen zu ihrem Zylinder und notierte mir die Straße.

Ein paar Fragen später, an einige der Krieger die ich kannte, lernte ich seinen Namen und seine Geschichte. Patrocles. Ein talentierter Tarnkämpfer, der die meiste Zeit des letzten Jahres das Voltai-Gebirge ausgekundschaftet und kartiert hat. Sein Sohn war Talen und die Mutter des Jungen war seit fünf Jahren tot. Er war nicht der Tarnkämpfer, der meine Lebensgefährtin gefangengenommen hatte.

Das verkomplizierte die Angelegenheiten. Ich wollte meinen Sohn. Aber der wusste nicht einmal, dass ich existierte. Ich verbrachte die nächsten paar Hand, soviel wie möglich über Talen und seine "Familie" herauszufinden. Ich lernte, dass er ein sehr glückliches Kind in einer liebevollen Familie war. Er hatte drei Brüder und Schwestern. Er würde eines Tages ein Krieger werden.

Was könnte ich ihm bieten? Ich müsste ihn entführen und aus Treve fliehen, ein Leben als Flüchtling. Er würde ein verbitterter Mann werden, wie sein Vater. Er würde keine echte Zukunft haben. Er würde mich ablehnen und vielleicht sogar hassen.

Ich konnte ihn nicht aus dem Glück reißen, das er gefunden hatte. Dafür liebte ich ihn zu sehr.

Wie könnte ich jetzt Treve zerstören. Würde das nicht ebenfalls das Leben meines Sohnes zerstören? Seine Zukunft?

Ich wusste, dass mein Plan gelingen würde.

Würde ich ihn durchziehen können? Ich hatte eine Wahl zu treffen.

Ich machte mich auf die Suche nach dem Räuber, der Onarius getötet und mir Dyra genommen hatte. Ich erfuhr, dass er vor zwei Jahren bei einem Überfall in der Nähe von Tharna starb. Ich konnte mich nicht einmal an ihm rächen.

Aber wollte ich wirklich, dass mein Sohn ein Räuber wird und Familien zerstört? Auf lange Sicht wäre es für Treve besser, jetzt zu sterben.

Er war mein Fleisch und Blut, auch wenn ich ihn nie gekannt hatte. Und ich liebte ihn. Aber ein Feuer in meiner Brust brannte, das dringende Verlangen nach Rache. Ich schloss meine Augen und betete.

Sechs Tage später trug ich ein kleines Fass vergifteten Paga zum Zylinder des Heimsteins. Die Wachen probierten eifrig meine Waren und innerhalb einer Ehn waren sie alle bewusstlos. Ich ging an ihnen vorbei auf das Dach, wo der Heimstein liegt. Ich hob ihn auf und hielt ihn in meinen Händen, den einfachen Stein, mit einem eingravierten "tau". Die Seele der Stadt.

Ich musste nur die Wachen töten, dann gäbe es keine Zeugen. Ich konnte weggehen und den Heimstein verstecken. Am nächsten Tag würde ich mit einem Fass Paga, das für Thentis bestimmt war, aus der Stadt geschickt. Ich würde Treve zerstört haben. Meine Rache wäre komplett.

Warum war ich nicht glücklich?

Zwanzig Ehn später löste ich einen Gefallen ein. Ich bat Sulla, einen Tarnreiter, mich spät in der Nacht noch zu fliegen. Er erfüllte mir meinen Wunsch, ohne nach meinen Gründen zu fragen. Wir landeten später in einem grasbewachsenen Feld um etwas Paga zu trinken. Sulla trank den vergifteten Paga und schlief ein. Ich stahl mich in der Dunkelheit fort, auf der Suche nach der nächstgelegenen Siedlung oder Stadt.

Einen Monat später war ich sicher in der Stadt Ar.

Lassen sie uns zurückkehren nach Treve vor einem Monat. Die Wachen am Heimsteinzylinder waren schließlich aufgewacht. Ich hatte sie nicht getötet. Sie hatten den Vorfall sofort dem Ubar gemeldet. Die Angelegenheit wurde untersucht und eine Suche nach mir gestartet. Sie hatten kein Glück, bis viele Ahn später Sulla zurückkehrte. Ein Suchtrupp wurde ausgeschickt aber sie mussten davon ausgehen, dass ich zu viel Vorsprung hatte.

Der Ubar hatte den Heimstein angestarrt und einem seiner Männer befohlen ihn zu prüfen, um sicherzustellen, dass es der echte ist. Der Heimstein war nass, und sie würden bald erkennen, dass ich darauf uriniert hatte. In diesem Moment würden sie alles verstehen.

Sie wussten, dass ich den Heimstein hätte stehlen und mit ihm hätte entkommen können. Sie wussten, dass ein Brauer sie geschlagen hatte. Sie wussten, dass ich ihnen meine Verachtung durch das Urinieren auf den Heimstein gezeigt hatte. Und sie konnten nichts mehr dagegen tun.

Sie würden die Angelegenheit vertuschen. Sie würden nicht wollen, dass jemand davon erfährt. Sie würden mich nicht verfolgen, aus Angst vor dem, was ich zu erzählen hätte. Wenn sie erfahren sollten, dass ich rede, dann werden sie mich jagen. Aber nicht vorher. Sulla und die Wachen des Zylinders würden für ihr Versagen hingerichtet werden.

Der Ubar würde es nie vergessen.

Ich stellte fest, dass das Feuer in meiner Brust niedergebrannt war. Ich war tatsächlich wieder glücklich. Ich hatte meine Rache und meinen Feind geschlagen. Und mein Sohn war glücklich.

Ich verkaufte meine Paga-Braurezepte, kaufte ein kleines Haus auf dem Land und lebte wieder einfach.

Ich war ein zufriedener Bauer.

(Übersetzung von Fiasco)

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