Die Kaste der Attentäter (Schriftrolle 26)
(Assassin Caste von Ubar Luther)
"Die Männer in den schwarzen Tuniken, einschließlich des Anführers und seines Leutnants, die über Nacht im Quartier des Gefängnismeisters geblieben waren erschienen mir als seltsame Gestalten. Sie waren sehr viel anders als die meisten, wenn nicht sogar alle Männer dieser Welt. Sie lachten nicht, scherzten nicht sie erzählten keine Geschichten. Es waren stille, Furcht einflößende, schreckliche Männer. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie Heimsteine besäßen. Wenn sie irgendeine Loyalität besaßen, und ich hatte keinen Zweifel daran, dann nur einen blutigen Eid, oder einer dunklen Verschwörung, oder sogar nur ihrem Anführer gegenüber. Sie kümmerten sich um ihre Ausrüstung, sie schärften ihre Schwerter. Sie tranken nur Wasser. Sie aßen kaum. Die Gastfreundschaft des Gefängnismeisters, der uns ihnen anbot, lehnten sie ab. Sogar die an der Wand festgeketteten Frauen blieben unberührt."
(Die Zeugin von GOR, S. 550)
Die Kaste der Attentäter, auch als schwarze Kaste bekannt, ist eine geheimnisvolle und die Bücher erklären nicht viel über ihre Gesetze, ihr Verhalten oder ihre Aktivitäten. Niemand außerhalb der Kaste sollte ihre geheimen Gesetze kennen, obwohl einige Teile dieser Gesetze in den Büchern enthüllt werden. Es erscheint wahrscheinlich, dass Norman absichtlich die Informationsmenge über die Attentäter begrenzt hat, um eine Aura des Geheimnisvollen um sie herum zu bewahren. Realistischer Weise würde jede derartige Organisation sorgfältig ihre Geheimnisse wahren. Man denke an die Beispiele der Erdgeschichte die Attentäter des mittleren Ostens, der Ninja in Japan und des Thuggee-Kultes in Indien betreffend. Arbeit im Geheimen war unerlässlich für ihren Erfolg. Zusätzlich wurden phantastische Gerüchte über ihre Macht und Fähigkeiten unterstützt, um ihren Furcht einflößenden Ruf zu verstärken.
Die Attentäter sind die am meisten gehasste Kaste auf Gor, obwohl sie nicht als niedrigste Kaste betrachtet werden. Es ist eine niedere Kaste, aber ihre genaue Einordnung in die Hierarchie der niederen Kasten wird nirgends vorgenommen. Obwohl gehasst, werden die Attentäter auch sehr gefürchtet. Die Leute versuchen die Gegenwart eines Attentäters zu meiden, oft indem sie den Ort verlassen, den ein Attentäter betritt. Sie wechseln die Straßenseite, um einer Begegnung mit einem Attentäter zu vermeiden. Einige gehen dabei so weit, dass sie nicht mal den Schatten eines Attentäters berühren wollen. Das Geld der Attentäter wird als "schwarzes Gold" betrachtet und viele Leute nehmen es nicht an. Stattdessen geben sie den Attentätern Waren lieber umsonst.
Nach den Ereignissen von GOR - die Gegenerde, als Pa-Kur, ein Meister-Attentäter aus Ar versuchte, den Thron von Ar zu besteigen, und so die Grenzen seiner Kaste verletzte, mussten sich die Attentäter ins Verborgene zurückziehen. Sie wurden offiziell in Ar geächtet und gejagt. Die Attentäter gaben vor, anderen Kasten anzugehören, oft der Kriegerkaste. Sie verloren jeglichen Respekt, den sie einst gehabt hatten. Aber, nach den Ereignissen von Meuchelmörder von GOR, begannen die Attentäter erneut offen aufzutreten. Obwohl sie noch immer gehasst werden, dürfen sie ihre Arbeit offen ausüben.
Von keiner der primitiven Kulturen Gors ist bekannt, dass dort Attentäter vorkämen. Die Wagen-Völker kennen den Clan der Folterer, der schwarz trägt, aber es sind keine Attentäter. Sie werden nicht gedungen, um Leute zu töten. Die einzigen Menschen, die sie töten, sind Gefangene. Die Kaste der Attentäter dürfte auf die Städte der Nordhalbkugel Gors beschränkt sein. Es gibt eine Anmerkung, die Attentäter seien die "Sleen des Nordens" (Die Erforscher von GOR, S. 241). Diese Bemerkung stammt von einem Eingeborenen der Dschungel um Schendi, in der Äquatorialregion Gors. Sie wäre nur dann sinnvoll, wenn die Attentäter auf die Regionen oberhalb des Äquators beschränkt wären. Keines der anderen Bücher enthält Hinweise auf die Existenz von Attentätern auf der Südhalbkugel.
Die Kaste der Attentäter ist eine der wenigen Kasten, in die man aktiv eintreten muss, um Mitglied zu werden. Es ist keine Kaste, in die man hineingeboren wird. Ebenso wie bei den Kasten der Eingeweihten und der Spieler. Die Kaste der Attentäter ist sehr wählerisch bei der Akzeptanz von Kandidaten zur Ausbildung. Sie suchen bestimmte Qualitäten, die sich über die Zeit als Voraussetzungen zur Entwicklung von effektiven Attentätern erwiesen haben. Man glaubt, dass man Individuen sucht, die schnell, gerissen, stark und geschickt sind. Solche Menschen könnten auch ein wenig Egoismus und Habgier besitzen. Die Bücher bestätigen, dass die Attentäter Männer zum Eintritt in ihre Kaste suchen. Es gibt keine Attentäter-Hinweise, die andeuten, dass Frauen der Kaste beitreten können. Obwohl kein ausdrückliches Verbot in den Büchern beschrieben wird, deuten Augenschein und Logik darauf hin, dass Frauen nicht in diese Kaste gehören.
"Das Training der Attentäter ist gründlich und grausam. Derjenige, der den schwarzen Dolch der Kaste trägt, hat ihn nicht leicht erworben." (Die Bestien von GOR, S. 358) Die Einzelheiten der Ausbildung eines Attentäters sind in Geheimnisse gehüllt, dennoch sind einige Fakten bekannt oder werden vermutet. Nur etwa 10% aller Kandidaten werden tatsächlich echte Mitglieder der Attentäter. Man glaubt, dass die versagenden Kandidaten entweder während der Ausbildung zu Tode kommen oder aber getötet werden, weil sie zu viele Geheimnisse der Kaste kennen. Auf der Basis dieser Zahlen sind die Attentäter vermutlich keine große Kaste. Die Überlebenden sind dennoch vermutlich eine eng verbundene Gemeinschaft, eine Elite von Killern.
Jedem Auszubildenden wird ein anderer Auszubildender als Übungspartner zugeteilt. Diese Paare bleiben für die Dauer der Ausbildungszeit zusammen und eine enge Freundschaft wird gefördert. Jedes Paar wird anderen Paaren gegenübergestellt, so dass es für jedes dieser Paare sehr wichtig ist, gut zusammen zu arbeiten. Natürlich wachsen solche Paare eng zusammen. Aber, die letzte Prüfung für jedes Paar besteht darin, den eigenen Partner zu jagen und zu töten. Die Kaste verlangt aus mehreren Gründen von den Auszubildenden, den eigenen Freund zu erschlagen. Zunächst will man sie emotional kalt werden lassen, um die Kaste über alle anderen Beziehungen zu erheben. Zum Zweiten macht man es, um den Mitgliedern völlig klarzumachen, was es bedeutet, ein Attentäter zu sein und von was man sich trennen muss. Zum dritten will man jede Spur von Gnade auslöschen. Man soll nicht mit den Opfern Mitleid haben. Die letzte grausame Prüfung verändert einen Mann. "Man ist dann allein, mit Gold und Stahl." (Die Bestien von Gor, S. 358)
Attentäter dürfen nur ihrer Kaste gegenüber loyal sein. Sie haben keine Heimsteine, denn dass würde einen potentiellen Loyalitätskonflikt herbei führen. Ein Attentäter könnte zögern oder unwillig sein einen Angehörigen seines eigenen Heimsteins zu töten. Es ist unwahrscheinlich, dass sie Freie Gefährtenschaften eingehen. Dies könnte ebenfalls zu einem Loyalitätskonflikt führen. Attentäter sind im Allgemeinen auch sehr kalte Menschen, die nur sehr selten Verbindungen aus Liebe eingehen. Der Mord an ihrem besten Freund während der Ausbildung hat offensichtlich Auswirkungen.
Attentäter lernen viele Kampfkünste und ihre Kampfausbildung ist in vieler Hinsicht ähnlich der Ausbildung eines Kriegers. Die Ähnlichkeiten überwiegen im Bereich des Kampfes von Mann zu Mann. Es ist unwahrscheinlich, dass Attentäter sehr viel über Kriegsführung lernen. Aber sie werden an vielen Waffen und im waffenlosen Kampf ausgebildet, einschließlich des Gladius, des Speers, des Messers und der Armbrust. Im Kampf Mann gegen Mann sind Attentäter und Krieger vermutlich ebenbürtig. Pa-Kur, Ars Meister-Attentäter, wurde als einer der besten Schwertkämpfer Gors betrachtet. Niemand ist von den Schwertkampf-Fähigkeiten eines Kuurus oder Drusus überrascht. Attentäter und Krieger kommen nicht gut miteinander aus. Jede der Kasten hält sich für der anderen überlegen und beide betrachten sich als natürliche Feinde.
Einige wenige Zitate demonstrieren, was einige für den Unterschied beider Kasten halten:
"Der Attentäter," sagte er, "ist wie ein Musiker, ein Chirurg. Der Krieger ist wie ein Schlachter. Er ist verwüstender, blutrünstiger Flegel."
(Die Bestien von GOR, S. 413)
"Aber Attentäter sind so ausgedörrte Typen. Krieger sind genialer, begeisterungsfähiger."
(Die Bestien von GOR, S. 413)
"Ein Attentäter geht hinein und verrichtet seine Arbeit, dann kommt er ruhig wieder heraus." Sagte er. "Krieger erstürmen Häuser und verbrennen Türme."
(Die Bestien von GOR, S. 413)
"Das Schwert des Kriegers ist im Allgemeinen dem Heimstein gewidmet, das eines Attentäters dem Gold und dem Messer."
(Die Bestien von GOR, S. 136)
Die Kastenfarbe der Attentäter ist schwarz und sogar ihre Helme sind schwarz. Sie benutzen auch ein schwarzes Banner als ihr Symbol. Attentäter werden als "Killer" angesprochen und dies wird tatsächlich als Ehrentitel angesehen. Wenn ein Attentäter Lohn für eine Arbeit annimmt, bringt er eine zierliche und feine Markierung in Form eines Dolches auf seiner Stirn an. Man weiß nicht, welches Material zum Anbringen dieser Markierung dient. Mit dem Dolch auf der Stirn kann ein Attentäter frei in jede goreanische Stadt eintreten. Niemand wird ihn aufhalten oder versuchen, sich seiner Mission in den Weg zu stellen. Einige Leute, die den Dolch bemerken, befürchten, dass der Attentäter hinter ihnen her sein könnte. Herrscher von Städten verstärken oft ihre Verteidigung wenn sie die Anwesenheit eines Attentäters mit einem Dolch auf der Stirn bemerken.
Über die Kastengesetze der Attentäter ist wenig bekannt. Der Rückzug aus der Kaste wird von den Gesetzen verboten. Jeder der versucht aufzuhören, wird vermutlich solange gejagt, bis er getötet ist. Die Kaste möchte ihre Gesetze nicht außerhalb der Kastengemeinschaft enthüllt wissen. Die Kaste könnte Schlaumeier, die so etwas versuchen als Versager betrachten, die vernichtet werden müssen um die Integrität der Kaste zu wahren. Nach den Kastengesetzen ist jeder verpflichtet selbst zu töten. So kann man keinen Mord weitergeben. Dies hält die meisten auch davon ab, Sleen zum Töten einzusetzen, obwohl sich nicht alle Attentäter eng an die Richtlinien halten. Es gab Vorfälle, wo Attentäter Sleen zum Töten eingesetzt haben. Der Einsatz von Gift verstößt ebenfalls gegen die Kastengesetze, allerdings hält allein schon der Stolz die meisten Attentäter davon ab, Gift zu benutzen. Es gehört wenig Fähigkeit dazu, Gift einzusetzen und die meisten Goreaner betrachten Gift ohnehin als Waffe von Frauen. Obwohl es nicht gegen die Kastengesetze verstößt, sind die meisten Attentäter keine Tarnreiter. Sie reiten vielmehr Tharlarion, da es wenige Attentäter gibt, die ausgebildete Tarnreiter wären. Die meisten Attentäter tragen keine Geldbörsen wie die meisten Goreaner. Stattdessen besitzen sie kleine Taschen in ihrem Gürtel.
Die Waffe der Wahl der Attentäter ist die Armbrust. Eine Armbrust hat eine beträchtliche Durchschlagskraft und kann die meisten Schilde durchschlagen. Da sie eine langsame Schussfolge hat, beschießen die meisten Attentäter ein Opfer nicht mit einem Bombardement an Bolzen. Sie hoffen, mit nur einem einzigen eisernen Bolzen ihr Opfer töten zu können. Die Armbrust erlaubt ihnen, aus der Entfernung zuzuschlagen, was ihre Chance der Entdeckung zu entkommen erhöht. "Mehr als ein Triumph in einer goreanischen Stadt wurde durch den Bolzen eines Attentäters verdorben." (DieZauberer von GOR, S. 90) Attentäter erlernen auch den Gebrauch anderer Waffen wie Gladius, Messer und Speer.
"Scormus von Ar erinnerte mich an Männer aus der Kaste der Attentäter, wie sie manchmal sind, bevor ihre Jagd beginnt. Die Schneide muss scharf sein, die Entschlossenheit gnadenlos, der Killerinstinkt darf in keiner Weise abgestumpft sein." (Die Bestien von GOR, S. 88) "Scormus spielte wie ein Attentäter. Er war gnadenlos, und er kein Risiko ein." (Die Bestien von GOR, S. 88) Attentate sind im Allgemeinen gut geplante Ereignisse. Der Attentäter sammelt zunächst Informationen über sein gewähltes Opfer. Das erlaubt ihm, eine bessere Tötungsart zu wählen, eine die die größte Aussicht auf Erfolg hat und dem Attentäter erlaubt, hinterher zu entkommen. Das kann verlangen, dem Opfer zu folgen, um seine Gewohnheiten kennen zu lernen. Geschicklichkeit und Technik sind wichtig für Attentäter.
Niemand ist vor einem potentiellen Attentat sicher. Wenn jemand einen Groll gegen jemand hegt, kann er einen Attentäter engagieren. Attentäter töten sowohl Männer wie Frauen. Talena befürchtete, als sie Ubara wurde, einem Attentat zum Opfer zu fallen und Tarl Cabot bestätigte, dass das eine echte Möglichkeit für eine Frau in ihrer Position sei. Manchmal dienen Attentäter der Sache der Gerechtigkeit. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Attentäter, der engagiert wird einen "ersten" Tod zu verursachen und einem, der einen "zweiten" Tod verursachen soll. Bei einem "zweiten" Tod wird ein Attentäter eingesetzt um einen Mord zu rächen. Viele Goreaner akzeptieren die Rechtmäßigkeit eines "zweiten" Todes als ein notwendiges juristisches Werkzeug. Es scheint ein bestimmtes Vorgehen für die Anmietung eines Attentäters in solch einem Fall zu geben. In einem Abschnitt von Meuchelmörder von Gor verpflichtet ein Mann in einer schwarzen Robe mit einem weißen Streifen auf Brust und Rücken einen Attentäter um den Tod eines Kriegers zu rächen. Es wird klar, dass der Mann diese Robe speziell für diesen Zweck trägt. Es erscheint ebenso klar, dass die meisten Verträge mit Attentätern nur mündlich geschlossen werden. Man bezahlt den Attentäter und gibt ihm Informationen über das gewählte Opfer. Dabei gibt es wenig Formalitäten. Schriftliche Verträge sind nicht üblich, vermutlich wegen der Unfähigkeit vieler Goreaner lesen und schreiben zu können und auch, weil sie eine Spur aus Papier hinterlassen würden, um den Auftraggeber mit dem Attentäter in Verbindung zu bringen.
Es gibt nur drei wichtige Beispiele für Attentäter in den Büchern, obwohl eins davon tatsächlich Tarl Cabot in Verkleidung ist.
Pa-Kur ist ein Meister-Attentäter aus Ar der in GOR - die Gegenerde auftaucht. Er war ein schlanker großer Mann mit einem grausamen Gesicht und unergründlichen Augen. Pa-Kur war ein Experte der Armbrust und man sagt ihm nach, vielleicht der beste Schwertkämpfer von Gor zu sein. Aber er spielt kein Kaissa. Als die Eingeweihten die Kontrolle über Ar an sich rissen, entschloss sich Pa-Kur eine Armee aufzustellen um Ar zu erobern. Es gelang ihm, die militärischen Kräfte einer ganzen Anzahl von Städten für die Unterstützung seines militärischen Unternehmens zu sammeln. Er war schließlich erfolgreich und zwang die Eingeweihten, ihm die Stadt zu übergeben. Seine Herrschaft war allerdings ziemlich kurz, weil Tarl Cabot und andere kamen, um den Meister-Attentäter zu vertreiben. Tarl und Pa-Kur trafen sich zu einem aufregenden Duell auf dem Dach des Justizzylinders. Tarl erwies sich dabei als Meister des Schwertes. Statt sich der Gefangennahme zu stellen, sprang Pa-Kur von dem hohen Zylinder. Allerdings wurde sein Körper nie gefunden und sein Schicksal bleibt ein Geheimnis, das in den Büchern noch enthüllt werden muß. Eines Tages könnte Pa-Kur zurückkehren. Nach Pa-Kurs Niederlage wurden die anderen Attentäter, die ihn unterstüzt hatten gefangen genommen und zu Galeerensklaven gemacht. Attentäter wurden dann in Ar geächtet. Eine interessante Randerscheinung ist Pa-Kur's Name. "Kur" bedeutet im goreanischen "Bestie" aber es ist unbekannt, was "Pa" bedeutet.
In Attentäter von GOR verkleidet sich Tarl Cabot als Kuurus, ein Attentäter, um herauszufinden, wer ihn in Ko-Ro-Ba zu töten versuchte. Er färbt sich die Haare schwarz und trägt die schwarze Kleidung eines Attentäters. Dieses Buch sticht dabei heraus zu zeigen, wie die meisten Goreaner Attentäter betrachten, meist mit Angst und Hass. Es zeigt auch, dass ein Attentäter von einem Haus in genereller Funktion angemietet werden kann, ähnlich wie ein Leibwächter oder ein Unruhestifter. Kuurus wird wie ein Schwert vom Haus Cernus angestellt, obwohl er er Gold für ein Attentat angenommen hatte. Niemand hinterfragt seine hervorragenden Fähigkeiten mit dem Schwert. Es erscheint natürlich, dass ein Attentäter im Umgang mit dem Gladius geschickt ist.
In Die Bestien von GOR treffen wir den Attentäter, der Drusus heißt. Drusus arbeitet für die Kurii in ihrer Basis auf der polaren Eiskappe. Er versucht Carl Tabot im Duell zu töten, aber er versagt dabei. Später entscheidet er sich, sich an die Seite Tarls gegen die Kurii zu stellen. Er befreit sich von dem Einfluss der Kurii gut und deren Pläne werden zunichte gemacht. Dann eilt er mit Tarl Cabot in den Süden und wir wissen nicht was später geschah. Ein ungewöhnlicher Aspekt von Drusus ist, dass er dabei versagte, während der Ausbildung seinen besten Freund zu töten. Er war geschickter als sein Freund, aber er entschloss sich, ihn nicht zu töten. Dennoch wurde Drusus ein Attentäter. Dies ist höchst ungewöhnlich und ist vermutlich eine sehr große Seltenheit. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass sein Freund von anderen Attentätern getötet wurde, da er nicht gut genug war.
Attentäter im Rollenspiel
Die Verwendung von Attentätern im goreanischen Rollenspiel erfordert besondere Regeln, wenn man plausibel und realistisch einen Attentatsversuch ausspielen möchte. Attentäter haben das Potential im Rollenspiel missbraucht zu werden, wenn die Regeln nicht ordentlich durchdacht sind. Offensichtlich ist es unrealistisch und langweilig wenn Attentäter Dutzende von Spielern töten. Aber gleichzeitig sollte ein Attentat eine echte Bedrohung sein, so dass die Kaste online genauso gefürchtet ist, wie in den Büchern. So wird es zu einem Balanceakt, sorgfältig eine gute Mitte zu finden.
Im Allgemeinen sollten die Regeln für Attentäter bestimmte grundsätzliche Elemente enthalten. Zunächst sollten die grundsätzlichen Kampffähigkeiten gleich denen eines Kriegers sein. Die Bücher unterstützen dies und es hilft dabei den natürlichen gegensätzlichen Stand der beiden Kasten zu etablieren. Zweitens sollten Attentäter den Gesetzen ihrer Kaste folgen. Wenn ihnen erlaubt ist, gegen die Kastengesetze zu verstoßen, kann daraus ein Ungleichgewicht resultieren. Fast alle Attentäter folgen den Kastengesetzen. Es sollte einen sehr außergewöhnlich guten Grund geben, warum in einer bestimmten Situation ein Attentäter diese Gesetze ignoriert. Drittens müssen spezielle Regeln entwickelt werden, wie ein Attentatsversuch bewertet wird.
Attentate sind gut geplante Aktivitäten. Attentäter tauchen nicht plötzlich aus dem Nichts auf und töten Leute. Sie sind sehr erfahren und nutzen diese Erfahrung um ein Optimum an Gelegenheit zu wählen. Sie möchten nicht gefangen oder getötet werden. Deshalb sollte ein Attentäter seine Planung und Untersuchung eines vorgeschlagenen Attentats ausspielen. Er sollte alle Bereiche wo er Informationen über sein Opfer sammelt mitloggen. Vielleicht spricht er mit Freunden des Opfers und erfährt, dass das Opfer eine bestimmte Taverne oft besucht. Vielleicht spricht sein Opfer von einem bestimmten Abendspaziergang durch einen der örtlichen Parks. Nachdem man all diese Informationen gesammelt hat, sollte der Attentäter einen Plan entwickeln, wie er genau das Attentat durchführen will. Der Plan sollte auch Notfallpläne betrachten, die für den Fall einiger unvorhergesehenen Zwischenfälle gebraucht werden könnten. Dann erst, basierend auf der Erfahrung des Attentäters, seinen vorangegangenen Untersuchungen und dem Plan kann entschieden werden, welche Chance auf Erfolg der Attentäter haben kann. Eine Art von Schiedsrichter sollte über diese Chance entscheiden. Eine Methode um den Erfolg des Versuchs zu lösen, wie zum Beispiel eine Würfelvorgabe, kann dann gewählt werden.
Solch ein Vorgehen betont und verstärkt den Rollenspielaspekt des Attentäters. Bei einigen Online-Regeln für Attentäter spielen lediglich Würfel eine Rolle. Dabei gibt es kaum Rollenspiel und keine Planung oder Vorbereitung findet statt. Solchen Regeln fehlt Realismus und Plausibilität. Wir sollten immer bestrebt sein, unser Rollenspiel zu verbessern. Ordentliche Regeln können in dieser Angelegenheit helfen, während armselig geplante Regeln eher stören. Wir sollten immer nach dem Besten streben.
(Übersetzung von Phil)