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Die Priesterkönige (Schriftrolle 22)

(The Priest-Kings von Ubar Luther)

Die geheimnisvollen Priesterkönige werden für unsterblich und möglicherweise für Götter gehalten. Extrem wenige Leute kennen ihre wahre Natur. Selbst kaum einer der Eingeweihten kennt ihre echte Identität. Die Priesterkönige werden von den meisten Goreanern verehrt, obwohl die niederen Kasten eher an deren Göttlichkeit glauben als die hohen Kasten. Viele Goreaner der hohen Kasten sehen die Priesterkönige weniger als Herren, denn als potentielle Verbündete. Goreanische Bitten und Gebete an die Priesterkönige sind sehr spezifisch und praktisch.

Die Priesterkönige behüten ihre heilige Stätte tief im düsteren Sardar-Gebirge. Das Sardar-Gebirge ist eine riesige weite Wildnis, sowohl verboten, wie auch gefährlich. Es sind dunkle Berge, die Spitzen oft eisbedeckt, und nichts wächst dort. Eine Palisade aus schwarzen Stämmen umschließt das Gebirge, unterbrochen nur von einem einzigen herausragenden Tor aus schwarzen Stämmen, die mit breiten Messingbändern miteinander verbunden sind. Es gibt auch ein unsichtbares Kraftfeld, das alle Tiere davon abhält, das Gebirge zu betreten. Das Kraftfeld beeinträchtigt vermutlich das Innenohr und lässt sie die Kontrolle über ihren Körper verlieren. Einige alte Goreaner, die lebensmüde geworden sind reisen dort hin. Manchmal kommen auch junge Rebellen, um Proteste anzumelden, aber noch nie ist jemand zurückgekehrt.

Angehörige der Kaste der Eingeweihten stehen Wache am Tor zum Sardar-Gebirge. Männliche Sklaven müssen das Tor mit hölzernen Winden öffnen, eine schwere Aufgabe. Ein riesiges, hohles Metallrohr schlägt, wann immer jemand durch das Tor tritt. Die Eingeweihten verweigern nur wenigen, wenn überhaupt jemandem, das Recht das Sardar-Gebirge zu betreten. Der Weg die Berge hinauf ist nicht schwer, da es ausgetretene Pfade und sogar Stufen an manchen Stellen gibt. Es gibt sogar Graffiti auf den Felsen, zurückgelassen von anderen Besuchern. Es dauert vier Tage, bis man den Haupteingang ins Sardar-Gebirge erreicht. Dieser Eingang wird von zwei weißen Larls an Ketten bewacht. Die Ketten können von Menschen innerhalb der Berge verlängert oder verkürzt werden. Ein Teil der Bergwand, ungefähr acht Fuß im Quadrat kann sich lautlos zurück und nach oben bewegen, um Einlass zu gewähren. Dieser Einlass führt in das Herz des Komplexes der Priesterkönige.

Die Priesterkönige sind eine außerirdische Rasse mit ungeheuren technischen Fähigkeiten. Priesterkönige haben den Planeten Gor vor zwei Millionen Jahren in unser solares System gebracht. Es wird behauptet, dass ihre eigene Sonne starb und sie umziehen mussten, um zu überleben. So ein Umzug könnte in der Vergangenheit mehrfach stattgefunden haben. Vor langer Zeit waren die Priesterkönige reich und voller Lebenskraft. Nach dieser Phase ihrer Entwicklung kam eine Zeit der Blüte ihrer Spezies. Noch später gab es ein Zeitalter, wo ihre einzige Leidenschaft aus wissenschaftlicher Neugier bestand. Nun lässt auch dies nach und die Priesterkönige erleben dunklere Zeiten. Augenblicklich gibt es weniger als tausend Priesterkönige auf Gor.

In den meisten Fällen ignorieren die Priesterkönige die Angelegenheiten von Gor, mit Ausnahme von Verletzungen der Technologie-Gesetze. Sie beschützen beide Planeten, Gor und die Erde, vor den Raubzügen der Kurii. Über tausend Jahre lang haben Priesterkönige Raumschiffe benutzt, um Menschen und Gegenstände von der Erde nach Gor zu bringen. Diese Reisen werden Beschaffungsreisen genannt. Sie haben auch immer ein Auge auf die Erde gehabt, um sicherzustellen, dass diese nie zur Bedrohung für sie wird. Sie haben die Macht, Gor davor zu schützen, von der Erde beobachtet zu werden. Wenn die Erde jemals zu einer Bedrohung werden würde, würden die Priesterkönige diese fernhalten, zerstören oder das solare System verlassen. Bevor Gor in unserem solaren System integriert wurde, wurden andere außerirdische Arten nach Gor gebracht.

Priesterkönige ähneln großen goldenen Insekten. Sie sind fast achtzehn Fuß hoch und einen knappen Meter breit. Wie Insekten haben sie sechs Beine. Ihre zwei Vorderbeine sind graziös vor ihrem Körper angehoben, fast bis zu ihren Kiefern, wie Hände. Diese Vorderbeine sind muskulöser als die anderen vier Beine. Sie laufen auf vier sehr langen, schlanken viergelenkigen Stelzen. Priesterkönige bewegen sich mit graziöser, raubtierhafter Eleganz. Sie können bis zu vierzig Fuß nach hinten springen. Sie können auch an Decken und Wänden gehen. Jeder Arm endet in vier graziösen, hakenähnlichen Greiffingern. Die Spitzen dieser Finger berühren sich normaler Weise. Am Ende jedes Vorderbeines gibt es eine zusammengeballte, gebogene scharfe hornartige Struktur, die vorschnellen kann. Sie wird als Waffe genutzt. Außerdem gibt es einen kleinen Reinigungshaken hinter dem dritten Gelenk jedes Vorderbeines, der benutzt wird, um die Fühler zu kämmen.

Sie haben einen großen Kopf, wie eine goldene Kuppel mit Augen wie riesige leuchtende Scheiben. Der Kopf besitzt zwei zerbrechliche, gelenkige Fühler, die lang sind und mit kurzen, zitternden, goldenen Haaren besetzt sind. Ihre Kiefer bewegen sich seitwärts. Ihr Blut ist eine grünliche Flüssigkeit. Priesterkönige atmen durch Muskelkontraktionen im Bauch, die Luft durch vier kleine Löcher auf jeder Seite des Bauches in ihr Atmungsorgan saugen, welche auch zur Ausatmung dienen. Gewöhnlich kann man das Atmen nicht hören, wenn man nicht sehr nah bei einem Priesterkönig steht.

Die Augen der Priesterkönige sind aus vielen Facetten zusammengesetzt, aber sie verlassen sich nicht sehr darauf. Sie werden als zweites Sinnesorgan eingesetzt, wenn Informationen nicht aus dem Geruch, ihrem wichtigsten Sinnesorgan, gewonnen werden können. Deshalb werden sie durch Dunkelheit nicht behindert. Ihre Fühler sind die primären Sinnesorgane. Die Fühler können auch zur Entdeckung von Schallwellen benutzt werden, aber das Gehör spielt keine große Rolle. Sie stellen keine Verbindung zwischen Geruch und Gehör her. Priesterkönige haben keinen Eigengeruch, der von Menschen wahrgenommen werden könnte. Aber es gibt einen Duft, der ihnen ständig folgt. Es sind die Rückstände von Geruchssignalen, die von den Priesterkönigen zur Kommunikation untereinander genutzt werden. Der Duft ist leicht ätzend, ein wenig wie der Geruch einer Patronenhülse. Der leicht ätzende Geruch gehört bei ihnen zu jeder Art von Kommunikation dazu.

Kommunikation über Duftstoffe hat Vor- und Nachteile. Ein Duft kann viel weiter zu einem Priesterkönig getragen werden, als der Schrei eines Mannes zu einem anderen. Nachrichten können hinterlassen werden, wenn nicht zu viel Zeit verstrichen ist. Allerdings ist es ein Problem, dass die Nachrichten offen für jeden sind. Die Priesterkönige haben zahlreiche Geräte, um Nachrichten über längere Zeit aufzuzeichnen. Die einfachste Art ist ein chemisch behandeltes Seil aus einem leinenartigen Gewebe, das Gerüche für einige Zeit speichern kann. Die Priesterkönige erkennen sich auch am Geruch. Sie kennzeichnen Rang, Kaste und Dienstposten durch Geruch. Spezielle synthetische Duftstoffe können tausende von Jahren überdauern. Geruchspunkte sind eine Art Schrift, sie werden in Reihen angebracht, die ein Quadrat bilden. Man liest sie in der oberen Reihe beginnend von links nach rechts, dann von rechts nach links, wieder von links nach rechts und so weiter. Ihre Sprache hat 411 Buchstaben. Sie hat dreiundsiebzig Phoneme, während Englisch nur fünfzig besitzt. Ihre Sprache ist also ziemlich komplex.

Priesterkönige sind gewöhnlich geschlechtslos. Nur die Mutter des Nestes ist weiblich. In den letzten sechstausend Jahren wurde nur ein weiteres weibliches Ei gelegt. Der Priesterkönig Sarm hatte alle älteren weiblichen Eier zerstört. Ein weibliches Ei ähnelt einem grauen Stein, viereckig, aber mit abgerundeten Ecken. Es ist leicht und ziemlich lederartig mit körniger Oberfläche. Männliche Priesterkönige sind nur etwa zwölf Fuß lang mit langen, schlanken, goldenen, durchscheinenden Flügeln. 10117 C.A. wurde der erste männliche Priesterkönig seit achttausend Jahren geboren. Der Priesterkönig Misk erhielt das männliche Ei ungefähr dreihundert Jahre davor. Männliche Priesterkönige haben, wie die Mutter, keinen Namen, da sie als über solchen Dingen wie Namen stehend betrachtet werden. Sie werden auch nicht als Vater betrachtet. Es gibt keinen Vater des Nestes.

Priesterkönige haben acht Gehirne, Weiterentwicklungen des Gangliennetzes. Priesterkönige lernen durch die Benutzung von Gedächtnisscheiben. Die Information wird mit Maschinen darauf angebracht. Diese Scheiben werden durch die Traditionshüter standardisiert, die früher von Sarm angeführt wurden. Die Priesterkönige haben eine Vorliebe für Komplexität und halten sie für eleganter als Einfaches. Ihre grundlegende Mathematik beginnt mit Ordnungszahlen, nicht mit Hauptzahlen. Hauptzahlen werden für begrenzter gehalten. Ihre Silbenschrift und ihre Sprache sind komplex und sie möchten beides nicht vereinfachen, da sie fürchten, einige wunderschöne Zeichen zu verlieren.

Es ist sehr schwer, einen Priesterkönig mit dem Schwert zu erschlagen. Man würde viele Hiebe dafür brauchen. Die besten Bereiche für Treffer sind die Gehirnknoten im Thorax und im Kopf. Im Unterbauch ist eine Art Rückgratorgan, das die Körperflüssigkeiten zirkulieren lässt, eine Verletzung dieses Organs würde zumindest für einige Ehn keinen Tod zur Folge haben. Man muss das Gangliennetz durchtrennen, um sie zu töten. Sie können abgetrennte Glieder nachwachsen lassen. Ihre Klingen an den Vorderbeinen können andere Priesterkönige verletzen. Aber für mehr als eine Million Jahre hat kein Priesterkönig einen anderen getötet. Das sollte sich im Buch Die Priesterkönige von GOR ändern.

Priesterkönige können absolut unbeweglich stehen, ein nervenberaubender Anblick. Kein Körperteil bewegt sich im Geringsten. Ihre Körperbewegungen können ihren emotionalen Zustand anzeigen. Ungeduld wird durch ein Zittern der Tasthaare auf ihren Fühlern sichtbar. Langeweile oder ein Umherschweifen der Aufmerksamkeit wird durch unbewusste Bewegungen der Reinigungshaken angedeutet. Wenn sie hungrig sind, bildet sich ein säuerliches Exsudat an den Enden ihrer Kiefer. Wenn sie durstig sind, bemerkt man bei jeder ihrer Bewegungen eine gewisse Steifigkeit. Priesterkönige essen und schlafen im Stehen, da sie sich nie hinlegen. Priesterkönige vertragen keine Sonne.

Priesterkönige verbringen sehr viel Zeit damit, sich zu pflegen. Sie reinigen sich sogar gegenseitig. Ihre Sklaven können sie mit einer speziellen Pflegegabel unterstützen. Sie betrachten Menschen als sehr unsauber. Unter dem Sardar-Gebirge sind Menschen aus sanitären Gründen auf bestimmte Bereiche der Tunnel beschränkt. Die Sklaven der Priesterkönige müssen zwölf Mal am Tag baden, was die "Pflicht der zwölf Freuden" genannt wird. Sie haben Badenischen, Duschen mit einer speziellen Waschflüssigkeit, die einen Reinigungszusatz enthält, der für Menschen hochgiftig ist. Diese Nischen sind im inneren des Sardar-Gebirges verteilt. Es ist interessant festzustellen, dass auch Kurii es genießen, sich zu pflegen.

Priesterkönige haben eigene Übersetzungsgeräte, kleine kreisförmige Geräte, die an ihren Hälsen hängen und die kompakter sind, als goreanische Übersetzer. Diese können ihre Sprache ins Goreanische übersetzen und umgekehrt. Dennoch können einige goreanische Worte und Handlungen für Priesterkönige nur mit Schwierigkeiten übersetzt werden. Bis Tarl Cabot ins Sardar-Gebirge kam, wussten die Priesterkönige nicht, was "Lachen" ist. Sie glauben jetzt, es könnte etwas Ähnliches sein, wie das Schütteln und Krümmen der Fühler eines Priesterkönigs. Priesterkönige haben kein Wort mit der Bedeutung "Freundschaft". Es gibt das "Nest-Vertrauen", aber es ist eher ein Begriff, der nur begrenzt gebraucht wird. Es ist die Idee, sich auf die Bräuche und Traditionen einer Institution zu verlassen, sie zu akzeptieren und nach ihnen zu leben. Nest-Vertrauen bedeutet, dass sich Priesterkönige nicht gegenseitig betrügen.

Nest ist der Name des Verstecks der Priesterkönige unter dem Sardar-Gebirge. Die Mutter ist die Größte im Nest, das einzige Weibchen. Die hohen Priesterkönige, auch als der Hohe Rat des Nestes bekannt, sind die ersten fünf Priesterkönige, die von der Mutter geboren wurden. Der Erstgeborene des Nestes war Sarm, der jedoch verstorben ist. Der Fünft-Geborene des Nests ist Misk. Die anderen drei sind bereits zuvor den Freuden des goldenen Käfers erlegen. Misk ist mehr als zwei Millionen Jahre alt. Die Priesterkönige sagen, "dass nur das Nest wichtig ist" und "die Mutter ist das Nest und das Nest ist die Mutter."

Die Mutter hat keine Flügel dafür aber einen riesigen Bauch, obwohl Kopf und Thorax normale Größe besitzen. Wenn der Bauch angeschwollen mit Eiern ist, hätte er die Ausmaße eines Stadtbusses. Wenn er leer ist, fällt er faltig zusammen. Sie hat eine dunklere Farbe, mehr bräunlich, mit einigen schwarzen Strichen auf dem Thorax und dem Bauch. Ihre Fühler wirken unaufmerksam und lahm. Die Mutter zur Zeit von Die Priesterkönige von GOR, schlüpfte, bevor die Stabilisierungsseren entwickelt wurden. Deshalb ist es schwierig, ihr Alter zu rekonstruieren. Sie stirbt im Verlauf des Romans.

Niemand darf die Mutter sehen, außer ihrer Dienerschaft und den Priesterkönigen, mit Ausnahme der drei großen Festtage. Die drei großen Festtage sind der Feiertagszyklus des Nests mit Tola, Tolam und Tolama. Die Feiertage beziehen sich jeweils auf den Jahrestag des Paarungsfluges, das Fest der Ablage des ersten Eis und die Feier zum Schlüpfen des ersten Eis. Sie liegen spät im En'Kara oder kurz nach diesem Monat. Sklaven brauchen an diesen Tagen nicht zu arbeiten.

Beim Tola-Fest muss der Mutter Gur gebracht werden. Gur ist ein Produkt, das ursprünglich von großen, grauen, gezähmten halbkugelförmigen Gliedertieren abgesondert wird. Morgens fressen diese Lebewesen spezielle Sim-Pflanzen, rebenähnliche Pflanzen mit riesigen gerollten Blättern. Nachts werden sie von Sklaven gemolken. Gur für Festtage wird wochenlang in den Mägen besonders ausgewählter Priesterkönige aufbewahrt. Die Priesterkönige hängen kopfüber von der Decke und lagern das Gur in ihren geschwollenen Bäuchen. Schließlich wird das Gur wieder hochgewürgt und in goldene Schüsseln erbrochen, die spezielle humanoide Sklaven halten, die Gur-Träger.

Die Gur-Träger haben kleinere und rundere Körper als Menschen. Ihre Beine und Arme scheinen extrem lang zu sein. Ihre Hände und Füße sind meist sehr breit. Ihre Füße haben auch keine Zehen, sondern sind scheibenartig, fleischige Kissen, auf denen sie geräuschlos laufen können. Auf ihren Handflächen ist eine fleischige Scheibe. Hände und Füße können ein Sekret absondern, das ihnen erlaubt an Decken und Wänden zu laufen. Ihre Augen sind sehr groß, ungefähr siebeneinhalb Zentimeter im Durchmesser, rund, dunkel und glänzend. Gur-Träger sind Mutationen, die vor langer Zeit zur Arbeit in den dunklen Tunneln gezüchtet wurden und die heute für zeremonielle Zwecke und aus Tradition zum Einsatz kommen.

Im Nest sind alle Menschen Sklaven und werden Muls genannt. Es gibt andere, nicht menschliche Rassen, die auch Muls sind. Menschen haben rasierte Körper, ausgenommen die Wimpern. Sie tragen purpurne Plastik-Tuniken, ironischerweise die Farbe von Ubars. Nur wenige Muls tragen Kragen. Es wird als größte Freude der Muls betrachtet, den Priesterkönigen dienen und sie lieben zu dürfen. Freundschaft zwischen Muls ist verboten. Diebstahl, mit Ausnahme von etwas Salz, ist im Nest unbekannt.

Das Hauptnahrungsmittel für Muls ist Mul-Schwamm. Es ist ein extrem fades, blass-weißliches, faseriges und gemüseartiges Material. Die Priesterkönige essen ähnlichen Schwamm und der Hauptunterschied liegt im Geruch und möglicherweise ist er ein wenig feinkörniger. Muls essen viermal am Tag. Die erste Mahlzeit besteht aus gemahlenem Pilzschwamm, der, gemischt mit Wasser eine Art Porridge bildet. Die zweite Mahlzeit sind fünf Zentimeter große, grob gehackte Schwammwürfel. Für die dritte Mahlzeit wird kleingehackter Schwamm mit Mul-Schrot gemischt und ähnlich wie Mett serviert. Mul-Schrot ist eine Art Nahrungsergänzung. Die letzte Mahlzeit besteht aus Schwamm, der zu großen flachen Fladen gepresst und mit einigen Salzkörnern gewürzt wird.

Neben den Muls gibt es andere, nicht menschliche Lebewesen im Nest, die nicht als Sklaven betrachtet werden. Sie werden Matoks genannt, eine Bezeichnung für ein Lebewesen, das im Nest lebt, aber nicht zum Nest gehört. Eine Art von Matok ist der Schleimwurm. Es ist ein langes, weißliches, wurmartiges Tier ohne Augen. Es hat einen kleinen roten Mund auf der Unterseite seines Körpers und bewegt sich fort, indem es sich in den Winkel zwischen Wand und Fußboden schmiegt. Es wurde als Werkzeug für die Abwasseranlagen entwickelt, hat aber als solches seit tausenden von Jahren nicht mehr gedient. In der heutigen Zeit beseitigt es die Kadaver der Beutetiere der goldenen Käfer. Ein anderer Matok ist der Toos, ein krabbenartiges Lebewesen, bedeckt von sich überlappenden Platten. Es lebt von herumliegenden Pilzsporen. Es gibt ein paar mit Krankheiten infizierte Muls, die die Priesterkönige nicht infizieren können. Diese Krankheiten werden auch als Matoks betrachtet.

Eines der ungewöhnlichsten und gefährlichsten Lebewesen im Nest ist der goldene Käfer, der in den unbeleuchteten Gewölben unter dem Sardar-Gebirge der Priesterkönige lebt. Er ist ein Insekt in der Größe eines Rhinozeros. Sein Rücken scheint in zwei große Platten geteilt zu sein, die wohl vor langer Zeit verhornte Flügel gewesen sein könnten, aber jetzt zu einem dicken unbeweglichen goldenen Schild verschmolzen sind. Er hat leuchtende Augen und sein Kopf kann sich fast ganz unter den Schild zurückziehen. Er kann seine Kiefer auch dann einsetzen, wenn sein Kopf unter dem Schild geschützt ist. Er besitzt zwei, mit diversen Haken besetzte, hohle, greiferähnliche Extremitäten, deren Spitzen sich etwa einen Meter vor seinem Körper treffen. Sie dienen dazu, die Körperflüssigkeiten von Beutewesen auszusaugen. Seine Fühler sind sehr kurz, gebogen und mit einem Flaum goldener Haare bedeckt. Es gibt mehrere lange goldene Fäden, die sich vom Kopf über den gewölbten Rücken erstrecken und fast bis zum Boden dahinter reichen. Sein Biss sondert ein lähmendes Gift ab. Er zischt und kann sich sehr schnell bewegen, wenn auch nur für kurze Zeit. Seine gefährlichste Waffe ist ein beklemmender Geruch, der abgesondert wird und Lebewesen in seiner Nähe einschlafen lässt. Er wirkt auch sehr effektiv auf Priesterkönige. Seine Hauptnahrung sind Priesterkönige. Er legt seine Eier, jedes faustgroß, in einen Wirtskörper. Das Ei hat eine lederartige Schale und das Junge hat die Größe einer kleinen Schildkröte. Der Wirt stirbt nicht, wenn die Eier vor dem Schlüpfen entfernt werden.

Die Priesterkönige betrachten es als großes Verbrechen, einen goldenen Käfer zu töten. Priesterkönige widerstehen der Verlockung des goldenen Käfers nicht und viele von ihnen sind in den Millionen von Jahren durch sie gestorben. Einige Priesterkönige, die ihres Lebens überdrüssig werden, suchen die Käfer auf, um ihr letztes Schicksal zu treffen. Während des Nestkriegs wurde eine große Anzahl von Käfern freigesetzt und sie töteten zahlreiche Priesterkönige, darunter auch Sarm.

Die Priesterkönige besitzen fantastische technische Wunder. Ihnen standen Millionen von Jahren zur Verfügung, um diese Dinge zu entwickeln und zu erforschen. Ihre Technologie ist bedeutender als die der Kurii. Die Priesterkönige waren in der Lage die Kurii über ungefähr zwanzigtausend Jahre davon abzuhalten, Gor und die Erde zu erobern. Es muss allerdings bemerkt werden, dass die derzeitigen Kurii nicht so fortschrittliche Technik besitzen wie die früheren. Der Höhepunkt ihrer Technologie, die durch ihre mörderischen Kriege vernichtet wurde, liegt ungefähr vierzigtausend Jahre zurück.

Die Priesterkönige haben das Geheimnis der Zellerneuerung ohne Alterung entdeckt. Dies entspricht den goreanischen Stabilisierungsseren, ist aber weit besser. Wenn sie nicht verletzt werden, einen Unfall haben oder den goldenen Käfer treffen, können sie nicht sterben. Einige Priesterkönige sind mehr als eine Million Jahre alt. Der älteste Goreaner andererseits ist bestenfalls etwa fünfhundert Jahre alt. Priesterkönige glauben nicht an ein Leben nach dem Tod. Sie wissen, das Nest wird weiter bestehen, deshalb fürchten sie den Tod nicht. Sie wollen nicht einmal ewig leben, denn dann würden sie das Nest für ewig halten und es würde nicht so geliebt werden.

Ein Priesterkönig namens Kusk hat entdeckt, wie man Menschen erschaffen kann. Auf seine Art synthetisierte er einen Menschen, bildete Molekül für Molekül über einen Zeitraum von zweihundert Jahren. Er füllte damit seine Freizeit zwischen seinen ernsthaften biologischen Forschungen. Genmanipulation, künstliche Kontrolle und Veränderung der Erbschleifen in den Keimzellen kann auch benutzt werden, um Menschen zu erschaffen. Priesterkönige betrachten es als unmoralisch, einen Priesterkönig zu synthetisieren.

Priesterkönige benutzen bemannte und unbemannte Raumschiffe aus einer Reihe von Gründen. Einige werden bei den Beschaffungsreisen eingesetzt. Andere dienen dazu, die Planeten gegen die Schiffe der Kurii zu verteidigen. Wieder andere beobachten Gor und die Erde. Ihre Raumschiffe unterscheiden sich von denen der Kurii. Die Raumschiffe der Priesterkönige sind größer und silbern. Die der Kurii kleiner und schwarz. Außerdem besitzen die Schiffe der Kurii Beobachtungseinrichtungen, die bei den Schiffen der Priesterkönige fehlen.

Die Priesterkönige besitzen einen Gehirn-Scanner, der die Gehirnmuster und Erinnerungen auf einer Metallplatte aufzeichnen kann.  Er zeichnet die Mikrostrukturen des Gehirns auf. Wenn es gut gemacht wird, ist das Ergebnis besser als ein Fingerabdruck. Sie haben sogar ein Metall entwickelt, das zum Teil gegen die Gravitation resistent ist. Es wird dazu benutzt, Transportplattformen innerhalb des Nestes zu bauen.

Die Priesterkönige haben einige unglaublich tödliche Waffen mit enormer Vernichtungskraft eingelagert. Eine dieser Waffen ist ein silbernes Rohr, eine geladene zylindrische Waffe, die nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet, wie der Mechanismus des Flammentods. Diese Waffen lagern über Jahrhunderte in Plastikbeuteln. Wenn diese geöffnet werden, sind sie allerdings sofort einsatzbereit, als wären sie neu. Sie wurden von Sarm und seinen Verbündeten im Nestkrieg eingesetzt. Eine andere Art von Waffe, die während des Nestkriegs eingesetzt wurde, unterbricht die Gravitation. Sie ist selbst für Priesterkönige verboten, da sie den Planeten zerstören kann. Solch eine Waffe hatte fast Gor zerstört.

Die Priesterkönige von GOR beschreibt Tarl Cabots Besuch bei den Priesterkönigen und den Nestkrieg, der damals stattfand. Es bestand eine große Rivalität zwischen den hohen Priesterkönigen Sarm und Misk. Misk versteckte einen männlichen Priesterkönig, den ersten, der seit 8000 Jahren geboren wurde. Sarm hätte den männlichen Priesterkönig getötet, wenn er ihn gefunden hätte. Die Mutter lag im Sterben und das Nest war in Gefahr. Es gibt ein weibliches Ei, das auch versteckt wurde. Sarm wollte die Kontrolle über das Nest an sich reißen. Die Mutter bat Tarl dem Nest zu helfen, indem er das weibliche Ei außerhalb des Sardar-Gebirges aufspüren sollte. Nach ihrem Tod begann der Nestkrieg, als Sarm und seine Verbündete versuchten, Misk und seine Unterstützer zu zerstören. Misk war zunächst zahlenmäßig stark unterlegen, aber die Muls und Gur-Träger schlossen sich Tarl und Misk an. Sarm benutzte Schiffe mit Gravitations-Unterbrechern, löste Krankheiten aus und ließ mehr als zweihundert goldene Käfer frei um Misk zu vernichten. Schließlich wurde Sarm besiegt, allerdings erst nach dem Versuch das Kraftwerk und ganz Gor zu zerstören. Sarm wurde von einem goldenen Käfer getötet.

Nach dem Nestkrieg gibt es nur noch wenige Sklaven im Sardar-Gebirge, außer denen, die Misk während des Krieges betrogen haben. Der Beobachtungsraum ist für einige Zeit unbrauchbar. Die Priesterkönige sind geschwächt und obwohl Gerüchte die Kurii erreicht haben, schenken diese den Gerüchten keinen rechten Glauben. Die Priesterkönige müssen sehr viel neu aufbauen und der gegenwärtige Stand ist unbekannt.

Priesterkönige sehen es lieber, wenn Menschen in voneinander getrennten Gemeinschaften leben. Es macht es einfacher, die Menschen zu beobachten und wissenschaftliche Entwicklungen, die gefährlich werden könnten zu verhindern. Manchmal zerstören die Priesterkönige eine zufällige Stadt, um die Macht der Priesterkönige zu demonstrieren und das Einhalten ihrer Gesetze anzuregen. Sie setzen auch ihre Technologie- und Waffengesetze durch, um Gor zu kontrollieren. Sie besitzen eine Reihe von Raumschiffen, um die Oberfläche von Gor auf Verletzungen dieser Gesetze zu überwachen. Wenn sie jemand entdecken, der diese Gesetze verletzt, erhält er den Flammentod. Eine blaue Flamme löst diesen Menschen in Nichts auf.

Obwohl die Priesterkönige die Erde vor den Kurii schützen, glauben sie, dass die Erde sich innerhalb von tausend Jahren selbst vernichten wird. Es ist schwierig, goreanische Männer für Arbeiten auf der Erde zu gewinnen, deshalb greifen Priesterkönige wie auch Kurii auf Eingeborene zurück. Es ist nicht bekannt, warum die Priesterkönige nicht mehr unternehmen, um die technologische Entwicklung der Erde zu begrenzen. Es könnte mit unzureichendem Nachschub zu tun haben, der nicht ausreicht, zwei Planeten zu überwachen.

Auf Gor haben die Priesterkönige zahlreiche Agenten, die für sie arbeiten. Aus Sicherheitsgründen kennen die meisten von ihnen die anderen Agenten nicht. Die meisten von ihnen sind mit Überwachung und beim Geheimdienst beschäftigt. Das Haus von Samos in Port Kar ist ein Hauptquartier, bei dem viele Agenten Bericht erstatten. Von dort werden Agenten koordiniert und gesteuert. Es ist ein Umschlagplatz für Informationen, die zum Sardar-Gebirge gehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es noch andere Hauptquartiere, die nicht so bekannt sind. Die Hauptaufgabe dieser Agenten ist die Überwachung von Gor. Sie soll gegen die Kurii, gegen Verletzungen der Technologiegesetze und noch vieles anderes schützen. Tarl Cabot ist der berühmteste ihrer Agenten, obwohl die Priesterkönige ihn gegenwärtig, aus unbekannten Gründen, gefangen nehmen wollen.

Man sagt, dass die Priesterkönige einmal in tausend Jahren einen Krieger nach Gor bringen, um die Welt zu verändern. Tarl Cabot wurde aus diesem Grund nach Gor gebracht. Er wurde geprüft, indem er gegen Ar geschickt wurde und dann wieder geprüft, indem er das weibliche Ei der Priesterkönige finden sollte. Er hat auch mehrere Verschwörungen der Kurii bekämpft. Aber aus Ehre und Kameradschaft unter Kriegern entschloss er sich, einen General der Kurii vor einer Truppe von Attentätern zu warnen, die ihn töten sollte. Das verursachte Bedenken bei den Priesterkönigen und sie forderten, dass Tarl zu ihnen gebracht wurde und nannten ihn Verräter. Diese Storyline muss noch aufgelöst werden.

Eine nicht vollständige Beschreibung von Bereichen des Nestes

1. Der größte Teil des Nestes ist für die Nicht-Priesterkönige durch Energiekugeln erleuchtet. Priesterkönige brauchen keine Lampen.

2. Der erste Eingangsbereich führt in einen großen, schlichten Raum. Die Decke ist eine perfekte Kuppel mit mindestens neunhundert Metern Durchmesser. Sie ist aus einem unbekannten durchsichtigen Material hergestellt und man kann den Himmel über der Kuppel sehen. Im Raum ist ein erhöhter Platz mit neun Stufen, auf dem ein großer Thron aus einem einzigen Steinblock gemeißelt ist. Ein Ring aus Kacheln umgibt den Thron. Der Ring besitzt ein Kraftfeld, das mit großer Hitze glüht. Ein Speer, der hineingeworfen wird, explodiert in einem Hitzeblitz und hinterlässt nur Ruß und einige Tropfen geschmolzener Bronze. Hinter dem Thron befindet sich ein Geheimgang.

3. Drei Gongschläge signalisieren den Beginn der Nacht im Nest. In dieser Zeit werden die Energiekugeln abgedunkelt und die Priesterkönige wandeln in den Hallen. Es ist eine furchterregende Zeit für einige Muls.

4. Es gibt Räume mit Zimmer-Sklavinnen, die ungefähr vierzig Fuß im Quadrat groß sind. Jeder dieser Räume beherbergt eine Sklavin, die in diesem Raum bleiben muss. Außen am Raum befindet sich eine Nummer, die sich mit der Nummer auf dem Kragen der Sklavin deckt. Sie ist die Sklavin von jedem, der sich im Raum befindet. Diese Sklavinnen tragen lange weiße Gewänder. Die Räume enthalten eine steinerne Schlafplattform mit Schlafgürteln, Laken aus Seide und einigen Seidenkissen. Die Wände bestehen aus blankem Stein mit Energiekugeln. Mindestens eine der Kugeln enthält ein Überwachungsgerät um den Raum zu beobachten. Es gibt keine Fenster oder Türen. Es gibt nur ein offenes Portal, ungefähr zwölf Fuß breit und achtzehn Fuß hoch. Jede Seite des Portals ist mit drei runden roten Kuppeln mit ungefähr zehn Zentimetern Durchmesser besetzt. Wenn eine Sklavin im Raum sich näher als zweieinhalb Zentimeter dem Portal nähert, beginnen die Kuppeln zu glühen. Versucht eine Sklavin durch das Portal zu treten, stirbt sie auf furchtbare Weise. Die Kuppeln können auch durch Metall die Sklavin aufspüren. Allerdings können sie zerschlagen und so unbrauchbar gemacht werden. Gewöhnlich sind zwei oder drei große Truhen im Raum. In einer Ecke ist ein Abfluss. Eine Glasscheibe in der Wand spendet Wasser. Bewegt man eine Hand an ihr vorbei fließt Wasser aus einer verborgenen Apparatur. Die Geschwindigkeit der Hand legt fest, wie viel Wasser zur Verfügung steht. Warmes Wasser erhält man, wenn die Hand von links nach rechts, kaltes wenn sie in der anderen Richtung bewegt wird. Man kann die Hand auch hin und her bewegen, dann öffnet sich ein rundes Fach, wo schmutzige Handtücher abgelegt werden können. Es gibt Vorratsfächer für Lebensmittel, die auf gleiche Art und Weise versteckt sind und geöffnet werden können. Lebensmittel werden in einer blauen Plastikfolie gelagert.

5. Die Halle der Räume mit den Zimmer-Sklavinnen ist mit Energiekugeln beleuchtet. Die Räume liegen knapp fünfzig Meter auseinander und sind versetzt, so dass die Mädchen sich nicht sehen gegenseitig können. Die meisten dieser Räume sind gewöhnlich leer.

6. Es gibt einen Lift in der ersten Ebene des Komplexes, der zu den Tunneln der Priesterkönige hinab führt. Die Fahrt dauert vier bis fünf Minuten. Sie endet auf einer hohen Plattform mit einem Geländer, die einen riesigen, kreisförmigen künstlichen Canyon überragt, der mit Brücken und Terrassen bestückt ist. Im Canyon und auf den Terrassen sind viele geometrische Körper unterschiedlicher Größe, Farbe und Beleuchtung. Einige haben Fenster und andere viele Schichten. Es gibt viele Tunnel, die hinaus in den Canyon führen. Dieser Bereich ist der Anfang vom Nest. Eine große Rampe windet sich spiralförmig vom Lift zum Boden des Canyon.

7. Der Raum mit den Duftaufzeichnungen ist ein langes Zimmer, dessen Wände mit tausenden kleiner beleuchteter Knöpfe bedeckt sind. Die Priesterkönige ziehen diese Knöpfe heraus, die an feinen Bändern befestigt sind und führen sie zwischen ihren Fühlern hindurch. Auf diese Weise können sie die Botschaften lesen.

8. Die Sektionszimmer sind die Orte, zu denen Sklaven gebracht werden, um zur Strafe zu sterben. Für bestimmte Vergehen erhalten Muls eine Gedächtnis-Narbe. Wenn man fünf Narben erhalten hat, wird man zum Sterben geschickt. Die Narbe wird auf die jeweilige Duftaufzeichnung und als Geruch auf der Tunika aufgebracht.

9. Die Veredelungshalle dient zum Schutz des Nestes vor Kontamination. Es gibt mehrere Türen im Verlauf der Halle, jede mit dem Umriss eines bestimmten Lebewesens. Es gibt Geruchspunkte über jeder dieser Türen, um die Art von Lebewesen zu identifizieren, die durch die jeweilige Tür gehen muss. Jede Tür ist für eine andere Rasse. Wenn man durch eine Tür tritt, kommt man zunächst in ein großes, schwarzes, mit Plastik ausgekleidetes Zimmer. Es ist bis auf mehrere Metallscheiben an einem Ende der Wand und einen transparenten Schirm leer. Ein Priesterkönig schaut durch das Fenster, die Metallscheiben gleiten nach oben und Metallarme kommen heraus. Man wird von einem Metallarm ergriffen und gehalten, während andere Arme die Kleidung abstreifen und eine Abführtablette in den Mund geben. Dann wird man in einen Metallkäfig mit doppeltem Boden gesteckt. Der obere Boden besteht aus dicht stehenden Metallstangen und man hockt auf einem breiten Netz. Der untere trägt ein weißes Plastiktablett. Innerhalb von zwei oder drei Minuten entleert man seine Eingeweide auf das weiße Tablett. Dann wird dieses entfernt. Danach bewegt sich der Käfig auf einer Schiene durch eine Öffnung in der rechten Wand. Der Käfig wird in verschiedene Lösungen mit unterschiedlichen Temperaturen und unterschiedlicher Dichte getaucht. Anschließend wird er mit heißer Luft abgeblasen. Schließlich wird er in dicken Strahlen farbigen Lichts gebadet, das verschiedene Organismen, die den Priesterkönigen gefährlich werden könnten, abtötet. Der letzte bekannt gewordene Fall einer Infektion mit diesen Organismen liegt allerdings viertausend Jahre zurück.

10. Im Beobachtungsraum bedienen einige Hundert Priesterkönige die Abtastgeräte, die ganz Gor überwachen. Netze von kleinen Raumschiffen, keine Satelliten, unsichtbar vom Boden aus, senden die Informationen an die Priesterkönige. Die Schiffe sind in der Atmosphäre, dadurch haben sie einen besseren Empfang als Satelliten im Weltraum. Sie verwenden zufällige Abtastmuster. Die Anlagen für den Flammentod befinden sich ebenfalls in diesem Raum. Er ist lang und erstreckt sich über vier Ebenen.

11. Es gibt ein Tiergehege hier, einen Zoo goreanischer Tiere und Lebewesen von anderen Planeten. Einige der Lebewesen werden speziell hier gezüchtet.

12. Den Bereich, wo Mul-Schwamm angebaut wird und von den Weiden zu Lebensmitteln für alle im Nest veredelt wird nennt man die Schwamm-Zimmer.

13. Das Kraftwerk des Nestes ist eine große Maschine, mit der die zu Grunde liegende Energie für die Priesterkönige erzeugt wird. Es ist eine große, transparente, blaue Kuppel, in der sich eine netzartige kristalline Halbkugel befindet. Sie gibt einen bläulichen, verzehrenden Glanz ab. Die Kuppel ist von Gängen mit Schalttafeln und Instrumenten, die von Priesterkönigen bedient werden, umgeben.

(Übersetzung von Phil)

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