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Die Dschungel von Gor (Schriftrolle 49)

(Jungles of Gor von Ubar Luther)

"Ich traue keinem Mann, bis ich weiß, was er isst."
(Die Erforscher von GOR, S. 383)

Die Erforscher von GOR, das dreizehnte Buch, beschreibt detailliert die Erforschung der Dschungel von Gor. Mehrere geografische Besonderheiten werden während der Geschehnisse im Buch entdeckt und erwähnt. Der Roman beschreibt ebenfalls eine weitere Verschwörung der Kurii und ihrer Agenten. Wir erleben die Rückkehr des "Unsichtbarkeits-Rings", der zuerst in Die Stammeskrieger von GOR auftauchte. Die Dschungellandschaft in diesem Buch ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Afrika der Erde. Unzweifelhaft ähneln die Dialekte, die Sprachen des Dschungels den irdischen afrikanischen Sprachen Bantu oder Suaheli. Es ist ein faszinierendes Buch der Erforschung und diese Schriftrolle versucht recht viel über die Dschungel zu erklären. Leider wurden aber in den Büchern auch viele Einzelheiten über die Dschungel nicht erwähnt.

Die Dschungel von Gor liegen in der Äquatorialregion von Gor, etwas nördlich von Schendi. Mehrere wichtige Wasserwege führen in diese Gegend. Der Cartius ist ein subäquatorialer Fluss, der im Allgemeinen in westlicher oder nordwestlicher Richtung fließt, in den Dschungel eintritt und sich in den Ushindi-See ergießt. Früher dachte man, der Cartius sei ein Zufluss zum Vosk, aber das ist nicht richtig. Der subäquatoriale Cartius hat mit dem Thassa-Cartius nichts zu tun. Ramos, ein Forscher entdeckte den Unterschied. Die früheren Gor-Romane, besonders Die Nomaden von GOR, unterscheiden nicht zwischen beiden Flüssen. Dort heißt es, der Cartius fließe in den Vosk, was nicht stimmt. In diesen Romanen sollte "Cartius" durch "Thassa-Cartius" ersetzt werden. Der Thassa-Cartius ist der tatsächliche Zufluss zum Vosk. Dies ist wichtig, wenn man über Ar diskutiert, denn diese Stadt beansprucht das Gebiet zwischen dem Vosk und dem Cartius. Tatsächlich beansprucht sie den Landstrich bis zum Thassa-Cartius und nicht das Land bis zum echten Cartius.

Der Ushindi-See ist ein großer See im Dschungel. "Ushindi" ist ein Wort des Inland-Dialekts, kein goreanisches Wort und bedeutet "Sieg" (Victory). Er erhielt seinen Namen für einen Sieg an seinem Ufer vor mehr als zweihundert Jahren. Der Name des kleinen Königreiches oder Ubarates, das diesen Sieg errang, ist unbekannt. Der See entleert sich in zwei Flüsse, den Kamba und den Nyoka. Im Westen des Ushindi-Sees sind Überschwemmungsflächen, Marschland und Sümpfe. Daraus fließt viel Wasser in den See. Weiter östlich, hinter den Marschen und Sümpfen ist der Ngao-See. Shaba, ein Schriftgelehrter und Kartograph, war der erste zivilisierte Mann, der den Ushindi-See umschifft hat. In einigen Bereichen des Ushindi-Sees, die von gefährlichen Tharlarion besucht werden, gibt es hohe Pfähle ohne Plattformen. Bestimmte Verbrecher werden zu diesen Pfählen gerudert und dort zurückgelassen, wo sie sich an die Pfähle klammern, um zu überleben. Der schwarze Ubar, Bila Huruma verwendet diese Pfähle um die Verbrechensrate in seinem Ubarat zu senken.

Der Kamba ist ein breiter, gemächlicher Fluss, der vom Ushindi-See bis ins Thassa fließt. "Kamba" ist ein Wort des Inland-Dialekts, kein goreanisches Wort und es bedeutet "Seil". Der Nyoka ist ebenfalls breit und gemächlich, aber er erreicht im Hafen von Schendi das Thassa. Auch "Nyoka" ist ein Wort des Inland-Dialektes und bedeutet "Schlange". Der Nyoka zwischen dem Ushindi-See und Schendi ist ungefähr zweihundert Pasang lang. Für viele Dörfer entlang dieser Flüsse und am Ushindi-See ist Fischerei die Hauptnahrungsquelle. Sehr wenig von diesen Fischen werden aus Schendi exportiert.

Der Ngao-See ist so groß wie der Ushindi-See, wenn nicht sogar größer. "Ngao" ist ein Wort des Inland-Dialekts, das "Schild" bedeutet. Er wurde so von Shaba benannt, denn seine Form erinnert an die üblichen Schilde, die von den Dschungel-Bewohnern genutzt werden. Diese Schilde sind lang und oval. Shaba war der erste zivilisierte Mensch, der den Ngao-See umschifft hat. Der Ngao-See wird von einem Hauptzufluss von der östlichen Seite her gespeist, vom Ua. Der Ua wurde von Shaba entdeckt und auch benannt. "Ua" ist ein Wort des Inland-Dialekts und heisst "Blume". Der Ua ist mindestens so groß wie der Vosk. Er hat viele Wasserfälle und Stromschnellen, die seine Überquerung erschweren. Shaba nannte diese "Wasserfälle und Stromschnellen von Bila Huruma". Der Ursprung des Ua ist der Shaba-See.

Der Shaba-See war den zivilisierten Menschen bis zu den Ereignissen von Die Erforscher von GOR unbekannt. Es ist ein riesiger See, größer als der Ngao- oder Ushindi-See. Er liegt tausende von goreanischen Fuß über dem Meeresspiegel, deshalb ist es logisch, dass man immer höher und höher steigen muss, wenn man dem Ua folgt. Er nannte ihn zunächst Bila-Huruma-See, nach dem schwarzen Ubar, Shabas Freund. Aber als Shaba am Ende von Die Erforscher von GOR starb, zog es Bila vor, ihn in Shaba-See umzubenennen, als Erinnerung an seinen Freund. Im See befindet sich eine Anzahl von großen Steinfiguren. Es sind die Körper und Köpfe schwarzer Männer, mit Schilden an den Armen und Speeren in den Händen. Der Stein ist verwittert und mit Spuren des Alterns überzogen. Flechten und Moose überwuchern Teile der Figuren. Die Figuren ragen ungefähr dreißig oder vierzig Fuß aus dem Wasser. Am östlichen Ende des Sees ist ein Anlegeplatz, der ungefähr 450 Meter breit und einhundert Meter tief ist. Der Anlegeplatz führt über eine Freitreppe in eine riesige Ruinenstadt. Die meisten Mauern und Säulen zerbröckeln und sind von Ranken überwuchert. Dort gibt es noch mehr der Statuen. Es gibt einen Raum, der früher zur Versklavung und Ausbildung von Frauen gedient haben könnte. Die Wände sind von Mosaiken bedeckt, die das Einfangen von Sklavinnen, Szenen aus ihrem Leben als Sklavin, Sklaventänze, Sex und manch anderes zeigen. Niemand weiß viel über die Zivilisation, die hier einmal lebte und sie muss schon vor vielen Jahren untergegangen sein.

Die Dschungel haben eine ganze Reihe von Forschern angezogen, ähnlich wie Afrika im neunzehnten Jahrhundert. Ramani ist ein schwarzer Geograph aus Anango. Ramani nahm als erster an, dass der Cartius und der Thassa-Cartius nicht derselbe Fluss sein können, wenn man die jeweilige Höhe über dem Meer betrachtet. Er war der Lehrmeister von Shaba. Nach Shabas Tod sandte man ihm die Tagebücher und Karten von Shabas Forschungen. Ramus ist ein Forscher aus Tabor. Er entdeckte die Quellen des Thassa-Cartius ungefähr fünf Jahre nach der Umschiffung des Ushindi-Sees durch Shaba. Ramus führte eine kleine Expedition in den Dschungel. Über eine Zeit von neun Monaten kämpfte und feilschte er sich einen Weg durch den Dschungel bis er das Hochland von Ven erreichte, das Quellgebiet des Thassa-Cartius.

Wie sein Lehrmeister war Shaba auch ein Geograph aus Anango, einer der führenden Entdecker von Gor. Er sammelte eine beeindruckende Liste an Entdeckungen. Er war der erste zivilisierte Mensch, der den Ushindi-See umschiffte. Er entdeckte, dass der Cartius in den See floss, aber nur Kamba und Nyoka aus ihm heraus flossen. Er war der erste zivilisierte Mensch, der den Ngao-See umschiffte. Er benannte den See, entdeckte und benannte den Ua und entdeckte den Shaba-See. Er war ein enger Freund von Bila Huruma. Er war auch ein Agent der Priesterkönige. Shaba war ein großer schlanker Mann. Er hatte lange dünne Hände mit zierlichen Fingern. Sein Gesicht schien edel, aber sein Blick war hart und stechend. Seine Wangenknochen trugen Tribal-Tattoos. Man nahm an, dass er wusste, wie ein Schwert geführt wird. Im Dschungel trug er eine grün-braune Robe mit einigen schwarzen Streifen. Es war eine recht gute Tarnung in der Vegetation des Dschungels. Er trug auch einen Fang-Ring am ersten Finger seiner linken Hand.

Während der Erforschung von Gor bekam Shaba den Unsichtbarkeitsring der Kurii, um ihn im Sardar-Gebirge abzuliefern, aber er tat es nicht. Tarl Cabot verfolgte Shaba, um den Ring zurück zu holen. Tarl nahm an, Shaba könnte für die Kurii arbeiten. Shaba behielt den Ring, damit er leichter die Dschungel erforschen und die Quelle des Ua finden konnte. Die Unsichtbarkeit erschien den meisten Stämmen im Dschungel wie Magie. Sie bot auch ein wirksames Hilfsmittel zur Flucht. Shaba glaubte einfach, der Ring könnte so mehr Gutes bewirken, als wenn er im Sardar-Gebirge herumliegen würde. Shaba fand die Quelle des Ua, aber kurz darauf wurde er von einem Agenten der Kurii ermordet. Der Agent der Kurii erhielt so einen gefälschten Unsichtbarkeits-Ring, einen der eine mächtige Explosion erzeugte, wenn er aktiviert wurde. Tarl gelang es, den echten Ring zu erhalten.

Dschungel ist ein Landstrich bedeckt mit dichter, tropischer Vegetation. Das Gebiet nördlich von Schendi erfüllt diese Voraussetzung mit Sicherheit. Der Dschungel ist nicht immer ein undurchdringliches Dickicht, obwohl es auch viele solche Bereiche gibt. Das Gebiet ist auch Regenwald. Ein Regenwald ist einfach ein Dschungel mit einer sehr hohen Niederschlagsrate, im Allgemeinen mehr als zweieinhalb Meter Pro Jahr. In diesem Gebiet auf Gor gibt es meist zwei heftige Regenfälle jeden Tag, einen am späten Nachmittag, und den anderen spät in der Nacht, meist etwa eine Ahn vor Mitternacht. Der Regen wird häufig von heftigen Winden begleitet mit Geschwindigkeiten zwischen 110 und 120 Pasang pro Ahn. Wegen ihrer Lage am Äquator gibt es in den Regenwäldern keinen Winter. Stattdessen gibt es eine Trockenzeit, eine Zeit mit weniger Regen als im Rest des Jahres. Man erwartet zwei Trocken- und zwei Regenzeiten in jedem Jahr.

Die Bauern im Regenwald müssen ihre Aussaat wegen der schwächeren Regenfälle am Beginn der Trockenzeit ausbringen. Während der Regenzeit würde jedes Saatgut einfach von dem ständig herabrauschenden Wasser weggeschwemmt werden. Wegen dieser heftigen Regenfälle müssen die Bauern alle zwei bis drei Ernten ihre Felder wechseln, da das Land durch das Wasser zu sehr Mineralien und Nährstoffe verliert. Ganze Dörfer müssen wegen dieser Situation wandern. Die Bauern dieser Gegend ähneln eher Gärtnern als Landwirten. Die Unfruchtbarkeit des Bodens ist der Hauptgrund, dass sich keine großen Bevölkerungsansammlungen in den inneren Bereichen gebildet haben. Das Land ernährt keine dauerhafte Ansiedlung über eine wesentliche Zeit. Deshalb sind kleine Dörfer die Regel.

Der Regenwald dampft meist vor Feuchtigkeit und es ist schwer, ein Feuer zu machen. In der Nacht ist es im Regenwald kühler und erträglicher. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Bäumen und anderer Vegetation dort. Es gibt allein fünfzehnhundert verschiedene Palmenarten. Einige der Palmen haben Blätter, die zwanzig Fuß lang sind. Die Fächerpalme, die mehr als zwanzig Fuß hoch wird, spreizt ihre Blätter wie einen geöffneten Fächer aus. Die Blätter sammeln das Regenwasser an der Basis jeden Blattes. Ein Blatt kann so bis zu einem Liter Wasser sammeln. Die Lianenranken und Bodendecker sind ebenfalls Wasserquellen im Dschungel. Die Ranke einer Liane kann auch bis zu einem Liter Wasser enthalten. Die Bodendecker besitzen Ranken, die auch als Wasserquelle dienen können. Der Schotenbaum hat eine innere Rinde, die von einigen Leuten benutzt wird, um Rindenkleidung herzustellen. Es gibt auch viele farbenprächtige und wohlriechende Blumen im Dschungel.

Es gibt drei unterschiedliche ökologische Zonen im Regenwald, abgegrenzt durch ihre Höhe über dem Boden. Eine davon ist die "Auftauchzone", die höchste Zone in einem Bereich von ungefähr einhundertfünfundzwanzig bis zu zweihundert goreanischen Fuß Höhe über dem Boden. Sie wird überwiegend von Vögeln bevölkert, es gibt aber auch ein paar Affen, Baum-Urts, Schlangen und Insekten, die dort leben. Eine weitere Zone ist der "Baldachin", die grüne Schicht, die die eigentliche "Decke" des Dschungels bildet. Diese Region reicht von ungefähr sechzig bis auf einhundertfünfundzwanzig goreanische Fuß Höhe. Dieser Bereich wird von vielen Vögeln und anderen Tieren wie Schlangen, Affen, Flug-Urts, Blatt-Urts, Eichhörnchen, den langschwänzigen Baumstachelschweinen, Eidechsen, Faultieren, spinnenartigen Tieren und Insekten bewohnt. Die letzte Zone ist die "Boden-Zone", die sich vom Grund bis auf sechzig goreanische Fuß Höhe erstreckt. Hier gibt es viele Vögel, wie auch Tarsier-Affen, Jit-Affen, schwarze Eichhörnchen, Blatt-Urts, Dschungel-Varts, Giani, gepanzerte Gatch, Slee, Boden-Urts, verschiedene Tarsk-Arten, sechs verschiedene Ameisenfresser, zwanzig Arten kleiner, einhörniger Tabuk, Dschungel-Larls, Dschungel-Panther, viele kleinere, katzenartige Raubtiere und Zeder. Sleen gibt es im Dschungel nicht. Weitere Informationen findet man in Schriftrolle 18 - Die Tiere von Gor.

Es gibt zahlreiche Dörfer im Dschungel und die größte Vereinigung von Dörfern wird von Bila Huruma kontrolliert, dem schwarzen Ubar. Bila vereinigte die sechs Ubarate der Südufer des Ushindi-Sees. Er nimmt Tribut von der Konföderation von einhundert Dörfern am Nordufer des Sees. Der Tribut besteht hauptsächlich aus Fangzähnen von Kailiauk und aus Frauen. Seine Kontrolle über die Gegend des Nordufers ist umfassend, aber nicht total. Bila ist ein hervorragender Führer, ein Mann mit Visionen. Sein Ubarat ist sehr gut organisiert, mit Distrikten und Gouverneuren. Gerichten, Spionen und Boten. Er besitzt auch eine gut ausgebildete und disziplinierte Armee. Persönlich hat Bila mehr als zweihundert Gefährtinnen und doppelt so viele Sklavinnen.

Er setzt ein sehr wirksames System von Trommeln zur Kommunikation über weite Strecken ein. Viele Dörfer im Dschungel verwenden ähnliche Systeme. Sie sind nicht schwer zu verstehen, wenn man den Inland-Dialekt fließend spricht. Der Inland-Dialekt bezieht sich meist auf die Sprache der Ushindi-Region, obwohl es viele andere unterschiedliche Dialekte und Sprachen im Dschungel gibt. Einige dieser Sprachen unterscheiden sich sehr von der im Ushindi-Gebiet. Diese Sprachen sind völlig anders als das Goreanisch. Nur fünf bis acht Prozent der Bevölkerung von Schendi sprechen den Inland-Dialekt. Die Übereinstimmungen mit den wichtigsten Vokalen findet man in den Trommeltönen, die davon abhängen, wo die hohlen, ausgekehlten Baumstämme angeschlagen werden. Der Rhythmus der Trommelsignale entspricht dem Rhythmus der Inland-Sprache. Eine Trommelkette ermöglicht effektive Kommunikation über weite Strecken. Eine Nachricht kann in weniger als einer Ahn über hunderte von Pasang weitergeleitet werden.

Bila ist ein extrem großer Mann mit langen Armen. Seine Wangen und sein Nasenrücken sind mit einem Wirbel von Tribal-Tattoos bedeckt. Er ist mit goldenen Armbändern, Armreifen und Fußreifen geschmückt. Er trägt den Pelz eines gelben Panthers um seine Lenden. Er trägt ein Halsband aus Pantherzähnen. Er trägt oft einen gigantischen Umhang aus gelben und roten Federn des Kronen-Lit und des Frucht-Tindel. Es kann bis zu einhundert Jahren dauern, so einen Umhang zu fertigen. Nur ein Ubar trägt einen solchen Umhang. Auf dem Kopf trägt er einen ausgearbeiteten Kopfschmuck, überwiegend aus den weißen, gekräuselten Federn des Ushindi-Fischers hergestellt. Er erinnert an den normalen Kopfschmuck des Askari und er symbolisiert, dass auch ein Ubar ein Askari ist. "Askari" ist ein Wort des Inland-Dialektes und bedeutet "Krieger" oder "Soldat". Der Ausdruck "Askari hodari" bedeutet "tapferer Soldat oder Krieger".

Wenn er Gericht hält, sitzt Bila auf einem königlichen Thron aus schwarz lackiertem Holz, der auf den Hörnern eines Kailiauk montiert ist. Die Männer in seinem Saal sind fast alle schwarz. Viele tragen verzierten Kopfschmuck und Tierhäute. Die meisten haben Tätowierungen im Gesicht. Durch diese Tätowierungen kann man einzelne Stämme, Dörfer und Distrikte leichter unterscheiden. Einige der Männer haben sogar Messingeinlagen in ihren Lippen. Der Gerichtssaal selbst ist ein großer runder Raum von etwa einhundert Fuß Durchmesser. Er hat eine hohe konische Decke aus verflochtenen ästen und Gras, die ungefähr siebzig Fuß hoch ist. Bila sitzt dort zu Gericht und verhandelt und urteilt Streitfälle seiner Untertanen. Sein Wazir, der zweite in der Befehlskette, war Msaliti. Aber Msaliti war ein Agent der Kurii. Er sollte später umkommen, aufgefressen von einem Schwarm fleischfressender Fische.

Bila Huruma hat den gewagten Plan, einen Kanal zu bauen, der den Ushindi-See mit dem Ngao-See verbindet. Er möchte den Ua ins Thassa öffnen. Aber die Seen sind durch über vierhundert Pasang Land voneinander getrennt, so dass es ein riesiges Unternehmen ist. Nach dem Plan seiner Ingenieure sollen zwei parallele Wälle aufgeschüttet werden, vielleicht fünf bis sechs Fuß hoch und knapp zweihundert Meter auseinander. Das Gebiet zwischen den Wasserflächen sollte mit Hilfe von Last-Tharlarion und großen Schaufeln trocken gelegt und vorbereitet werden, um den Hauptkanal zu graben. Bila möchte auch die Marschen und Sümpfe zwischen den zwei Seen trocken legen, um das Land für Landwirtschaft vorzubereiten. Die meisten Männer, die am Kanal arbeiten sind keine Sklaven. Die meisten sind Schuldner, Verbrecher oder Männer, die Abgaben im Arbeitsdienst abarbeiten müssen. Tausende dieser Männer sind bei den Kanalarbeiten durch die Hitze, feindliche Stämme, Insekten und Tharlarion gestorben. Shaba hatte Bila geholfen, indem er das Gebiet erforschte und dessen Möglichkeiten herausfand.

Bila hatte Abgaben von Männern aus allen Dörfern seines Einflussgebietes verlangt. Er hatte sogar eine Abgabe von der Stadt Schendi gefordert. Schendi verweigerte die Abgabe zunächst und versuchte seine spärliche Verteidigung gegen die Armee von Bila aufzurüsten. Aber Schendi ist keine befestigte Stadt und es hat nur wenig Militär. Es wusste, dass die Stadt fallen würde, wenn Bila mit seiner Armee angreifen würde. Deshalb gab Schendi schließlich nach und stellte Bila ein paar Männer zur Verfügung. Aber nach den Ereignissen von Die Erforscher von GOR entschloss sich Bila, nicht mehr länger von Schendi Abgaben zu fordern. Bila erkannte die Wichtigkeit der Hafenstadt für seine zukünftigen Pläne und war der Meinung, dass ein freundlicherer Umgang von Vorteil sein könnte.

Ein Grund, der Bila bei der Änderung seiner Meinung in dieser Angelegenheit geholfen haben mag, war die Anstellung seines neuen Wazirs, Ayari. Ayari war ein Dieb in Schendi und endete als Arbeiter in Bilas Kanal, als Opfer der Arbeitsabgabe von Schendi. Ayaris Vater hatte in dem Dorf Nyuki gelebt, am Nordufer des Ushindi-Sees. Nyuki ist bekannt für seinen Honig. Der Vater wurde beschuldigt, vom Dorfoberen Melonen gestohlen zu haben und er floh nach Schendi. Fünf Jahre später kehrte er nach Nyuki zurück und kaufte Ayaris Mutter. Sie zogen nach Schendi um, wo Ayari aufgezogen wurde. Ayari lernte sowohl Goreanisch, wie auch einige der Inland-Dialekte. Er entkam mit Tarl Cabot aus dem Kanal und half diesem bei seiner Reise durch den Dschungel. Bila entschloss sich, Ayari zu seinem Wazir zu machen, da er dessen Nützlichkeit in vielfacher Hinsicht erkannte.

Die Ukungu-Region liegt nordöstlich vom Ngao-See. Es handelt sich um ein Gebiet mit Ufer-Dörfern, die den gleichen oder zumindest ähnliche Dialekte sprechen. Die Sprache der Ukungu ist der der Ushindi eng verbunden. Das Vokabular ist sehr ähnlich, aber die Aussprache ist oft unterschiedlich. Das zentrale Dorf der Ukungu-Region ist Nyundo. Wenn man in dieser Gegend ein Dorf betritt, geht man immer rechts. Das lässt die waffenlose Seite offen für die Klinge von anderen und man demonstriert so seine friedfertige Absicht. Kisu war der Mfalme oder Häuptling der Ukundu. Mfalmes sprechen meist nicht mit einfachen Menschen. Kisu stellte sich gegen Bila Huruma, deshalb kaufte Bila die anderen Häuptlinge der Gegend und diese verstießen Kisu. Aibu wurde der neue Mfalme und er war Bila gegenüber loyal, obwohl er realistischerweise eher ein Distrikt-Administrator war, als ein tatsächlicher Häuptling. Kisu verließ die Gegend mit zweihundert treuen Askaris und setzte seinen Widerstand gegen Bila fort. Mwoga wurde Aizus Wazir und dessen Botschafter am Hof von Bila. Aibu sandte Tende, seine Tochter, als Gefährtin zu Bila.

Kisu wurde schließlich gefangen und musste am Kanal arbeiten. Er konnte dort mit Ayari und Tarl entkommen. Nach den Ereignissen am Shaba-See kehrte Kisu nach Nyundo zurück. Mwoga beanspruchte jetzt den Platz des Häuptlings, da er Aisu vergiftet hatte. Kisu forderte ihn heraus und sie kämpften mit Speeren. Im Allgemeinen schützen kleine Lederstreifen die Klingen der Speere der meisten Askaris. An einem Punkt auf ihren ovalen Schilden tragen sie meist ein Federbüschel. Ist dieses Büschel oben am Schild, zeigt es an, dass der Krieger Menschen jagt. Ist es am unteren Ende, jagt der Krieger Tiere. Kisu tötete ihn schnell. Bila erkennt Kisu jetzt als Mfalme von Ukungu an und erlaubt dem Bereich frei zu bleiben, also nicht unter der Oberherrschaft von Bila. Er gab auch Tende als Sklavin an Kisu.

Es gibt ein paar besondere Menschen im Dschungel. Dazu gehören:

Mamba-Menschen
"Mamba" ist ein Wort des Inland-Dialektes, das "Tharlarion" bedeutet. Es bezieht sich im Allgemeinen auf die raubtierartigen Fluss-Tharlarion der Gegend. Die Mamba-Menschen ähneln diesen Tharlarion, da sie Kannibalen sind und ihre Zähne spitz anschleifen. Vermutlich sind es die einzigen bekannten Kannibalen auf Gor.

Pygmäen
Diese Menschen sind nicht größer als fünf Fuß und wiegen nicht mehr als achtzig Pfund. Obwohl ihre äußere Erscheinung negroid ist, ist ihre Hautfarbe mehr Kupfer als dunkelbraun oder schwarz. Sie tragen Lendenschurze mit Rankengürteln. Von den Schleifen in ihrem Gürtel hängen Handmesser und kleine Werkzeuge. Sie tragen Speere und Netze, fischen, jagen und stellen Kleidung her. Sie sprechen eine eigene Sprache. Tarl Cabot traf eine Gruppe von Pygmäen und es bleibt unklar, ob es noch andere Gruppen von Pygmäen an anderen Stellen des Dschungels gibt. Diese Pygmäen waren die Sklaven eine Gruppe von Talunas und hatten von diesen Goreanisch gelernt. Wegen ihrer geringen Größe waren sie von den Talunas überwältigt worden. Tarl zeigte ihnen, wie sie ihre Freiheit zurückgewinnen und die Talunas versklaven konnten. Die Pygmäen waren dabei erfolgreich.

Talunas
Talunas sind weißhäutige Mädchen, die ein Leben im Dschungel gewählt haben. Sie kommen aus verschiedenen Städten in den südlichen Dschungel, einige als freie Frauen, andere als entlaufene Sklavinnen. Sie zeigen einige Ähnlichkeiten zu den Panther-Mädchen der nördlichen Wälder. Das Wort "Taluna" wurde in den Büchern nie übersetzt, deshalb kann man nicht sagen, ob "Taluna" "Panther" heißt. Talunas tragen knappe Tierhäute, Halsbänder aus Tierklauen und manchmal Goldschmuck. Sie leben in kleinen Gruppen in kleinen strohgedeckten Hütten. Tanzkreise, wie bei den Panther-Mädchen sind bei ihnen nicht bekannt. Talunas verachten Sklavinnen und diese besondere Gruppe, die Tarl traf, hatte eine Gruppe von Pygmäen versklavt. Es gibt wenig Hinweise, wie viele Gruppen von Talunas es gibt und welche Unterschiede zwischen ihnen bestehen.

Hier noch ein paar zusätzliche Leckerbissen bezüglich der Dschungel von Gor:

Filimbi
Ein Wort des Inland-Dialekts, das "Flöte" bedeutet.

Messerbrandzeichen
Einige Stämme am Ua praktizieren diese Art des Brennens. Sie benutzen ein spezielles gebogenes Messer, um ein kleines Zeichen in den Schenkel eines Mädchens zu schneiden.

Kragen
Anstelle eines normalen Kragens benutzen viele Dschungelbewohner Halsgürtel. Jeder Gürtel hat eine Scheibe, um die Identität des Besitzers anzuzeigen.

Seide
Seide ist im Dschungel unbekannt.

(Übersetzung von Phil)

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