Die Kurii (Schriftrolle 13)
(The Kurii von Ubar Luther)
"Ein Lebewesen, das weder Hass, noch Lust oder Terror kennt, vermute ich, wäre ungeeignet die Kur oder die Menschen zu verstehen."
(Die Stammeskrieger von GOR, S. 218)
Gor ist nicht sicher. Ebenso wenig wie die Erde. Eine außerirdische Rasse, die Kurii, möchten beide Welten erobern. "Kurii" ist eine goreanische Verballhornung ihres eigenen Namens für sich selbst und heißt im goreanischen "Monster". "Kur" ist der Singular dieses Wortes. Sie werden manchmal von weniger mit ihnen Vertrauten auch "Die Anderen" genannt. Es gibt zwei wesentliche Arten von Kurii, diejenigen von den Stahlwelten und die, welche auf Gor leben, also einige, die nach mehreren Generationen Eingeborene von Gor geworden sind. Die Kurii sind der große Feind innerhalb der goreanischen Buchreihe und dienen als Bösewichte in einer deutlichen Anzahl der Romane.
Die Kurii hatten über ungefähr einhunderttausend Jahre eine Zivilisation, sehr viel länger also als die Menschheit. Die Legenden der Kurii berichten, dass sie vor vielen tausenden von Jahren die Lebensmöglichkeiten auf ihrem Heimatplaneten in mörderischen Kriegen vernichteten. Es wird kein Grund für diese furchtbaren Kriege untereinander genannt. Ihre Sonne war ein gelber, mittelgroßer Stern mit einem Planetensystem, das klein genug war um Leben zu entwickeln und groß genug eine bequeme Lebenszone zu haben. Vor vielleicht vierzigtausend Jahren besaßen die Kurii die Fähigkeit zu Reisen durch den tiefen Raum.
Ungefähr zu dieser Zeit kamen die Kurii auf der Suche nach einer neuen Heimat in unser Sonnensystem. Es wird nichts davon erwähnt, welche Raumschiffe sie benutzten und wie es ihnen gelang unser System zu erreichen. Wir wissen weder wie weit noch wie lange die Kurii reisten bis sie hier ankamen. Wir wissen auch nicht, bei wie vielen anderen Sonnensystemen sie anhielten, bevor sie sich für unser System entschieden. Ebenso wenig wissen wir, ob sie immer noch die Möglichkeit haben, von Stern zu Stern zu reisen. Wenn sie ihnen verloren gegangen ist, könnte dies erklären, warum sie solange im Solarsystem blieben und eine Schlacht schlugen, die sie so oft verloren haben.
Als sie im Solarsystem ankamen, traten die Kurii in Kontakt mit den Priesterkönigen und das Ergebnis war Krieg, der seit fast zwanzigtausend Jahren andauert. Wir haben keine Informationen über diesen ersten Kontakt. Wir wissen nicht, wie die Priesterkönige anfänglich die Kurii behandelten. Auch ist unbekannt, ob die Kurii von Anfang an auf Waffengewalt trafen, oder ob sie es waren, die sie zuerst anwendeten. Auf der Grundlage unseres Wissens über die beiden Rassen ist es wahrscheinlicher, dass die Kurii die ursprünglichen Aggressoren waren. Sie wurden elf Mal aus dem Solarsystem vertrieben und kehrten immer irgendwann wieder zurück. Sie vermeiden engen Kontakt zu den Schiffen der Priesterkönige, da sie wissen, dass ihre Schiffe der überlegenen Waffentechnologie der Priesterkönige nicht gewachsen sind.
Warum haben die Kurii nicht aufgegeben und sind an einen anderen Ort gegangen? Sie sind seit zwanzigtausend Jahren erfolglos, eine sehr lange Zeit. Gibt es nur wenige Planetensysteme, die ihrer Biologie Lebensraum bieten? Sind sie einfach nur so starrköpfig, dass sie immer nach Erfolg streben, egal wie viele Niederlagen sie ertragen müssen? Haben ihre Raumschiffe die Fähigkeit für intergalaktische Reisen verloren? Ist ihnen der nötige Treibstoff dafür ausgegangen? Haben sie unbekannte, verborgene Interessen auf Gor? Viele Fragen und keine Antworten.
Die meisten Kurii leben in ihren Raumschiffen, Stahlwelten, die Herrenschiffe (Master Ships) genannt werden. Jedes Schiff ist fast ein künstlicher Planet mit einigen Pasang Durchmesser. Die Stahlschiffe warten in der Nähe des Jupiter, der von den Goreanern Hesius genannt wird. Über tausende von Jahren hatten die Kurii Gor in Ruhe gelassen, haben aber in letzter Zeit angefangen, sich für Gor zu interessieren. Obwohl sie den Priesterkönigen zahlenmäßig mehr als tausendfach überlegen sind, gelingt es den Priesterkönigen sie mit ihrer führenden Technologie sie fernzuhalten. Die Raumschiffsensoren der Kurii könnten ihr Gegenmittel gegen die Priesterkönige sein. Die Waffen der Kurii sind, obwohl primitiv, auf Entfernungen bis zu einhunderttausend Pasang, also ungefähr siebzigtausend Meilen, effektiv. Die Expeditionen der Priesterkönige um die Kurii zu vertreiben sind teuer, gefährlich und schwierig. Deshalb ergreifen die Priesterkönige nur wenig direkte Initiative gegen die Schiffe der Kurii. Sie bevorzugen eine eher defensive Taktik. Die Kurii haben nie einen Priesterkönig getroffen oder gefangen. Da sie über die Fähigkeiten der Priesterkönige kaum etwas wissen, zögern sie Gor voll anzugreifen.
Über die Jahre sind einige Schiffe der Kurii auf Gor abgestürzt. Die Priesterkönige zerstören die Schiffe, kümmern sich aber nur sehr wenig über Kurii, die aus diesen Schiffen entkommen konnten. Solange sie sich an die Technologie- und Waffengesetze halten, wird ihnen erlaubt, auf Gor zu bleiben. Im Allgemeinen degenerieren diese Kurii schnell in Barbarei und Anarchie. Einige Kurii leben seit mehreren Generationen auf Gor und wissen kaum etwas über die Stahlwelten. Meist leben sie in abgelegenen Gegenden Gors, wie den Eiswüsten des Nordens. Die Kurii aus dem kalten Norden leben in Feldunterkünften, die aus Häuten und Fellen bestehen, die über kleine gebogene Baumstämme gezogen sind. Kurii schlafen nicht gern im Freien. Im offenen Gelände graben sie sich in den Boden. Diese nördlichen Kurii sind mit großen Äxten bewaffnet. Kurii mit weißem Fell werden von den Roten Jägern des Polarbeckens "Eismonster" genannt. Diese jagen von Eisschollen und fühlen sich im Gegensatz zu anderen Kurii zu Wasser hingezogen. In den Barrens und der Tahari gibt es nur wenige Kurii, weil es dort wenig Deckung gibt, die Sommerhitze zu groß wird und das Wild im Winter knapp wird.
Die Größe der Kurii schwankt zwischen sieben und neun Fuß (2,1 und 2,7m) in der Höhe und das Gewicht zwischen siebenhundert und neunhundert Pfund. Ihre Arme sind länger und dicker als die Beine. Ihre Bizeps haben meist einen Durchmesser von acht Inch (20 cm), die Handgelenke von 5 Inch (13 cm). Ihre Hände haben Krallen und wirken wie Klauen mit sechs Fingern, die über zusätzliche Gelenke verfügen, fast wie Tentakel. Die Krallen der Hände sind meist abgefeilt, um den besseren Zugriff auf Werkzeuge und technische Geräte zu erlauben. Die meisten Kurii sind rechtshändig, da die linke Hemisphäre ihres Gehirns dominant ist. Ihre Hinterbeine haben einen Durchmesser von acht bis zehn Inch (20 - 25 cm). Obwohl ihre Beine kurz sind können sie mit Hilfe der Arme auf allen Vieren sehr schnell vorankommen, ähnlich wie Affen. Auf kurze Entfernungen können sie selbst ein Tarsk überholen. Sie sind auch ausgezeichnete Kletterer. Die Klauen ihrer Füße können eingezogen werden, werden üblicherweise nicht gekürzt und haben eine Länge von etwa 4 Inch (10 cm). Die häufigste Fellfarbe ist ein dunkles Braun, obwohl man auch Rotbraun, Schwarz und Weiß findet. Eine weiße Fleckung in der Fellfarbe deutet meist auf eine Krankheit hin.
Ihre Köpfe haben den Durchmesser der Brust eines großen Mannes und besitzen einen Mund, der groß genug ist den Kopf eines Mannes aufzunehmen. Der Mund enthält zwei Reihen von Zähnen, von denen vier als Eckzähnen herausragen. Die oberen Eckzähne sind lang und gebogen. Die Zunge ist dunkel. Ihre Augen sind groß und rund, mit schwarzen Pupillen und gelber Kornea. Sie können ausgezeichnet im Dunklen sehen und ihre Augen stellen sich schneller auf Veränderungen der Helligkeit ein, als menschliche Augen. Die Ohren sind groß, breit und spitz. Sie können flach nach hinten an den Kopf angelegt werden. Die Schnauze ist breit und lederartig mit zwei schlitzförmigen Nasenöffnungen. Ihre Spürfähigkeit, bezogen auf Geruch und Gehör ähnelt der eines Larl, ist aber nicht so gut wie die des Sleen.
Ihr Blut ist rot, besitzt aber einen sehr hohen Salzanteil, der als Lösungsmittel für Eiweiß fungiert. Dadurch können sie riesige Mengen an Fleisch verzehren, die einen Menschen töten würden, wenn er sie essen würde. Auch besitzen sie einen zweiten Magen, einen Lagerplatz, an dem die Nahrung nicht verdaut wird. Die Nahrung kann willentlich in den richtigen, den chemischen Magen übergeben werden. Meist tragen sie keine großen Mengen an Nahrung oder Wasser mit sich, es sei denn, sie erwarten eine Zeit des Mangels. Zusätzliche Nahrung stellt eine Gewichtsbelastung dar, die ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Kurii haben eine gute Stoffwechselkontrolle und können willentlich ihre Verdauung verlangsamen und beschleunigen.
Sie kommunizieren mit rumpelnden, knurrenden, brummenden und fast schon an Gebrüll erinnernden Tönen. Obwohl es sich am Anfang wie Tierlärm anhört, formt sich bei intensivem Zuhören der Rhythmus einer Sprache daraus. Die Phoneme der Kurii entziehen sich zum größten Teil einer Darstellung innerhalb des menschlichen Alphabets. Kein bekannter Goreaner spricht die Sprache der Kurii. Diese wiederum finden es schwierig, Goreanisch zu sprechen und die meisten können es nicht. Wenn sie es sprechen ist es lediglich eine furchtbare Annäherung. Es tut ihnen nicht wirklich weh, Goreanisch zu sprechen, es ist nur sehr schwierig für sie, es zu tun. Sie bevorzugen den Einsatz von Übersetzungsgeräten, wenn sie mit Goreanern zu tun haben. Dadurch entsteht eine flache, mechanische Form der Sprache, die oft abgehackt und linkisch klingt. Übersetzungsgeräte sind dafür bekannt, dass sie wegen der Grenzen ihrer Übersetzungsfähigkeit zuweilen zu wörtlich sind.
Kurii teilen sich in vier Geschlechter: Dominante, Nichtdominante, Eierträger und Blut-Ammen. Die Hierarchie ist dabei folgende: Dominante, Eierträger, Nichtdominante und Blut-Amme. Die Dominanten sind grob vergleichbar mit dem menschlichen Mann. Ihr Instinkt gibt ihnen vor, am Töten teilzunehmen und zu begatten. Die meisten neugeborenen Kurii sind Dominante, aber viele überleben das Töten nicht. Nichtdominante sind Dominante, die nicht am Töten oder Begatten teilnehmen. Nichtdominante werden von den Dominanten verachtet und gehasst. Dennoch verwandelt sich ein Nichtdominanter mitunter, wenn nicht genug Dominante vorhanden sind oder er unter Stress gerät, in einen Dominanten. Eierträger, auch Empfänger genannt, sind das Geschlecht, das von den Dominanten befruchtet wird. Sie ähneln grob menschlichen Frauen. Sie können mehrfach befruchtet werden, etwa einmal im Monat, was zu einer hohen Reproduktionsrate führt. Ein Eierträger ist kleiner als ein Dominanter und nimmt nicht am Töten teil. Kurz nach einer Befruchtung, innerhalb eines Monds, legt der Eierträger das befruchtete Ei in eine Blut-Amme ab. Blut-Ammen, auch Träger genannt, sind im Wesentlichen Brutmaschinen. Sie sind faul, unbeweglich und großmäulig. Sie befestigen sich an harten Oberflächen. Ein Ei entwickelt sich in ihrem Körper und das Ungeborene erhält Blut vom Träger. Einige Monate später reißt sich das Baby vom Träger los, den es dabei wahrscheinlich tötet.
Der neugeborene Kur wird dem ersten Eierträger oder Nichtdominanten folgen, den er sieht und Blut-Ammen ignorieren. Wenn er einen Dominanten sieht, hängt seine Reaktion vom eigenen Geschlecht ab. Ist er ebenfalls dominant, wird er seine zierlichen Zähne und Krallen zeigen. Der Dominante wird das Neugeborene ignorieren. Ist das Neugeborene ein Eierträger oder Nichtdominanter, wird es dem Dominanten ausweichen, der versuchen könnte, es zu töten. Die Neugeborenen leben von Wasser und gewöhnlichem Eiweiß. Sie sind schon kurz nach der Trennung von der Blut-Amme in der Lage kleine Tiere zu jagen.
Kurii der Stahlwelten bestehen aus mehreren "Völkern", die unterschiedliche Sprachen sprechen und in Farbe, Fellstruktur, Temperament, Zahnanordnung, Ohrform und weiteren Merkmalen variieren. Diese unterschiedlichen Völker bilden unterschiedliche Lager und wetteifern kontinuierlich um Kontrolle. Die Stahlwelten werden von einem Hohen Rat geführt, der aus zweiundsiebzig Mitgliedern besteht, die aus den Repräsentanten der tausend Stämme der Kliffs ausgewählt werden. All diese Kurii sind durch Schiffsloyalität und -gesetze gebunden. Nach den Statuten der Stahlwelten ist der Hohe Rat Richter und Geschworener zugleich. Die Anwesenheit des Verteidigers eines Kriminellen ist nicht erforderlich vor Gericht. Beweise gegen das Gericht sind unzulässig und es ist falsch, für die Interessen eines Kriminellen zu sprechen. Man hat wenig Chancen von so einem Gericht für unschuldig befunden zu werden. Die Mehrheitsentscheidung des Hohen Rates gilt. Viel hängt davon ab, welches Lager der Kurii gerade an der Macht ist und welche Kurii gerade in der Gunst stehen.
Die Stahlwelten lagern sogar einige tiefgefrorene Gruppen. Es wird in den Büchern wenig über die tiefgefrorenen Kurii gesagt. Wir wissen nicht, wie viele tiefgefroren sind, wie lange sie tiefgefroren bleiben, oder warum sie tiefgefroren sind. Es kann sein, dass die Stahlwelten über begrenzten Raum und Vorräte verfügen und sparen müssen, indem sie einen Teil der Bevölkerung in tiefgefrorene Starre versetzen. Dieses Einfrieren könnte während der Reise durch den Weltraum sehr wichtig gewesen sein um Relativitätseffekte und Zeitverzerrungen zu vermeiden.
Töten wird auf ihren Schiffen nicht unterbunden, außer während einer Schlacht oder wenn das Funktionieren des Schiffes in Frage gestellt ist. Töten hilft dabei, die Schwachen auszusondern. Die Kurii haben eine Tradition des Duells und die Tradition des Reißzahns und der Klaue. Ihre Tötungen finden Kämpfe wie in einer Arena, die aus Spaß am Töten und der Belohnung der Begattung ausgetragen werden. Kurii kämpfen untereinander, würden sich aber nicht an eine andere Rasse, wie den Menschen, verraten. Ein einziger Kur gegen einen Mann ist ein beträchtlicher Gegner. Männer müssen sich im Allgemeinen zu Gruppen zusammentun, um einen Kur zu töten, obwohl einige Goreaner in der Lage waren einen Kur allein zu besiegen. Sie genießen überragenden Ruhm.
Das Militär der Kurii ist gut in besonderen Einheiten organisiert. Sechs Kurii bilden eine "Hand" und der Anführer wird "Auge" genannt. Zwei Hände und zwei Augen bilden einen "Kur", oder ein Monster, das von einem "Blut" befehligt wird. Zwölf Kur bilden eine "Bande", die auch von einem Blut höheren Ranges angeführt wird. Zwölf Banden bilden einen "Marsch", der ebenfalls einem Blut untersteht. Ein Marsch besteht aus 2173 Kurii. Zwölf Märsche bilden ein "Volk", wiederum unter einem Blut. Ein Volk besteht aus 25977 Kurii. Der Ausdruck "Blut" wurde zum Gebrauch gewählt, weil früher angenommen wurde, dass das Blut die Gedanken beherberge und nicht das Gehirn.
Kurii werden eingeteilt in diejenigen unter den Ringen, bei den Ringen oder oberhalb der Ringe. Diejenigen unter den Ringen sind Nicht-Krieger wie die Nichtdominanten und niedere Krieger. Die bei den Ringen sind die Anführer. Die über den Ringen sind die Häuptlinge der Völker. Der Blut einer Bande trägt zwei glatte Ringe einer rötlichen Legierung, die um sein linkes Handgelenk geschweißt sind. Dieses unbekannte Metall widersteht goreanischen Feilen. Der Blut eines Marsches trägt nur einen Ring. Der Blut eines Volkes trägt keine Ringe, da er über den Ringen ist. Einige Kurii tragen Schmuckringe, auch Ohrringe, aber diese sind ohne Bedeutung. Es gibt auch Kurii-"Prinzen", die diesen Titel durch ihr Können im Kampf errungen haben. In den Büchern wird nicht beschrieben, welche Privilegien dieser Titel mit sich bringt. Versagen wird von den Kurii nicht toleriert, besonders bei einem bei den Ringen. Ein Kur legt einen feierlichen Eid ab, indem er den Schwur spricht und dabei seine Hand auf den Ring eines der Anführer legt.
Kurii sind Fleischfresser und betrachten Menschen als Nahrungsmittel. Ihr Wort für "Nahrung" schließt Menschen mit ein und wird mitunter als "Vieh" oder "Nahrungstier" übersetzt. Sie haben Schwierigkeiten, Menschen voneinander zu unterscheiden. Sie bevorzugen rohes Fleisch, weil sie glauben, gekochtes Fleisch sei schlecht für die Kiefer. Blut ist, wie bei Haien, für sie ein Aufputschmittel. Ein Kur würde keinen anderen Kur essen. Kurii respektieren die Tapferkeit des Sleen und betrachten ihn als würdigen Gegner.
Kurii sind überwiegend nachtaktive Lebewesen, obwohl sie keine Probleme haben, während des Tages aktiv zu sein. Wenn ihre Ohren angelegt sind, ist es meist ein Zeichen der Angriffsbereitschaft. Das zeigen der Reißzähne kann ebenfalls ein Anzeichen von Aggressivität sein. Sie sind hochintelligente Lebewesen. Die Zahl sechs ist wichtig für sie, da sie sechs Finger an jeder Hand besitzen. Deshalb benutzen sie ein auf der Zahl zwölf basierendes mathematisches System. Der Tag eines Kur ist in zwölf Stunden aufgeteilt. Kurii mögen es besonders gern, sich mit Kämmen und Bürsten zu putzen. Einige würde man sogar als eitel bezüglich ihres Aussehens bezeichnen können. Meist können sie nicht gut schwimmen und mögen kein Wasser. Einige Kurii können einen Tarn reiten. Wir sind unsicher ob es irgendwelche religiösen Glaubensrichtungen gibt. Sie glauben nicht an Unsterblichkeit. Das bestreuen mit etwas Staub auf den Körper eines Kur gilt als Begräbnis.
Neben ihren Herrenschiffen besitzen die Kurii eine Anzahl kleinerer Raumschiffe, die sie für verschiedene Einsätze benutzen. Die meisten dieser Schiffe sind schwarz und ähneln Untertassen, wie auch die Schiffe der Priesterkönige. Die Schiffe der Kurii besitzen allerdings Ortungsgeräte, die den Schiffen der Priesterkönige fehlen. Ein Typ der Kur-Schiffe hat ungefähr dreißig Fuß (9 m) Durchmesser und acht Fuß (2,5 m) Höhe. Es gibt auch Schiffe anderer Größe. Ihre Schiffe haben eine Luke am Scheitel der Scheibe wie auch an der Seite, die sich öffnen lässt und eine Rampe bildet. Sie gleichen den fliegenden Untertassen vieler "B"-Movies. Die Schiffe der Kurii besitzen einen Radarschirm und ein leichtes Tarnsystem, um ihre Entdeckung zu erschweren.
Diese Schiffe, gewöhnlich die kleineren, besuchen die Erde um Frauen zu fangen und Gegenstände zu holen. Menschliche Agenten der Kurii stellen oft die Besatzung solcher Schiffe. Eingefangene Erdmädchen haben ein Identifizierungsband um den Fußknöchel. Sklavinnen der Kurii können in goreanischen Märkten verkauft werden und enden mitunter auch als Nahrung für die Kurii. Sie belasten ihre männlichen Sklaven extrem, erlauben den weiblichen Sklaven jedoch keine schwere Arbeit. Sie glauben, dass solche Arbeit das Fleisch zäh macht. Es gibt wahrscheinlich auch Kurii auf der Erde, vielleicht Exilkurii, Degenerierte, Verstoßene und ähnliche Individuen, versteckt in einsamen Gegenden der Welt. Sie mögen der Ursprung der Legenden vom Yeti und dem Sasquatsch sein.
Einige andere Gegenstände der Technologie der Kurii werden in den Büchern erwähnt. Ihre Agenten, die Frauen einfangen, benutzen bei kleinen Schnitten eine geruchlose Wundsalbe, die fast sofort von der Haut absorbiert zu werden scheint. Der Effekt ist, dass die Wunden schneller und ohne Narben heilen. Sie haben Übersetzungsgeräte. Es sind aus metallene, mit Instrumenten versehene, schachtelähnliche Geräte. Sie haben an der Oberseite ein kleines, konisches rotes Licht, das brennt um zu zeigen, dass das Gerät arbeitet. Die Kurii besitzen physikalische und chemische Techniken um das Alter von Dingen zu bestimmen. Sie besitzen Projektilwaffen, die sechs Inch (15 cm) lange, konische, gasgetriebene Pfeile verschießen. Die Waffen haben geschnitzte hölzerne Griffe mit ungewöhnlichen Mustern darauf. Die Waffe wird mit dem Druck auf einen Knopf an der Vorderseite des Griffs abgefeuert. Die Kurii können auch einen dem Polarlicht ähnlichen Effekt erzeugen. Sie sättigen die Atmosphäre mit bestimmten Mustern geladener Teilchen. Dies kann als ein Signal für andere Kurii oder ihre menschlichen Agenten benutzt werden.
Prasdak vom Kliff von Karrash war ein berühmter Wissenschaftler der Kurii. Er war allerdings immer sehr verschwiegen bei seinen Erfindungen. Vor tausenden von Jahren hatte er fünf Ringe erschaffen, die es einem Kur erlaubten unsichtbar zu werden. Bevor Prasdak starb, zerstörte er die Pläne diese Ringe zu erschaffen. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde seine Stadt geplündert und die Ringe wurden entdeckt. Drei von ihnen wurden nach und nach zerstört. Tarl Cabot erhielt einen der Ringe, der dann in den Händen der Priesterkönige verblieb. Der Ring ist aus schwerem Gold in das ein zierliches silbernes Viereck eingelassen ist. Wenn man die Verblendung so dreht, dass das Silber nach innen zeigt, kann man einen kreisförmigen Schalter sehen. Druck auf diesen Schalter lässt den Träger unsichtbar werden und ihn alles in einem roten Licht sehen. Der Ring ist ein leichtes Verzerrungsgerät, das ein Energiefeld um den Träger aufbaut.
Unzweifelhaft besitzen die Kurii noch andere fortschrittliche Technologie, die wir noch entdecken müssen. Allerdings ist ein großer Teil dieser Technologie nur ein Überbleibsel aus ihren früheren glorreichen Tagen. In der letzten Zeit scheint nur wenig neue Technologie entstanden zu sein. Sie befinden sich auf einem technologischen Abstieg. Sie müssen auch vorsichtig sein, moderne Technologie auf Gor zu benutzen, da das dann die Priesterkönige entdecken und handeln würden, um die Technologie zu zerstören. Die meisten Geräte wurden von den Kurii in abgelegenen Gegenden benutzt, in denen die Priesterkönige weniger wahrscheinlich aufpassen würden, wie im gefrorenen Norden oder im Herz der Tahari.
In der goreanischen Romanreihe sind Tarl Cabot und andere den Kurii oft begegnet und haben versucht deren Pläne zu durchkreuzen. In Die Marodeure von GOR, dem Band 9, unternehmen die Kurii einen ausgedehnten Schlag gegen Gor. Sie versuchten Gor vom Norden aus zu besetzen und sich hinunter in die südlichen Landstriche auszubreiten. Sie wurden nach ein paar wichtigen Schlachten besiegt. In Die Stammeskrieger von GOR, dem Band 10, stellten die Kurii den Priesterkönigen ein Ultimatum. Sie verlangten, dass Gor übergeben werden sollte. Die unausgesprochene Drohung bestand in der Zerstörung Gors. Es gelang Tarl Cabot ein furchtbares Sprengstoffgebilde zu entschärfen, das den gesamten Planeten vernichtet hätte. In Die Bestien von GOR, dem Band 12, kommt ein General der Kurii, Half Ear (Halbohr), nach Gor um im gefrorenen Norden eine geheime Basis zu errichten. Tarl half dabei, die Kurii aufzuhalten und Half-Ear löste einen Selbstvernichtungsmechanismus in der Basis aus. Es wurde angenommen, dass Half-Ear bei der heftigen Explosion vermutlich getötet wurde. In Die Wilden von GOR und Die Blutsbrüder von GOR, Bände 17 und 18, erfahren wir, dass Half-Ear überlebte und sich in den Barrens versteckt hielt. Eine Todesschwadron der Kurii wurde ausgesandt um ihn wegen Verrates zu töten. Tarl half dabei Half-Ears Leben zu retten. Half-Ear erfuhr, dass das Todesurteil aufgehoben war und er kehrte auf die Stahlwelten zurück um sie erneut anzuführen.
Nach diesem Zeitpunkt wurden die Kurii sehr viel raffinierter. Sie versuchen seither ihre menschlichen Agenten in goreanische Städte einzuschleusen. Diese Agenten versuchen die Kontrolle zu ergreifen und bestimmte Ziele der Kurii zu erreichen. Die Kurii wählen eine sehr viel verstecktere Angriffsroute. Mehrere ihrer Versuche scheiterten. Es ist möglich, obwohl es dafür noch keinen Beweis gibt, dass die Kurii auch hinter der cosischen Besetzung von Ar stecken. Raffinesse ist ihre neue gewählte Strategie. Wenn sie hinter den Männern aus Cos stehen, dann war ihre neue Strategie effektiver. Wir wissen nicht, was Half-Ear seit Die Blutsbrüder von GOR unternommen hat.
Die meisten, wenn nicht alle Goreaner würden entweder angreifen oder flüchten, wenn sie mit einem Kur konfrontiert wären. Kurii laufen nicht auf den Strassen goreanischer Städte herum. Sie können mitunter in den Gebäuden einiger Städte versteckt sein, aber sie laufen nicht offen herum, selbst in diesen Gebäuden nicht. Nur wenige Goreaner wissen von ihrem Krieg mit den Priesterkönigen oder überhaupt etwas über sie. Die meisten Goreaner würden sie als Tiere oder Monster betrachten, die vernichtet werden müssen. Und Kurii zu töten ist keine leichte Aufgabe.
Kurii schließen keine Freundschaften mit Menschen. Sie benutzen sie und vernichten oder essen sie anschließend. Kurii wissen, dass sie nicht offen auf Gor handeln können, deshalb brauchen sie menschliche Agenten. Dennoch halten sich die Kurii für diesen überlegen. Sie würden sich nicht herablassen, Freundschaft mit einer Rasse zu schließen, die sie als Nahrung betrachten. Das, was einer Freundschaft mit einem Menschen am nächsten kommt, geschah zwischen Half-Ear und Tarl Cabot. Diese beiden verbündeten sich als Krieger, nicht als Freunde. Sie respektierten die Fähigkeiten des Anderen. Sie wussten, dass sie immer Feinde bleiben würden, aber sie wussten auch, dass der Kampf sie als Brüder verband. Sie begegneten sich in den Barrens zivilisiert und respektvoll, aber beide wussten, dass sie sich im Krieg befanden. Sie würden sich beide bekämpfen, wenn es nötig wäre.
Die Kurii sind Feinde von Gor und der Erde. Sie möchten die Priesterkönige vernichten und die Planeten für sich beanspruchen. Dies ist ein Krieg, der 20 000 Jahre andauert und dessen Ende nicht in Sicht ist. Der Nestkrieg hat die Priesterkönige geschwächt, aber seitdem sind eine Anzahl von Jahren vergangen und die Priesterkönige haben ihre Kraft wieder erlangt. Keine der Seiten kann leicht den vollkommenen Sieg erreichen. Es ist ein Krieg um Inches.
Hüte Dich vor den Kurii!
(Übersetzung von Phil)