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Goreanische Medizin (Schriftrolle 16)

(Gorean Medicine von Ubar Luther)

Die Heilerkaste ist eine der fünf hohen Kasten von Gor, die vierthöchste dieser Kasten. Die Kastenfarbe ist grün, deshalb tragen die meisten Ärzte grüne Tuniken. Obwohl es nicht ausdrücklich in den Büchern steht, erscheint es logisch, dass viele medizinische Fachrichtungen Unterkasten der Heilerkaste bilden. Geburtshelfer, Immunologen, Kinderärzte und andere würden echte Unterkasten der Heilerkaste ergeben. Manche anderen Spezialgebiete währen auf Gor nicht notwendig. Zahnärzte, Psychiater und Fachärzte für Alterskrankheiten werden auf Gor nur wenig gebraucht und würden von daher kaum Unterkasten ausbilden. Große Städte werden einen Zylinder der Heiler haben, wie es in Ar der Fall ist. Obwohl es nicht sehr detailliert beschrieben ist, wäre darin wohl ein Krankenhaus, Forschungslabore, eine Bücherei und Wohnquartiere für die Ärzte. Jede Stadt wird seinen eigenen hohen Rat der Heiler haben um bei der Leitung der Kaste in der Stadt mitzubestimmen. Jede Heilerkaste in jeder der unterschiedlichen Städte ist vom Ansatz her autonom.

Aber die Heiler der unterschiedlichen Städte finden Wege, um miteinander zu kommunizieren. Die Sardar-Messen, die vier wichtigsten Messen, die jedes Jahr in der Ebene unterhalb des Sardargebirges abgehalten werden, sind ein eindrucksvoller Ort für die Heilerkaste, wie auch für andere Kasten, um sich zu treffen und Informationen auszutauschen. Kastentreffen bieten die Möglichkeit, allgemeine, kastenübergreifende Dinge zu besprechen. Forschung kann ausgetauscht und verglichen werden. Neue Entdeckungen werden auf diesen Messen über ganz Gor verbreitet. Diese Messen sind sehr wichtig für die Ärzte auf Gor.

Die Heilerkaste ist eine der Kasten, in der sich viele Frauen tatsächlich in der Kastenarbeit engagieren. Allerdings können sich Frauen in vielen Städten nicht in vollem Umfang der Ausübung von Medizin widmen, bevor sie nicht zwei Kinder geboren haben. Dennoch ist dies kein Gesetz für alle Städte. Im Allgemeinen werden einem Mädchen im Alter von fünfzehn Jahren zwei Armbänder an das linke Handgelenk gegeben. Für jedes geborene Kind wird eins entfernt. Der Grund für diese Bedingung liegt darin, dass bekannt ist, dass professionell tätige Frauen dazu neigen, sich nicht fortzupflanzen. Würde man dies zulassen, würde es mit der Zeit die Qualität wie auch die Größe der Kaste beeinträchtigen. So hilft diese Regel, die Zukunft der Kaste zu sichern. Das Wohl der Kaste steht über dem des jeweiligen Individuums. Das Wohl einer großen Anzahl von Individuen ist wichtiger als das Wohl weniger Individuen. Das ist ein akzeptierter Grundsatz bei der Mehrheit der Goreaner. Bis eine Frau zwei Kinder geboren hat, bleibt sie in der Ausübung ihrer medizinischen Pflichten eingeschränkt, obwohl die Bücher nicht detailliert beschreiben, wie diese Einschränkungen aussehen. Es ist möglich, dass der Unterschied in etwa vergleichbar den hiesigen Unterschieden zwischen Arzt und Krankenschwester ist.

Leider wird die goreanische Medizin in den Büchern nicht sehr ausführlich beschrieben. Auf der einen Seite ist sie primitiver als die irdische Medizin. Goreaner besitzen keine Computer um ihnen bei Forschung und Diagnose zu helfen. Sie besitzen allerdings viele diagnostische Geräte, die ohne die Hilfe eines Computers arbeiten. Allerdings ist die goreanische Medizin auf der anderen Seite viel weiter fortgeschritten, als die irdische. Gor hat viele hochwirksame Seren und Drogen entwickelt, von denen die Erde nur träumen kann. Und sie entwickelten diese ohne die Hilfe von Computern. Die Entscheidung, was in der goreanischen Medizin zulässig ist oder nicht, fällt wegen des Mangels an Informationen zu diesem Thema in den Büchern schwer.

Krankheitsprävention ist ein Gebiet auf dem die goreanische Medizin die irdische weit überholt. Krankheiten sind auf Gor weitgehend unbekannt, bis auf einige sehr furchtbare wie Dar-Kosis oder die Bazi-Pest. Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Krankheiten heilbar sind.

Dar-Kosis ist eine hochansteckende, vernichtende Krankheit und in vieler Hinsicht mit Lepra vergleichbar. "Dar-Kosis" bedeutet "Heilige Krankheit" und wird auch "Heilige Bedrängnis" genannt, obwohl dieser Name selten benutzt wird. Die von der Krankheit Betroffenen sind als die Bedrängten bekannt. Sie ist hochansteckend und die Betroffenen müssen gelbe Roben als Zeichen ihrer Erkrankung tragen. Viele der Erkrankten schlagen auch periodisch ein Holzgerät, um die Leute zu warnen und auf Abstand zu halten. Durch diesen Umstand haben die Erkrankten eine große Bewegungsfreiheit, obwohl sie riskieren, gesteinigt zu werden, wenn sie sich einer Stadt nähern. "Diejenigen, die von der Krankheit infiziert sind, werden vom Gesetz als tot betrachtet." (Die Meuchelmörder von GOR, S. 266) Das hat wichtige gesetzliche Auswirkungen. Eine freie Gefährtenschaft wäre beendet. Jedes Testament träte in Kraft. Die Betroffenen verlieren alles. "Die Betroffenen sind tot. Die Betroffenen haben keinen Namen." (Tarnreiter von GOR, S. 151)

Die Eingeweihtenkaste glaubt, dass Dar-Kosis ein Instrument der Priesterkönige sei, um diejenigen zu bestrafen, die ihnen missfallen. Darum sind die Betroffenen für die Priesterkönige heilig und es wäre Ketzerei, ihr Blut zu vergießen. Interessanterweise wird die Steinigung nicht als Ketzerei verstanden. Die Eingeweihten haben Pferche geschaffen, wo die Betroffenen in freiwilliger Gefangenschaft leben können. Sie werden von Tarnreitern mit Essen und Trinken versorgt, die diese Güter in die Pferche abwerfen. Ist ein Betroffener einmal im Pferch, darf er ihn nie mehr verlassen. Da sie als heilige Krankheit betrachtet wird, erlauben die Eingeweihten den Heilern nicht, eine Medizin gegen sie zu entwickeln. Es gibt wenig Gegenliebe zwischen Heilern und Eingeweihten.

Einige Jahre vor den Ereignissen in Die Meuchelmörder von GOR, versuchte eine Gruppe von Ärzten in Ar eine Medizin zu finden. Flaminius, der Anführer der Kaste, leitete das Forschungsprogramm. Die Ärzte züchteten einen Urt-Stamm, der gegen Dar-kosis immun war. Sie entwickelten aus dem Urt-Blut ein Serum. Nach einer Injektion mit diesem Serum konnten andere Tierarten nicht mehr von der Seuche infiziert werden. Allerdings gab es seinerzeit einen Verräter. Die Eingeweihten forderten die Ärzte auf, die Forschungen einzustellen, aber diese lehnten ab. Die Eingeweihten wandten sich an Marlenus, aber er weigerte sich, etwas zu unternehmen. Kurz darauf stürmte eine Gruppe Bewaffneter den Heiler-Zylinder. Sie beschädigten ihn, brannten die Forschungsetagen nieder, töteten einige Ärzte und vernichteten den größten Teil der Forschungsarbeiten. Dies brachte die Forschung für mehrere Jahre zum erliegen. Flaminius erlitt Verbrennung über mehr als die Hälfte seines Körpers und wurde fast zum Trunkenbold. Nach den Ereignissen in Die Meuchelmörder von GOR kehrte er zu seinen Forschungen über Dar-kosis zurück.

Die Bazi-Pest, auch als Pocken bekannt, ist eine tödliche, sich schnell ausbreitende Krankheit mit keinem bekannten Gegenmittel. Die Symptome umfassen unter anderem Pusteln über den ganzen Körper und eine Gelbfärbung der weißen Teile des Auges. Die Pocken werden von Läusen übertragen. Einige Menschen sind immun dagegen, andere erkranken nur leicht. Wieder andere sterben schnell. Sklaven, die erkranken werden im Allgemeinen getötet. Bazi wurde vor einigen Jahren von der Pest heimgesucht und sein Hafen wurde von der Händlerkaste für zwei Jahre geschlossen. Die Pest verzehrte sich nach achtzehn Monaten selbst. Nach den Ereignissen von Die Erforscher von GOR hat sich Bazi immer noch nicht von der ökonomischen Katastrophe dieser Schließung erholt. In Schendi untersuchen Ärzte immer noch einlaufende Schiffe nach Zeichen der Seuche. Gieron und Sajel sind Drogen, die in Kombination die physischen Aspekte dieser Seuche hervorrufen können, ohne tatsächlich Schaden anzurichten. Gieron verursacht eine Gelbfärbung der weißen Anteile des Auges und Sajel produziert einfach Pusteln.

Zahnärztliche Tätigkeiten werden auf Gor selten ausgeführt oder gebraucht. Wegen ihrer Seltenheit, entsteht so auch keine Unterkaste. Es gäbe nur unzureichend Arbeit für solche Spezialisten. Löcher in Zähnen sind wegen der einfachen Ernährung und dem Mangel an emotionalem Stress, an Schuldgefühlen oder Sorgen auf Gor selten. Die Mundhöhlen von Sklavinnen werden von potentiellen Käufern oft begutachtet, um zu sehen, ob das Mädchen Zahnfüllungen hat. Wegen der Seltenheit zahnärztlicher Tätigkeit auf Gor wäre das ein Zeichen, dass das Mädchen von der Erde kommt.

Ärzte haben Maschinen, um Blut, Urin, Gewebe, Haare und andere Proben zu untersuchen. Sie haben eine Maschine, die einem Mikroskop ähnelt. Viele der Untersuchungen und Instrumente ist dem vergleichbar, was man in einer ärztlichen Praxis der Erde finden würde. Sie benutzen Energiekugeln, trotz des hohen Preises, um besseres Licht für ihre Arbeit zu haben. Ärzte haben zahlreiche Drogen zur Verfügung, die sehr häufig injiziert werden. Zahlreiche andere werden oral gegeben. Obwohl einige Online-Goreaner glauben, dass goreanische Ärzte eher Kräuterhexen sind, benutzen diese sehr fortschrittliche Medikamente. Viele der Drogen werden aus Kräutern und Pflanzen gewonnen, aber nur selten werden diese Kräuter und Pflanzen direkt am Patienten angewendet. Und wie die Ärzte der Erde Latein sprechen, machen die goreanischen Ärzte ihre Aufzeichnungen in altertümlichen Goreanisch.

Vergessen Sie nicht, dass wir über die Heilerkaste sprechen, die in großen Städten existiert. In einigen der weniger zivilisierten Gebieten von Gor, wie den Barrens, der Ebene von Turia und den Dschungeln um Schendi gibt es die Kaste nicht. In diesen Gebieten ist die Medizin sehr viel primitiver. Es gibt keine medizinischen Geräte oder fortschrittliche Medikamente. Man verlässt sich mehr auf natürliche Heilmittel wie Kräuter und Pflanzen. Diese Heiler sind schon eher Kräuterhexen.

Die Ärzte haben einige Drogen entwickelt, die in ähnlicher Absicht von Sklavenhändlern und auch anderen benutzt werden. Einfangungsduft ist vergleichbar mit Chloroform. Es ist eine Flüssigkeit, mit der ein Tuch benässt wird, das über Mund und Nase einer Person gedrückt wird. Es macht eine Frau in fünf Ihn bewusstlos. Sie wird sich nur für ein oder zwei Ihn wild winden und dann schwerfällig werden, bevor sie zusammensackt. Bei einem Mann könnte es etwas länger dauern. Betäubungspfeile, die entweder geworfen oder mit denen gestochen werden kann können mitunter auch verwendet werden, auch wenn es etwas länger dauert, bis die Wirkung eintritt, ungefähr vierzig Ihn. Tassa-Pulver ist ein rötliches Pulver, das jemanden bewusstlos machen kann. Es ist geschmacklos und sollte mit etwas rotem Wein gemischt werden, da man es in Wasser bemerken würde. Freien Frauen gibt man den Rat, mit Fremden keinen roten Wein zu trinken, denn man weiß nie, was darin sein könnte.

Sklavenwein ist ein goreanisches Antikonzeptivum und viel effektiver als jedes von der Erde. Frauen trinken es in flüssiger Form und sind gegen Empfängnis geschützt. Es wirkt fast augenblicklich. Für Sklavinnen wird es absichtlich bitter gehalten, aber für freie Frauen kann man es süßen. Der aktive Inhaltsstoff in Sklavenwein ist Sip-Wurzel. In roher Form kann Sip-Wurzel gekaut werden und als Antikonzeptivum benutzt werden. Die rohe Wurzel ist bitter, was man auch in der flüssigen Form durchschmecken kann. Als Wurzel eingenommen hält der Effekt drei bis vier Monate an. Die roten Wilden in den Barrens benutzen Sip-Wurzel in roher Form. Es ist wahrscheinlich, dass andere wenig zivilisierte Kulturen es ähnlich machen. In konzentrierter flüssiger Form bleibt die Wirkung von Sklavenwein zeitlich unbegrenzt. Das war nicht immer der Fall. Zu Beginn der Gor-Serie wirkte Sklavenwein nur ungefähr einen Monat. Aber seit Blutsbrüder von GOR hat sich die medizinische Technologie weiterentwickelt und die Wirkung hält ohne Begrenzung an. Trotz dieser Tatsache geben viele Herren ihren kajirae Sklavenwein ein bis zweimal im Jahr. Man tut dies aus Tradition und um das Mädchen daran zu erinnern, dass sie eine Sklavin ist. Die Wirkung von Sklavenwein kann durch ein spezielles Mittel aufgehoben werden, ein Gegenmittel, das man Zuchtwein oder Zweiten Wein nennt. Es ist ein weiches und süßes Getränk. Sein aktiver Wirkstoff ist ein Auszug aus der Teslik-Pflanze.

Es gibt keinen Beweis in den Büchern, dass Sklavenwein eine Abtreibung oder eine Fehlgeburt verursachen könnte. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, dass er schädlich für eine schwangere Frau wäre. Kinder sind für Goreaner sehr wichtig und eine Abtreibung würde gegen alles stehen, woran sie glauben. Freie Frauen mögen ihre Kinder nach der Geburt verkaufen, aber sie würden keine Schwangerschaft abbrechen.

Das Meisterstück goreanischer Medizin sind die Stabilisierungsseren. Diese Seren sind eine lebensverlängernde Behandlung. Sie wurden vor fünfhundert Jahren von den Heilerkasten in Ko-ro-ba und Ar entwickelt und auf den Sardarmessen an andere Ärzte weitervermittelt. Das Altern wurde als Krankheit und nicht als unabwendbares Schicksal betrachtet. Jahrhunderte der Forschung flossen in die Forschung für ein Mittel gegen das Altern. Unglücklicherweise bedeutete dies, dass die Erforschung anderer Krankheiten vernachlässigt wurde. Viele Menschen, die anfällig für diese anderen Krankheiten waren, starben während dieser Zeit. Da nur die Widerstandsfähigsten überlebten, trug dies dazu bei, den Stamm zu stärken. Einige Krankheiten starben aus und andere wurden später heilbar, nachdem die Stabilisierungsseren entwickelt worden waren.

Die Wirkung der Seren ist eine endgültige, teilweise Veränderung bestimmter genetischer Strukturen, die zu einer unbegrenzten Zellerneuerung ohne ein Verfallmuster führt. Sie wirken bei jedem Menschen unterschiedlich und versagen bei einigen seltenen Gelegenheiten. Bei einigen sehr wenigen Menschen verbraucht sich der Effekt nach einigen hundert Jahren und beschleunigt manchmal sogar das Altern. Sie sind sogar in der Lage, an Nachkommen vererbt zu werden. Die ersten Seren waren noch unausgereift, aber sie wurden mit den Jahren sorgfältig verfeinert. Die Priesterkönige besitzen bessere Seren, aber sie sind ausschließlich für ihre eigene Verwendung vorbehalten. Die Goreaner betrachten es als Recht jedes Menschen, egal ob frei oder versklavt, barbarisch oder zivilisiert, die Seren zu erhalten. Sie enthalten sie niemandem vor. Die Seren werden in einer Reihe von vier Injektionen gegeben, eine Injektion pro Tag an vier Tagen nacheinander. Sie werden in der Taillengegend im Rücken appliziert, oberhalb der linken Hüfte. Am fünften Tag kann eine Probe genommen werden, um zu sehen, ob die Wirkung begonnen hat. Matthew Cabot ist die einzige bekannte Person in den Büchern, die von den Seren profitiert hat. Er kam vor über 600 Jahren nach Gor.

Die Bücher erwähnen kurz eine Anzahl von anderen Drogen und Medikamenten, die auf Gor benutzt werden. Abführ- und Brechmittel finden Anwendung. Als etwas natürlicheres Abführmittel kann man die Blätter des Brak-Busches kauen. Ein Arzt mischte einmal verschiedene Pulver, jedes in einem eigenen Kelch mit Wasser und gab sie einer neuen Sklavin von der Erde. Die Gründe dafür wurden nicht erklärt, obwohl es denkbar ist, dass er sie gegen Krankheiten impfen wollte. Er verabreichte gleichzeitig die Seren. Es gibt eine andere Droge in flüssiger Form, die ein Hypnotikum darstellt. Es entspannt und führt zu einem veränderten Bewusstseinszustand. Man kann Einzelheiten aus dem Gedächtnis zurückrufen, die versteckt sind und wird anfällig für Beeinflussungen. Ein Tuchuk gab einmal ein dunkles, bläuliches Pulver in eine bernsteinfarbene Flüssigkeit. Er ließ eine Sklavin davon trinken und sie schlief ein. Sklaventunke ist eine Droge, die wie Flohpulver verwendet wird. Viele Häfen verlangen, dass alle Sklaven, die ein Schiff verlassen, zunächst in Sklaventunke getaucht werden, um alle Parasiten abzutöten, von denen sie möglicherweise befallen sein könnten. Es gibt sogar Drogen für Tiere, wie Beruhigungsmittel oder dämpfende, einschläfernde Drogen.

Der Sklavenstab war eine gemeinsame Erfindung der Heiler- und der Häuserbauerkaste. Die Heilerkaste trug ihr Wissen um die Schmerzleitungen der Menschen, das Netzwerk der Nervenenden bei. Die Häuserbauer brachten ihr Wissen über Prinzip und Technik entwickelt für die Leuchtkugeln ein. Der Sklavenstab gleicht dem Tarnstab, aber er wurde zum Gebrauch bei Menschen verändert. Er hat einen Schalter und eine Wählscheibe. Die Wählscheibe variiert die Stärke von unangenehm bis zu sofort tödlich. Wenn eine Person getroffen wird, sendet der Stab einen Schleier gelber Funken aus. Steht die Wählscheibe auf tödlich, glüht die Spitze sehr heiß und es fällt schwer, sie anzusehen. Da er sehr teuer ist, wird er mit Ausnahme von Sklavenhändlern fast nicht benutzt und ist in vielen Städten unbekannt.

Eine verbreitete Aufgabe von Heilern ist es, sich um verletzte Krieger zu kümmern. Sie reinigen, sterilisieren und verbinden Wunden. Bei kleineren Wunden erhält der Heiler ein Tarsk-Bit für seine Dienste. Das ist die einzige Stelle, wo ein Preis oder Lohn für einen Heiler erwähnt wird. Ärztliches Klebeband wird erwähnt aber nicht beschrieben. Nahtmaterial und Wundnähte sind vermutlich sehr verbreitet, aber werden in den Büchern nie erwähnt. Obwohl Gipsverbände auch nicht erwähnt werden, ist es wahrscheinlich, dass es sie gibt. Gipsverbände sind leicht zu machen. Chirurgie wird von den Ärzten durchgeführt, obwohl keine Überwachung durch Computer möglich ist. In den meisten Fällen werden Heiler auf Gor Wunden wie jeder Arzt der Erde behandeln.

Es gibt wenig Kühlräume auf Gor. Eis ist meist ein Luxusgut, besonders im Sommer. Eisblöcke werden im Winter aus Seen geschnitten und in Eishäusern unter Sägemehl gelagert. Ärzte könnten Kühlräume für bestimmte medizinische Vorräte gut brauchen. Es ist anzunehmen, dass ein Ort wie der Heilerzylinder einen Kühlraum hat. Die Lagerung bestimmter medizinischer Materialien wäre wichtig genug, um den teuren Preis in Kauf zu nehmen. Eine kleine Arztpraxis wird aber nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, einen eigenen Kühlraum zu betreiben.

Plastik gibt es auf Gor. Obwohl es kaum in den Büchern erwähnt wird, ist es vorhanden. Viele Goreaner würden Plastik nicht verwenden, da es kein natürliches Material ist. Sie ziehen Holz, Stein und Metall vor. Ärzte sind vermutlich eher geneigt, es in ihrer Praxis zu verwenden.

Goreanischen Heilern begegnen selten anderen Problemen als den auch auf der Erde üblichen. Herzanfälle und Probleme mit Cholesterin sind sehr selten. Gelegentliche Gymnastik und eine fettarme Ernährung schützen davor. Ohne die massive Technologie und die Schadstoffe der Erde sind auch viele Krebsformen selten auf Gor. Psychiater und Psychologen könnten auf Gor fehlen, denn die meisten Menschen scheinen ziemlich zufrieden mit ihrem Schicksal zu sein. Manchmal werden Heiler mit psychologischen Fragen konfrontiert, obwohl das nicht üblich ist. Zum Beispiel fragen freie Frauen mitunter was sie gegen ihre Frigidität tun können. Die Standardantwort ist oft der Rat, Sklaventänze zu erlernen. Goreaner akzeptieren problemlos das Kastensystem und die Einrichtung der Sklaverei. Die meisten Goreaner sind glücklich und ausgeglichen. Insgesamt führen Goreaner ein gesünderes Leben als die Menschen der Erde.

Einige Sklavinnen können medizinische Fähigkeiten besitzen. Im Allgemeinen waren diese Frauen einmal Mitglied in der Heilerkaste und wurden später versklavt. Es wäre ungewöhnlich, wenn eine Sklavin nach ihrer Versklavung eine medizinische Ausbildung erhielte. Wenn sie überhaupt etwas dieser Art lernen würde, wären es nur sehr basale Fähigkeiten. Goreaner würden keine fortgeschrittene medizinische Ausbildung an eine einfache Sklavin verschwenden. Wenn eine frühere Heilerin versklavt worden ist, entsteht die Frage, ob sie noch medizinisch praktizieren darf oder nicht. Man erinnere sich, dass sie keiner Kaste mehr angehört. Sie ist kein Mitglied der Heilerkaste mehr, obwohl sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügt. Viele Goreaner würden nicht von einer Sklavin behandelt werden wollen. Einige könnten die Sklavin sogar fürchten, besonders wenn es um chirurgische Fragen geht. Der Besitzer der Sklavin ist allerdings derjenige, der vermutlich entscheidet, ob sie ihre medizinischen Fähigkeiten anwenden darf.

Hier noch einige kurze Bemerkungen zu anderen medizinischen Themen

Kinder auf Gor werden gestillt, nicht mit der Flasche ernährt. Es gibt einen Abschnitt über eine verschleierte Frau in einer Robe in Tor, die ihr Baby in ihrem Umhang trug und säugte.

Menstruation wird in den Büchern erwähnt. Es gibt einen Abschnitt, der einen Brauch der Frauen bei den roten Wilden beschreibt. Sie tragen ihr Haar gewöhnlich als Knoten auf dem Kopf gebunden. Während der Menstruation tragen sie jedoch ihr Haar offen.

Die Möglichkeiten zum Rollenspiel springen bei etwas Kreativität hervor. Es sieht so aus, dass die meisten Online-Heiler ständig im Dienst sind und von Notfall zu Notfall hetzen. Sie werden in fremde Story-Lines hineingezogen und folgen kaum ihrer eigenen. Weil es eine fremde Story-Line ist,  bestimmt im Allgemeinen der andere darüber, wo es langgeht und was passieren wird. Die Heiler halten einfach die Wünsche des Anderen aus. Obwohl dies ein notwendiger Teil des Rollenspiels ist, bleibt es auch aufregend, das Zentrum seiner eigenen Story-Line zu bleiben. Welche anderen Möglichkeiten bestehen für einen Heiler?

Forschung kann ein spannendes Feld sein. Die Suche nach einer Heilung für Dar-Kosis oder die Bazi-Pest kann eine herausfordernde Geschichte werden. In beiden Fällen gäbe es eigene Hindernisse. Bei der Dar-Kosis bekäme man es mit ärgerlichen Eingeweihten zu tun, die versuchen würden, die Forschung zu stoppen, wenn sie davon erführen. Forschung, um bestehende Heilmittel zu verfeinern oder zu verbessern ist ebenfalls eine Möglichkeit. Man beachte, wie Sklavenwein über die Zeit der Serie verbessert wurde. Forensik ist ein weiteres Betätigungsfeld mit Potential. Autopsien durchzuführen und forensische Untersuchungen zu machen, um Verbrechen aufzuklären kann zu mannigfaltigen Rollenspiel-Möglichkeiten führen. Wurde dieser Mann vergiftet oder starb er einfach an einem Aneurysma?

Ich habe eine Kurzgeschichte eingefügt, die einen Arzt betrifft und eine interessante Story-Line hat. Ich hoffe, dass sie Ihnen gefällt: Ziel Erde von Ubar Luther

(Übersetzung von Phil)

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