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Sklaverei in der Antike, in Griechenland und Rom (Schriftrolle 64)

(Ancient Greek & Roman Slavery von Ubar Luther)

Sklaverei war ein weit verbreiteter Brauch in der Antike, aber das antike Griechenland und Rom waren die einzigen wirklichen "Sklavengesellschaften". Sklaverei existierte als eine Einrichtung kontinuierlich durch die Menschheitsgeschichte hindurch und existiert immer noch, auch heutzutage, in zahlreichen Teilen der Welt. Die Einrichtung der goreanischen Sklaverei ähnelt am meisten der Sklaverei, die von den antiken Römern praktiziert wurde, dennoch gibt es einige beträchtliche Unterschiede. Diese Schriftrolle wird die Organisation der antiken griechischen und römischen Sklaverei behandeln. Sie wird sie vergleichen und der goreanischen Sklaverei gegenüberstellen.

Nach den meisten Definitionen würde man Gor nicht als echte "Sklavengesellschaft" bezeichnen. Man würde nur von einer sklavenbesitzenden Gesellschaft ausgehen. Es gab in der Geschichte nur fünf Systeme, die die meisten Wissenschaftler als echte Sklavengesellschaften betrachten würden. Dazu gehören Athen, das römische Italien, Brasilien, die Karibik und die Vereinigten Staaten. Die letzteren drei sind die Systeme, die vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert existierten. Verschiedene Wissenschaftler haben ihre eigenen Definitionen, um "Sklavengesellschaften" zu bestimmen, dennoch gibt es drei Hauptdefinitionen. Bei der ersten spielen Sklaven in einer Sklavengesellschaft eine erhebliche Rolle in der Produktion und bilden auch einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung. So ein Anteil muss mindestens bei 20% liegen. Bei der zweiten handelt es sich um ein mehr qualitatives Vorgehen, um zu differenzieren, ob Sklaven eine bedeutsame Rolle bei der Wirtschaft und Produktion der Gesellschaftsform spielen. Und die dritte bezieht sich ebenfalls auf die zweite Definition, aber erweitert das Kriterium "Sklave" noch um andere Formen abhängiger Arbeit.

Ein Beispiel einer antiken Gesellschaft, die diese Bestimmungen nicht erfüllt, obwohl Sklaven gehalten wurden, war Ägypten. Die Zeugnisse deuten darauf hin, das die Anzahl der Sklaven in Ägypten nur 10% oder weniger der Gesamtbevölkerung ausmachte. Wenn wir die goreanische Gesellschaft untersuchen, stellen wir fest, dass weniger als 2% der Bevölkerung Sklaven sind. Über 90% dieser Sklaven sind Frauen. Obwohl einige Sklaven in Produktionszweigen arbeiten, besonders die männlichen Sklaven, tragen sie nicht bedeutend zu einer solchen Produktion bei. Die meisten Erzeugnisse werden von Freien hergestellt, Mitgliedern verschiedener Kasten. Die Kaste der Bauern, zum Beispiel, ist verantwortlich für den größten Teil der Agrarproduktion auf Gor. Sklaven sind auf Gor eher ein Luxus als eine Notwendigkeit. Folglich ist Gor eher eine sklavenbesitzende Gesellschaft, als eine wirkliche Sklavengesellschaft.

Wenn wir antike Sklaverei diskutieren, ergeben sich einige Probleme bei der Beschaffung genauer Informationen. Zum Ersten gibt es keine existierenden Dokumente, die aus dem Blickwinkel eines Sklaven geschrieben wurden. Die vorliegenden Schriften sind alle aus der Perspektive von Eigentümern geschrieben. Dadurch entsteht eine Meinungsverzerrung innerhalb der Informationen. Zweitens verfügen wir nicht über vollständige Dokumentationen, auch wenn die Aufzeichnungen der Eigentümer viele Sklavenbelange abdecken, vornehmlich Themen wie die Anzahl der Sklaven oder woher sie gekommen sind. In diesen Bereichen müssen Wissenschaftler auf Grund der Informationen die existieren weiter spekulativ vorgehen.

Griechische Sklaverei

Im antiken Griechenland wurde Sklaverei praktiziert und Athen wurde aus vielen Gründen als das Vorbild für andere Stadt-Staaten betrachtet. Während des 5. Jahrhunderts v. Chr. umfasste Athen schätzungsweise 100.000 Sklaven und das machte zwischen einem Drittel und der Hälfte der Gesamtbevölkerung aus. Die meisten Athener, von den ganz Armen abgesehen, besaßen mindestens einen Sklaven. Diese Verhältnisse waren überall im antiken Griechenland üblich, abgesehen von Sparta. Sparta versklavte die gesamte Bevölkerung des Stadtstaates Messenien. Diese Sklaven wurden "Heloten" genannt und sie bearbeiteten das Land der Spartaner und leisteten alle agrarwirtschaftlichen Abgaben. Die Heloten waren den Spartanern möglicherweise zahlenmäßig um das Zehnfache überlegen. Daher hatten die Spartaner einiges zu tun, um die Heloten niederzuhalten und einen Aufstand zu verhindern.

Athener behandelten Sklaven humaner als die Römer und humaner als die Goreaner, sie gestatteten ihren Sklaven sogar bestimmte Rechte. Sklaven konnten eine zivile Klage vor Gericht einreichen oder sogar ein Einkommen erhalten. Sklaven arbeiteten in vielen verschiedenen Bereichen und konnten sogar ein Handelsgeschäft führen, der Großteil des Gewinns ging an den Eigentümer. Goreaner verbieten ihren Sklaven in vielen Bereichen, die Kastenmitgliedern vorbehalten sind, zu arbeiten. Sklaven wurden nicht oft geschlagen und konnten von ihrem Besitzer nicht getötet werden, ausgenommen mit der ausdrücklichen Erlaubnis des Staates. Dies weicht in höchstem Maße von der goreanischen Gesellschaft ab. Seltsamerweise konnten Sklaven, ähnlich wie auf Gor, gefoltert werden, um ihre rechtsgültigen Zeugenaussagen zu erhalten.

Sklaven konnten in Athen freigelassen werden, aber sie konnten nicht den Status einer "freien Person" erreichen. Sie konnten nur eine "halbfreie Person" werden, was mit minderen Rechten gegenüber einer Freien Person einherging. Ein Halbfreier erhielt den selben Status, wie ein angesiedelter Fremder, auch bekannt als "Metöke". Das Kind eines Halbfreien verblieb als Halbfreier. Halbfreie konnten keine politische Stellung erlangen und sie mussten auch eine besondere Steuer zahlen. Dies wurde zum Teil vermutlich deshalb gemacht, weil die meisten griechischen Sklaven keine Griechen, sondern in Kriegen oder durch Handel angeeignet waren. Athener hatten sogar Gesetze, die die Versklavung von Bürgern untersagten.

Theorie der naturgegebenen Sklaverei

Der größte Beitrag der Griechen an der Organisation der Sklaverei ist höchstwahrscheinlich die Theorie von der naturgegebenen Sklaverei. Eine Theorie von der naturgegebenen Sklaverei sagt im wesentlichen aus, das Sklaverei eine biologische Tatsache ist, eine angeborene Beschaffenheit einiger Menschen. Diese Theorie wurden von zahlreichen Griechen erörtert, einschließlich des Philosophen Plato, aber es war sein Schüler Aristoteles, der durch Festschreiben dieser Theorie Ruhm erlangte. Interessanterweise widmete Aristoteles sich in seinen Schriften dem Thema der Sklaverei nicht besonders. Sein Material über die Sklaverei besteht aus einigen wenigen Seiten im ersten Buch seiner Politik und wenigen verstreuten Absätzen in einigen seiner anderen Bücher.

Hier sind einige Zitate aus den Arbeiten von Aristoteles, die die naturgegebene Sklaverei behandeln:

"In jeder zusammengesetzten Sache... findet man immer einen herrschenden und einen unterlegenen Faktor, und dieses Merkmal von lebenden Dingen ist in ihnen als ein Ergebnis aus der Gesamtheit der Natur vorhanden."

"Von der Stunde ihrer Geburt an sind einige zum Dienen vorgesehen, andere zum Herrschen."

"Der Mensch, der von Natur aus nicht sich selbst, sondern einem anderen zugehörend ist, ist von Natur aus Sklave und der Sklave ist ein Werkzeug zum Besitz des Herrn gehörend, aber dennoch abgetrennt durch eine gewisse Selbständigkeit."

"Von Natur ist also jener ein Sklave, der einem anderen zu gehören vermag (und ihm darum auch gehört) und der so weit an der Vernunft teilhat, dass er sie annimmt, aber nicht selbstständig besitzt, Tiere, anders als Menschen, dienen nicht aus Gründen der Vernunft, aber aus dem Gefühl heraus."

"Folglich gibt es von Natur aus verschiedenen Kategorien von Herrschern und Beherrschten. Die Freien beherrschen die Sklaven, der Mann die Frau, und der Vater das Kind auf unterschiedliche Weise. Und alle besitzen die verschiedenen Teile der Seele, aber besitzen sie auf unterschiedliche Weisen. Der Sklave hat die Vernunft nicht in allen Teilen erhalten, die Frau hat sie, aber ohne die volle Befehlsgewalt, während das Kind sie hat, aber in einer unterentwickelten Form."

Aristoteles glaubte, dass es naturgegebene Sklaven und naturgegebene Herren gab, vorgeschrieben durch ihre Biologie. Er glaubte, dass die beste Aussicht auf Erfüllung für einen naturgegebenen Sklaven darin liegt, einem naturgegebenen Herrscher zu dienen. Natürliche Sklaven besaßen einen minderwertigen Intellekt und dies war ein Anzeichen dafür, wie ihr angemessener Status sein sollte. Aristoteles Theorie wurde überall in der Geschichte sehr bekannt, sogar angewendet durch Amerikaner, die Schwarze vom sechzehnten bis ins 19.Jahrhundert hindurch versklavten.

Oberflächlich betrachtet könnte man glauben, dass Norman die Theorie von Aristoteles für Gor übernommen hat, jedoch ist das nicht völlig richtig. Ja, die goreanische Gesellschaft glaubt, das Frauen naturgegebene Sklaven sind, aber die goreanische Perspektive unterscheidet sich von der des Aristoteles in zwei Schlüsselpunkten. Erstens, unterscheidet Aristoteles Theorie nicht zwischen den Geschlechtern. Beide, Männer und Frauen, können naturgegebene Sklaven oder naturgegebene Herrscher sein. Auf Gor sind es die Männer, die naturgegeben die Herren sind. Dennoch werden sogar Männer auf Gor versklavt, dies geschieht hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen. Es ist dennoch nicht naturgegeben, einen Mann zu versklaven. Zweitens gibt Aristoteles an, dass natürliche Sklaven im Grunde minderwertig sind. Sie sind intellektuell und moralisch geringwertiger und folglich abhängig von den naturgegeben Überlegenen. Auf Gor werden weibliche Sklaven nicht als intellektuell oder moralisch minderwertig angesehen. Sie werden nicht als im Grunde unzulänglich angesehen. Sie gelten als naturgegebene Sklaven, aufgrund ihrer submissiven, nicht geringwertigeren, Natur.

Ein Teil der goreanischen Philosophie wurde auch von den griechischen Stoikern abgeleitet. Was sagten die Stoiker über Sklaverei? Im allgemeinen unterstützten die Stoiker keine Theorie der natürlichen Sklaverei, aber sie taten auch wenig, um sich der Idee der Sklaverei öffentlich entgegenzustellen. Die meisten Stoiker akzeptierten die Sklaverei als eine gültige, legale Einrichtung. Sie glaubten, dass die Seele eines Mannes nicht durch einen anderen versklavt werden kann und das war viel wichtiger als die Versklavung des Körpers. Stoiker waren auch entschlossen zu glauben, das den Menschen häufig ein Schicksal vorbestimmt war. Es ist eines Menschen moralische Pflicht, seine Aufgabe anzunehmen, selbst wenn man ein Sklave ist. Folglich hatte ein Sklave gut für seinen Eigentümer zu arbeiten, um ein höheres Glück zu erreichen. Stoiker rieten Sklavenbesitzern, ihre Sklaven gut zu behandeln. Dies könnte später im römischen Reich einige Auswirkungen gehabt haben.

Römische Sklaverei

Sklavenbestand

Während des 1. Jahrhunderts AD, als das römische Reich mit der Herrschaft von Augustus begann, war der Sklavenbestand von Rom ungefähr bei 35% der Gesamtbevölkerung. Eine gute Schätzung würde sich auf 300.000 bis 350.000 Sklaven bei einer Bevölkerung von ungefähr 900.000 bis 950.000 belaufen. In Italien gab es ungefähr zwei Million Sklaven bei einer Bevölkerung von sechs Millionen. Gor kann mit diesen Prozentsätzen überhaupt nicht verglichen werden, bei einem durchschnittlichen Sklavenbestand von unter 2%. Ein paar goreanische Städte, wie Tharna und Ar, bilden eine Ausnahme zu diesem Durchschnitt. Tharna hat, nach der Revolution, einen Sklavenbestand von an die 50% seiner Gesamtbevölkerung, da fast alle Frauen dort versklavt wurden. Ar umfasst ungefähr 250.000 Sklaven, aber das ist weniger als 10% seiner Bevölkerung.

Obwohl die Statistiken nicht völlig genau sind, scheint es höchstwahrscheinlich, dass die überwiegende Mehrheit der römischen Sklaven männlich war. Es liegt nahe, dass Männer bei den mühseligen Arbeiten wie Baugewerbe, Bergbau, Landwirtschaft und Laden/Entladen in der Mehrzahl waren. Aber sogar die Dienerschaft innerhalb der römischen Haushalte war überwiegend männlich. Diese Indizien lassen annehmen, dass 65% bis 80% dieser Haussklaven männlich waren. Das ist ein Hauptunterschied zu dem goreanischen Sklavenbestand, in dem 90% aller Sklaven weiblich sind.

Arten der Sklaverei

Die allgemeine römische Bezeichnung für einen Sklaven war "Servus" (im Plural "Servi") obwohl es noch andere Bezeichnungen gibt. Sklaven wurden in zwei Hauptkategorien eingeteilt: Öffentlich, also im Eigentum des Staates, oder privat. Im Allgemeinen hatten öffentliche Sklaven eine größere persönliche Freiheit als private Sklaven. Wenn eine Privatperson drei oder mehr Sklaven besaß, dann wurden diese zusammengefasst und als eine "familia" bezeichnet. Wenn die Sklaven im Stadthaus ihres Besitzers arbeiteten, oder in seinem Landhaus, wurden sie als eine "Familia urbana" bezeichnet. Die Sklaven, die auf den Feldern arbeiteten, wurden "Familia rustica" genannt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Sklaven war während des römischen Reiches wahrscheinlich nicht höher als zwanzig Jahre, besonders die der Sklaven, die körperlich schwer arbeiten mussten.

Sklaven arbeiteten in fast jeder möglichen Erwerbstätigkeit, mit Ausnahme des Militärs. Sie wurden auch von bestimmten Regierungsposten ferngehalten. Sie konnten große Verantwortung besitzen und über beträchtliche Finanzen verfügen. Im Allgemeinen gab es wenig Diskriminierung gegenüber den Sklaven, die ihre Jobs durchführten. Ihre Fähigkeiten wurden genauso hoch bewertet, wie die jeder freien Person. Dies ist ein radikaler Unterschied zur goreanischen Sklaverei, in der die Sklaven in der Art der Tätigkeiten, die sie ausführen dürfen, auf das Höchste eingeschränkt sind. Die goreanische Gesellschaft mit ihrem Kastensystem verteidigt die darin ausgeübten Berufe aufs Schärfste. Viele Sklaven führen die unangenehmen Arbeiten aus, die die meisten freien Leute verächtlich ablehnen würden. Römische Sklaven konnten auch als Lehrer tätig sein, etwas, das goreanischen Sklaven nicht erlaubt ist.

Sklavenbeschaffung

Woher kamen all diese Sklaven? Die Römer hatten ein Sprichwort, das besagte: "servi aut nascuntur, aut fiunt". Was soviel bedeutet wie: "Sklaven werden entweder geboren oder gemacht". Es gab verschiedene Weisen, durch die Menschen zu Sklaven wurden, genauso wie es auf Gor der Fall ist. Anders als die Griechen, konnten römische Bürger als Sklaven enden. Römische Sklaven waren nicht auf Barbaren und Ausländer beschränkt.

Während der römischen Republik waren die Kriege die Hauptquelle der Sklavenbeschaffung. Das Versklaven der Kriegsgefangenen war in der antiken Welt allgemein üblich. Während Rom seine Grenzen ausdehnte, war es ständig an Kriegen beteiligt und dies sicherte der römischen Gesellschaft einen ständigen Zustrom an Sklaven. Das führte zu einem enormen Bestand an ausländischen Sklaven. Aber mit der Entstehung des Reiches und der "Pax Romana", dem römischen Frieden, gab es weniger und kleinere Kriege. In Folge dessen sprudelte diese Quelle der Sklaverei zunehmend geringer als vorher. Dieser Mangelzustand wurde auf anderem Wege aufgefüllt. Gor hat lange Zeit Sklaven durch Überfälle und Kriegsführung erworben. Die goreanischen Kriegsbeuten legen die allgemeinen Prozentsätze von freien Frauen und Männern fest, die meist als Sklaven eingesetzt werden.

Kinder, die von Sklavinnen geboren wurden, wurden ebenfalls zu Sklaven. Solche Kinder werden "Vernae" genannt. Der Status des Vaters war in diesen Angelegenheiten irrelevant. Dies ist genauso,wie in vielen goreanischen Städten. Auf Gor ist üblicherweise der Status der Mutter ausschlaggebend dafür, ob ein Kind als Sklave geboren wird, oder nicht. Einige Besitzer ermuntern ihre Sklavinnen dazu, Kinder zu haben, wodurch wieder mehr Sklaven entstehen. Dieser Weg war wahrscheinlich nie ein nennenswertes Mittel zur Erhöhung des römischen Sklavenbestandes, zumal die meisten Sklaven männlich waren.

Einige freie Eltern, die ihre eigenen Kinder nicht aufziehen konnten, verkauften diese Kinder in die Sklaverei. Einige goreanische freie Frauen taten dies auch. Andere Eltern überließen ihre Kinder den Elementen, setzten sie scheinbar zum Sterben aus. Solch eine Kindesaussetzung war in der antiken Welt üblich und wurde in Rom bis 374 AD nicht verboten. Einige dieser verlassenen Kinder würden gefunden, in Besitz genommen und dann zu Sklaven gemacht. Kindessaussetzung tritt auch auf Gor auf und es ist wahrscheinlich, dass einige auch von Sklavenhändlern in Besitz genommen wurden.

Eine Person konnte sich selbst in die Sklaverei verkaufen, obwohl das römische Gesetz dies nie als rechtsgültig anerkannte. Aber durch goreanische Gesetze wird dies anerkannt und sobald das Geschäft abgeschlossen ist, kann es vom Verkäufer nicht mehr für ungültig erklärt werden. Bestimmte schwere Verbrechen wie Diebstahl, Steuerflucht, Fahnenflucht und Mord können auch zu einer Versklavung führen. Schuldner die nicht imstande sind ihre Wechsel einzulösen, konnten als Sklaven an ihren Gläubiger verkauft werden. Bestimmte goreanische Verbrechen können zu einer Versklavung führen. Schuldner können als Versklavte enden, oder ihre Familie könnte die Versklavung erleiden. Z. B. könnte ein goreanischer Vater, der seine Schulden nicht zahlen kann, die Erfahrung machen, dass seine Tochter seinerSchulden wegen versklavt wird.

Der Verkauf von Sklaven

Ein Sklavenhandel bestand auch in der antiken Welt und Rom erhielt eine Anzahl von Sklaven durch den Handel mit anderen Nationen. Sklaven wurden wie jedes andere Gebrauchsgut behandelt und fielen unter ähnliche Gesetze. Innerhalb Roms selbst gab es Kaufleute, die sich auf den Verkauf von Sklaven spezialisierten. Dies entspricht auf Gor der Kaste der Sklavenhändler. Es gibt Sklavenmärkte und Versteigerungsblöcke, um Sklaven zu verkaufen. Solche Verkäufe waren, genauso wie auf Gor, den Lebendviehverkäufen sehr ähnlich.

Wenn ein Sklave verkauft wurde, mussten bestimmte vom Gesetz geforderte Verfahren eingehalten werden. Z.B. musste der Sklavenhändler sicherstellen, dass der Sklave keine Krankheiten oder Mängel besaß und nicht im Besitz einer anderen Person war. Die Gerichte mussten manchmal klären, was einen "Mangel" darstellte und dies konnte zu einigen interessanten Entscheidungen führen. In solch einem Fall musste das Gericht entscheiden, ob ein Sklave dessen Zunge entfernt worden war, mangelhaft war. Das Gericht verglich diese Angelegenheit bildlich mit dem Verkauf eines Pferdes. Das Gericht urteilte daher, dass die abgetrennte Zunge keinen "Mangel" darstellte und dieser Sklave weiter als heil angesehen werden konnte.

Gesetze

Nach römischem Recht galt ein Sklave als Eigentum. Ein Sklavenbesitzer konnte mit diesem Sklaven alles machen, was er wollte, sogar den Sklaven ungestraft töten. Dies entspricht dem goreanischen Sklavengesetz. In der späteren Zeit des römischen Reiches, versuchte man, die Grausamkeit gegenüber Sklaven einzuschränken, jedoch nicht besonders wirkungsvoll. Es kam viel zu spät, um eine spürbare Auswirkung zu haben. Der sexuelle Gebrauch der Sklaven, Mann und Frau, war in Rom üblich. Dies ist in vieler Hinsicht den goreanischen Sklaven gleich. Der Hauptunterschied wäre wohl die Tatsache, dass eine Anzahl von männlichen Sklavenbesitzern in Rom ihre männlichen Sklaven sexuell benutzen haben. Auf Gor würde das sehr selten geschehen.

Da ein Sklave als Besitz seines Eigentümers galt, konnte dieser, wenn eine dritte Partei den Sklaven beschädigte, eine rechtmäßige Entschädigung verlangen. Dies würde auch die sexuelle Benutzung des Sklaven durch eine dritte Person einschließen. Der Eigentümerkönnte für den Schaden, der dem Sklaven zugefügt wurde, zivilrechtlich eine Wiedergutmachung verlangen. Dies ist im Wesentlichen das selbe wie im goreanischen Sklavengesetz.

Von Gesetzes wegen konnten Sklaven nichts besitzen. Alles, was sie besaßen, galt als das Eigentum ihres Herrn. Wieder ist es genau wie im goreanischen Sklavengesetz. Einem Sklaven konnte der Gebrauch seiner oder ihrer eigenen Sklaven "gegeben werden", aber alle Sklaven blieben das Eigentum ihres Besitzers. Der Sklave konnte seine Sklaven, bis zu einem bestimmten Maß, so behandeln, als würden sie ihm gehören. Das entspricht in etwa den Sklavenhierarchien, die in einigen goreanischen Haushalten mit ersten Mädchen und dergleichen bestehen. Einigen römischen Sklaven konnte es erlaubt gewesen sein, ein "Peculium" "zu besitzen", das aus Geld bestand, das sie verdient und gespart hatten. Der Inhaber konnte das Peculium aber jederzeit beanspruchen, da der Sklave es rechtsgültig überhaupt nicht besaß. Der Sklave konnte das Peculium verwenden, um in Verträge einzusteigen, aber so etwas erforderte die Zustimmung seines Besitzers. Das Peculium konnte auch verwendet werden, um einem Sklaven die Freiheit zu erkaufen, wenn es sich so vermehrt hatte, dass es größer war, als der Wert des Sklaven. Einigen goreanischen Sklaven kann gespendetes Geld gegeben werden, aber das ist eine Seltenheit. Es kommt sehr selten, wenn überhaupt vor, dass eine Sklavin ein Sparguthaben ansparen kann.

Römische Sklaven wurden auch als verwandtschaftslos betrachtet und konnten keine rechtmäßigen Familienbindungen eingehen. Es war eine Art Sklavenehe erlaubt, genannt "Contubernium", aber sie hatte keine Rechtswirksamkeit. Sie bestand letztendlich nur so lange, wie sie vom Sklavenbesitzer erlaubt wurde. Goreanische Sklaven sind auch rechtsgültig verwandtschaftslos, aber es gibt keine Art von Sklavenehe auf Gor.

Sklaven hatten ein verbrieftes Recht, bekannt als das "Jus Sacrum", das selten von ihren Eigentümern verwehrt wurde. Dieses Recht erlaubte Sklaven, bestimmte Bereiche ihrer Religion auszuüben, anständig begraben zu werden und bestimmte religiöse Verbindungen zu besuchen. Dieses Recht existiert für goreanische Sklaven nicht. Aber die goreanische Gesellschaft erlaubt Sklaven ein Grundrecht, das Recht, die Stabilisierungs-Seren zu erhalten.

Freilassung

Freilassung ist das Verfahren des Freigebens eines Sklaven und römische Sklaven konnten auf unterschiedliche Weise freigelassen werden. Dies ist im goreanischen Sklavengesetz ähnlich. Erstens konnte ein römischer Sklave, dessen Peculium seinen Wert als Sklave überstieg, sich freikaufen. Auf Gor ist dies nicht möglich, da Sklaven kein Peculium ansparen können. Zweitens konnte ein Sklave, der zu alt geworden war, um noch von großem Wert zu sein, von seinem Besitzer freigelassen werden. Mit dem Stabilisierungsserum altern goreanische Sklaven nicht und werden nicht nutzlos, also ist dieses Argument bedeutungslos. Drittens konnte ein Eigentümer, wenn es seinem Willen entsprach, einen Sklaven freilassen. Interessanterweise wurde schließlich ein römisches Gesetz rechtskräftig, dass die Anzahl der Sklaven, die jemand aus purem Willen heraus freilassen konnte, begrenzt. Ziel dieses Gesetzes war es sicherzustellen, dass nur die Sklaven freigelassen wurden, die es auch wirklich verdienten, freigelassen zu werden. Obwohl ähnliches in den goreanischen Büchern nicht erwähnt wird, erscheint es definitiv möglich, dass Sklavenbesitzer aus ihrem Willen heraus ihre Sklaven freilassen konnten. Es deuten einige Beweise darauf hin, dass römische Sklavinnen öfter freigelassen wurden, als männliche Sklaven. Der Hauptgrund wird darin vermutet, dass die Besitzer ihre Sklavinnen heiraten wollten, damit diese ihnen ihre Kinder gebären sollten. Das spiegelt sich auch in der goreanischen Gesellschaft wieder, in der einige Herren ihre Sklavinnen freilassen, um eine freie Gefährtenschaft mit ihnen einzugehen und mit ihnen Kinder zu haben.

Sobald er freigelassen wurde, wurde ein Sklave ein Halbfreier, nicht eine freie Person, ähnlich dem griechischen Gedankengut über die Freiheit ihrer Sklaven. Freigelassene Personen (Halbfreie) hatten weniger Rechte, als freie Personen. Eine freigelassene Person konnte nur auf Stadtverwaltungsebene mitwählen, konnte kein Richter werden und keiner Heereseinheit beitreten. Jedoch, anders als in Griechenland, wurden die Kinder, die einem Halbfreiem geboren wurden, freie Personen. Auf Gor sind freigelassene Sklaven freie Personen, jedoch werden sie eine geringere Stellung als die anderen haben, da sie keiner Kaste angehören und keinen Heimstein haben. Der freigelassene Sklave könnte eine Staatsbürgerschaft und eine Kastenzugehörigkeit beantragen und damit würde er möglicherweise letztendlich den normalen Status einer freien Person erreichen.

Sklavenrevolten

Anders als der größte Teil von Griechenland, hatte Rom einige ernste Probleme mit Sklavenaufständen. Die berühmteste Revolte war 73 v. Chr. , als der Gladiator Spartakus einen bedeutenden Aufstand anführte. Fast zwei Jahre lang zogen Spartakus und seine Sklavenarmee frei umher, und besiegten häufig die römischen Legionen, die ausgesandt wurden, um Spartakus gefangen zu nehmen. Die meisten der bedeutenden Sklavenaufstände fanden während der römischen Republik statt. Während der Zeit des römischen Reiches waren jegliche Aufstände dieser Art kleiner und weniger gewalttätig. Ein wesentlich größeres Problem war die Revolte einzelner Sklaven oder der kleinerer Gruppen. Einige konnten ihre Eigentümer töten und auf das Land hinaus fliehen. Die goreanische Gesellschaft befürchtete Sklavenrevolten, hauptsächlich durch die männlichen Sklaven. Die Sklavenrevolte in Tharna war einer der bedeutendsten Aufstände in den Büchern.

(Übersetzung von Phil)

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